[linux-l] Virtualisierung

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Di Jun 13 07:50:59 CEST 2006


On Mon, 12 Jun 2006, Volker Grabsch wrote:

> On Mon, Jun 12, 2006 at 05:05:18PM +1000, Peter Ross wrote:
>> Aus meiner Admin-Sicht (ich programmiere die DB-Anwendungen nicht) sehr
>> beruhigend, dass ich da nicht nach Problemen suchen muss.
>
> Viel wichtiger finde ich aber auch die Frage, ob du nach Problemen
> suchen *kannst*. Ich kenne MS-SQL nicht im Detail, aber Microsoft
> ist nicht gerade für gutes Logging und transparente Prozess-Abläufe
> bekannt. (vielleicht ist MS-SQL da ja ne Ausnahme, weiß ich nicht)

Es ist wohl kein echtes MS-Produkt, sondern ein Sybase-Abkoemmling, und, 
nach Meinung des DBA daher besser als jedes ihm bekannte MS-Produkt.

> (Lieber ein Auto, das jedes Jahr ne kleine Panne hat, die man leicht
> beheben kann, als ein Auto, das 5 Jahre lang problemlos läuft, aber
> keinen Reifen-Wechsel zulässt.)

Ja. Einmal im Jahr. Die Reparatur der kaputten MySQL-Indizes unter 
MySQL-3.x waren so Bestandteil meiner Routine, dass es schon nicht mehr 
lustig war. Es war neben der 2.4-VM und IO-Bursts _der_ Schwachpunkt von 
Webservern, fuer die ich rund um die Uhr verantwortlich war.

Nach ein paar Jahren Solaris-Oracle-Servern war Linux+freie Datenbanken 
nicht so richtig ueberzeugend. Und auch nach den letzten Monaten, 
feststellend, dass es keinen vernuenftigen Weg ausser einer 
Neuinstallation von Red Hat gibt, von 3.0 zu 4.0 zu gelangen, was bei 
nur remote erreichbaren Servern schwierig ist, bin ich nicht uebermaessig 
begeistert. Wenn ich aber mit Debian oder Gentoo anfange, habe ich bei dem 
Support der Hardware-Hersteller, den ich dringend brauche, eben weil die 
Rechner ueberall in der Welt verstreut sind, schlechte Karten.. Manchmal 
ist mir, als wenn man fortlaufend die Quadratur des Kreises versucht..

> Grundsätzlich ist der Schritt zu Oracle immer ne gute Idee. :-)
> Ich habe bisher nur Gutes darüber gehört.

Nur die Oracle-Installation war bis jetzt immer muehselig, selbst ein 
Upgrade, wenn sich nur die dritte Zahl der Versionsnummer aendert.

Mit Linux und kommerzieller Software bin ich auch nicht so richtig 
warmgeworden bis jetzt. Ich habe ueber ein Jahr bei einem 
IBM-Businesspartner gearbeitet, und bin bei IBM-Produkten immer wieder 
ueber "Garantiert nur mit Red Hat x.y Update z" gestolpert. Auch die 
Java-Connectivity zu Oracle 9 war betroffen, aufgrund von Aenderungen im 
Threading in Linux zwischen Red Hat 3.0 Update 1 zu Update 3 lief eine 
Anwendung auf der Maschine neueren Datums erst nach ein wenig Simsalabim 
in irgendnem Konfig-File wieder, was mich auch einen Tag gekostet hat, es 
herauszufinden.

> Aber ihr solltet PostgreSQL erstmal ne Chance geben. Vergiss nicht, dein
> Wissen über Postgres ist hoffnungslos veraltet (3 Jahre, wie du
> schreibst), auch in Sachen Performance haben sie deutlich zugelegt.

Aha. Habe lange nicht mehr ernsthaft zu PostgreSQL geguckt. Ist der 
Replica inzwischen Bestandteil von Standard-PostgreSQL?

Das war vor drei, vier Jahren ein - fuer uns damals wichtiger - Vorteil 
von MySQL verglichen mit PostgreSQL.

> Ist natürlich eine Frage des Aufwandes, aber wenn ihr schon mehrere
> DB-Wechsel hinter euch habt, gehe ich mal davon aus, dass die
> Applikation kaum DB-spezifische Sachen nutzt, und weitestgehend
> kompatibles SQL spricht. Dann sollte sich der Anpassungs-Aufwand
> in Grenzen halten.

Da bin ich missverstanden worden. Ich habe die Datenbanken (mit 
dem Arbeitsplatz) gewechselt, die Firma, wo ich jetzt arbeite, lebt seit 
ein paar Jahren mit MS SQL Server, und da die DB zur Zeit der am meisten 
beanspruchte Punkt der Anwendung ist, wird da auch fleissig optimiert.

> Der Aufwand einer kleinen Testphase für PostgreSQL
> dürfte auf jeden Fall akzeptabel sein, angesichts der doch recht hohen
> Lizenz-Kosten von Oracle.

Ich werde die PostgreSQL-Empfehlung zumindest an den DBA weitergeben. Zum 
Schluss wird er entscheiden. Und gluecklicherweise nicht zuerst nach 
finanziellen Gesichtspunkten. Es gibt ein gewisses Vertrauen der 
Geschaeftsfuehrung, dass wir gute Gruende haben, wenn wir etwas kaufen. 
Das ist recht angenehm (ich hab's auch schon anders erlebt.. so billig 
wie moeglich, koste es, was es wolle;-)

Danke fuer die Antwort
Peter


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