[linux-l] Re: internetzensur in europa (italien)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mo Mai 8 07:42:10 CEST 2006


On Mon, May 08, 2006 at 12:51:17PM +1000, Peter Ross wrote:
> Und sie zu respektieren, auch wenn sie vielleicht fuer uns nicht 
> einsichtig sind, gehoert dazu. Ich sehe es als den Preis einer
> "relativen" 
> Freiheit, dem relativ ungestoerten Leben in einer Demokratie, der 
> schlechtesten aller Gesellschaftsformen (abeits all der anderen, die
> wir 
> erfolglos ausprobierten).

Demokratie muss eine unserer besten Regierungsformen sein: Jeder kann
sie ungestraft beschimpfen.

(angelehnt an ein Zitat, nachzulesen in Wikiquote)

> z.B. bewusst das Recht brechen, wenn sie versuchen, in eine
> Militaerbasis 
> edinzudringen, um zu protestieren, und es hinterher ungerecht und 
> unverhaeltnismaessig finden, wenn sie zum Gerichtsverfahren dort 
> erscheinen muessen, und zu 30 Tagesaetzen oder halt Gefaengnis
> verurteilt 
> werden. Hey Leute, ihr habt doch gewusst, dass es Aerger geben kann!

So etwas halte ich ebenfalls für außerordentlich arrogant.

Hey, hier kann ich den Bogen zurück zum Listenthema drehen: Unter Debian
(vielleicht auch anderen Distros) gibt es als Paket die "Anarchist FAQ".
Zunächst dachte ich: Cool, da erfahre ich vielleicht etwas über
dezentrale
Organisation. Wahrscheinlich (schließlich ist es ein Debian-Paket)
spannen
sie auch den Bogen zur freien Software. Vielleicht geht es sogar darum,
Projekte möglichst effizient (mit wenig Aufwandt) ins Rollen zu bringen
und am Laufen zu halten.

Aber Pustekuchen ... ich erlebte eine herbe Enttäuschung, als ich schon
die Einleitung las. Die selbstherrlichen Darstellungen, die man aus
kommerzieller Werbung gewohnt ist, wirken dagegen noch wie Selbstkritik.
Ich habe dann recht schnell aufgehört zu lesen, und war einfach nur
enttäuscht und gelangweilt von dieser Plattheit.

Nicht, dass ich was dagegen hätte, dass freie Texte in einer freien
Software Distribution mit verteilt werden. Das geschieht mit Howtos,
Tutorials und Dokumentationen ja genauso. Aber kennt jemand von euch
die Hintergründe dieser "Anarchist FAQ"? Ist das das Werk eines
einzelnen? Oder gibt es eine kleine Gruppe drumherum? Oder gar eine
große Szene? Auch in Berlin?

Ich verstehe einfach nicht den Sinn und Zweck dieses Textes, und erst
recht nicht, was er in einer Distribution zu suchen hat, ist das nicht
die völlig falsche Zielgruppe?


Ich meine, ich bin der Idee der dezentralen Organiserung natürlich
sehr angetan, schließlich entwickle ich auch freie Software, selbst
bei bezahlten Aufträgen, wann immer es möglich ist. Auch die Übertragung
dieser Konzepte auf andere Bereiche der Gesellschaft fände ich sehr
interessant, und bisher dachte ich, die sog. "Anarchisten" wären
diejenigen, die davon sehr viel mehr Ahnung und damit sehr viel mehr
Erfahrung haben als ich. Die "Anarchist FAQ" will über diese Szene
aufklären, und Vorurteile beseitigen. Und das hat sie (bei mir)
geschafft: Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass sie überhaupt
keine brauchbaren Konzepte haben, sondern einfach nur erfolgreich einen
großen Hype entwickelt haben ... dessen Basis aber nur eine schwammige,
im Ansatz vielleicht brauchbare, Grundidee ist. Mit dem Voruteil,
Anarchisten wüssten, wovon sie reden, hat die Anarchist FAQ gründlich
aufgeräumt. SCNR

Natürlich lasse ich mich gern eines besseren belehren. Ich weiß im
moment nicht wirklich, was ich von dieser "Anarchist FAQ" halten soll.
Vielleicht ist das Ding ja auch nur ein Ausrutscher, und gar nicht
repräsentativ für die "Szene" (falls es eine gibt).

Oder gibt es da vielleicht doch noch interessante Kapitel? Auf Anhieb
konnte ich jedenfalls nichts entdecken. Und was zum T... hat das mit
freier Software zu tun?


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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