[linux-l] Re: Wiki-Grundsatz-Diskusion

Olaf Radicke olaf_rad at gmx.de
Mi Mai 17 02:22:09 CEST 2006


Leute ich glaube ihr mach ein grundlegenden Fehler. Ihr übertragt die 
Anforderungen an einer Versionskontrole für Quell-Code 1 zu 1 auf 
Text-Dokumente. 

In Quellcode gibt es feste Regeln für Datenflüsse und Logik. Das ist bei 
literarischen Texten nicht der Fall.

Beispiel 1:
Programmierer A checkt Modul XY aus und verändert die Namen von Variablen mit 
sie Selbsterklärend sind.

Programmierer B checkt Modul XY ebenfalls aus und verlagert eine Routine in 
eine Subfunction aus.

B commitet und A hat ein Konflikt. Das Problem ist ist nicht selten aber auch 
nicht weiter dramatisch. Jetzt greifen all die tollen Tools, die schon 
genannt wurden. 

Beispiel 2:
Benutzer A chekt den Artikel "Buddhistische-Literatur" aus um Quellenangaben 
zu ergänzen.

Benutzer B Chekt auch aus und Sortiert die Kapitel um. Von Chronologisch zu 
Alphabetisch und commitet.

Benutzer A bekommt ein Konflikt. Er guckt sich kurz die neue Struktur an und 
kopiert die bisher gefundenen Quell-Verweise an die richtige stelle. 

Kein Gabeln und Verschmelzen. Die Versionskontrolle in einem Wiki haben in 
erster Linie nur zwei Aufgaben:
1. Jede Veränderung nachvollziehen/kontrollieren zu können um der u.U. 
Gnu-/CC-Lizenz juristisch gerächt zu werden.
2. Jeden Zustand wieder herstellen zu können.

Es gibt z.B. auch keine Release. 

Eine zeilenbasierte  Versionskontrolle bei einem Wiki wäre  uneffektiv. 
Wikipedia gliedert sich (z.Z.) strukturell
<Wiki>
  <Wiki-Namensräume>
    Z.B. "Wikipedia","Diskusion", "Benutzer", "Sezial"
    <Portale>
    Z.B. "Buddhismus", "Mathematik", "Geschichte"
      <Artikel>
	Z.B. "Buddha", "Dreisatz", "Englisches Königshaus"
        <Unter-/Haupt-Artikel>
	"der historische Buddha", "Buddha-Plastiken", "Lehrreden des Buddha"
          <Artikelgliederung>
	    Z.B. Definition, Einführung, Ausführung, Quellenangaben, 
            Literatur Empfehlung 
            <Überschriften>
            Z.B. "Jugend", "Wander-Jahre", "Späht-Werk",  

Zumvergleich die die typischen Strukturen von Quellcode:

<Lib's>
  <module/packete>
    <Vererbung>
    <Interface>
    <Objekte/Klassen>
      <Schnittstellen>
      <Eigenschaften/Methoden>
      <Ereignisse/Ereignishändler>
        <Bedingungen>
        <Funktionen>
          <Befehl/Anweisung>


Wenn es gut läuft, wird die Entscheidung in der Diskusion getroffen. die 
Veränderungen werden vorher angekündigt. So was wie "Interface" und 
"Schnittstellen" gibt es nicht in einem Wiki-Artikel. Die Entwicklung und 
Koordination funktioniert nach anderen Spielregeln. Die Sozial-Kompetenz kann 
keine Softwar ersetzen. Nur unterstützen.

MtG
Olaf Radicke.




Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l