[linux-l] Re: internetzensur in europa (italien)

Frank Reker frank at reker.net
Di Mai 9 15:32:48 CEST 2006


Rocco Rutte wrote:

> Hallo!? Können wir das bitte sachlich diskutieren?

ok! - aber auch ganz sachlich ist das sture befolgen von
gesetzen ohne sinn ein abschalten des gehirns!


> Ich wiederhole mich: der Staat erlässt keine Vorschläge sondern
> Gesetze.
> Und die sollten respektiert werden, ob sie nun in einer Situation Sinn
> machen oder nicht. Wenn sie keinen Sinn machen, sollte man als Bürger
> daran mitwirken, dies zu verbessern. Sollte.

tja, wenn das so einfach waere, dann haetten wir bereits die
perfekte gesetzgebung. gesetze machen nicht in allen situationen
sinn. das ist einer der nachteile, die wir durch uebernahme
des roemischen rechtes mit uebernommen haben (neben natuerlich
anderen vorteilen). bei einer gesetzesinterpretation nach wortlaut
anstatt nach sinn, kann man nicht alle faelle abdecken. es wird
immer gesetzesluecken und auch immer faelle geben, in denen
gesetze sinnlos oder gar schaedlich sind. und da ist eben der
gesunde menschenverstand gefragt.

das zwischenmenschliche, bzw. gesellschaftliche zusammenleben
kann man nicht durch gesetze allein regeln. das ist utopie!

gesetzgebung wurde urspruenglich mal eingefuehrt um willkuer
und negative auswirkungen der selbstjustiz (insbesondere der
blutrache, die zur entvoelkerung ganzer landstriche fuehren
kann) entgegenzuwirken. indem man naemlich die bestrafung
vom individuum auf die allgemeinheit uebertraegt. dazu
sind dann natuerlich richtlinien (gesetze) notwendig, was
zu bestrafen, sprich illegal ist.
sie wurde aber nicht eingefuehrt, um das zwischenmenschliche
zusammenleben zu regeln.
in heutiger zeit, wo dem staat immer mehr aufgaben uebertragen
werden (meiner meinung nach deutlich zu viele. vieles koennte
man auch auf familie oder das individuum uebertragen), sind
auch immer mehr regeln noetig. aber man kann nicht alles
regeln, und sollte es auch erst gar nicht versuchen.
weniger ist manchmal mehr.
gesetze sollten nur regeln, was in die verantwortung
des staates faellt (um staatswillkuer entgegenzuwirken).
fuer den rest, gibt's ungeschriebene gesetze und soziale
werte, die sich jede gesellschaft schaft.
und das zusammenwirken regelt der gesunde menschenverstand!


> allein zu tragen hat, sondern der Mitmenschen wegen (Politik soll das
> Zusammenleben der Menschen regeln und genau das hebelt man ja aus,

nein, das tut politik nicht! wenn ueberhaupt, dann tun das
gesetze, aber nicht die politik schlechthin! aber auch
gesetze und verordnungen koennen nur einen teilaspekt regeln.
sie koennen rahmenbedingungen und richtlinien schaffen,
aber nicht mehr. und das ist auch gut so, denn sonst waeren
wir alle marionetten eines anonymen staates.


> wenn
> jeder Gesetze nur als Vorschlag statt als Maxime anerkennt).

nicht vorschlag, sondern richtwert! das ist ein deutlicher
unterschied!!
und nicht jeder kann gesetze nach gutduenken auslegen. es
gibt auch noch soetwas, wie den gesunden menschenverstand.
auch wenn sich dieser schwierig bis gar nicht in schriftform
fixieren laesst.


> ich
> halte mich an Menschenrechte nicht nur weil ich es selbst für
> sinnvoll
> halte, sondern eben auch weil der Gesetzgeber es mir vorgibt.

tja ich nicht. ich halte mich dran, weil ich sie fuer richtig
halte! und ich halte mich auch an werte, die nicht im
gesetzbuch stehen (wie der tugend der ehre oder gastfreundschaft),
wenn ich sie fuer richtig erachte.
aber wenn gesetze eindeutig unfug sind, dann halt ich mich
nur daran, wenn mich potentielle strafen davor abschrecken!


-- 
Don't worry be happy...
Ciao Frank



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