[linux-l] Re: internetzensur in europa (italien)
Rocco Rutte
pdmef at cs.tu-berlin.de
Mo Mai 8 12:52:46 CEST 2006
Hi,
* Philipp Strathausen [06-05-07 22:27:01 +0300] wrote:
>Pe data de Dum 07 Mai 2006 15:26, Rocco Rutte a scris:
>(snipp)
>> Ein Verbot per Gesetz setzt mündige Staatsbürger voraus, die sich aus
>> "moralischen" Gründen an Gesetze halten und nicht _ausschließlich_
>> ihrem eigenen Rechts-/Unrechtsbewusstsein folgen. Diese Ignoranz
>> fängt zum Beispiel schon bei roten Fußgängerampeln und Tempolimits
>> an.
>Hausmeister Krause sagte einmal sinngemäß: Wenn du mit dem Auto in einer
>Wüste an einer roten Ampel steht, und du kannst in alle Richtungen bis
>zum Horizont sehen, und kein Auto ist in Sicht, dann hast du zu warten
>bis die Ampel gedenkt grün zu werden!
>So in etwa stellst Du Dir das vor?
Ja. Ich weiss, dass es zwischem dem Bruch mit der StVO und
Menschenrechten ein großer qualitiver Unterschied besteht.
Aber: mit der gleichen Begründung, mit der jemand in der Situation die
rote Ampel misachtet gibt es andere Menschen, die mit dem
Menschenrechten brechen, weil sie sich das Recht heraus nehmen, die Lage
anders als die staatliche Autorität zu beurteilen.
Irgendwo muss es also so etwas wie eine Grenze geben. Die meisten
Menschen versuchen diese Grenze fallabhängig zu definieren... und ich
bin halt dafür, fast gar keine Grenzen zu schaffen.
Man kann es so oder so nicht allen Recht machen.
>> Dieses Kriterium ist das einzige, unter dem ich mir überhaupt Zensur
>> vorstellen kann. Ich meinte ja (das war undeutlich) auch nicht, dass
>> man die Herstellung Kinderpornos erlauben sollte sondern den Vertrieb
>> oder Konsum und Besitz. Die Menschen sollen selbst entscheiden
>> können, was sie tun wollen (im Fall der Kinderpornos sind die Eltern
>> gegen die Herstellung -> verboten).
>Ob man es sich mein Kampf gegen Kinderpornografie leisten kann, die
>Unterstützung derselben offiziell zu erlauben? Ich meine, vom Vertrieb
>und Verkauf lebt sie ja überhaupt.
Ich weiss. Aber ich behaupte immer noch, dass es mehr protestierende
Eltern gäbe, wenn sowas in den Regalen liegt während der Produzent im
Knast sitzt, statt wenn alles komplett im Hintergrund abläuft. Da ist es
nämlich abstrakt und weit weg, d.h. die Motivation für Anti-Bewegung ist
nicht sehr groß. Maximal können sich Opfer engagieren, die sich in die
Öffentlichkeit trauen.
bye, Rocco
--
:wq!
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