[linux-l] Virtualisierung

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Do Mai 18 11:15:22 CEST 2006


On Thu, May 18, 2006 at 12:39:34AM +0200, Steffen Dettmer wrote:
> > Mehr Probleme wüsste ich auf einem klassischen LAMP-System auch
> 
> (LAMP, dass war doch das mit mySQL und PHP, so'n neumodischer Kram von
> Leuten, die kein Perl und PostgreSQL kennen - und jetzt nennt man das
> schon klassisch :-))

Diese Systeme sind nunmal am weitesten verbreitet, weil sie eben relativ
primitiv und massentauglich sind. Ich habe nie behauptet, dass ich das
toll fände. PostgreSQL z.B. finde ich viel schöner zu bedienen und zu
administrieren.

Außerdem programmiere ich lieber in Python, statt in Perl oder PHP.
Aber ich denke, auf das "P" können wir uns einigen. :-)

Egal. Als Admin muss man sich an die Kundenwünsche halten. Und wenn
eine PHP-Applikation fast komplett auf MySQL ausgelegt ist, empfehle
ich dem Kunden dann, das Ding auf PostgreSQL umzustellen? Wohl kaum.


Genauso mit Debian/Gentoo: Ich hatte vor ein paar Wochen ne größere
Sache (Typo3-System mit mehreren Extensions) bei einer Firma zu
installieren. Die Frage war, ob wir den vorhandenen Gentoo-Server
nutzen, oder wir nen eigenen Server dafür aufsetzen. Letzterer wäre
natürlich Debian gewesen. Aber da besagter Gentoo-Server ohnehin schon
das alte System beherbergte, und alles (Apache, MySQL, ...) eingerichtet
war, habe ich natürlich vom extra Server angeraten. Stattdessen hab ich
die halbe Stunde investiert, das bisherige System mit all seinen Pfaden
und Konfigurations-Dateien zu durchblicken, und dann die neue
Appliaktion raufgespielt. Hat ne Menge unnötiger Arbeit erspart.


Zumindest bei meiner Arbeit ist es sehr wichtig gewesen, das Vorhandene
sich anzusehen. Wann immer ich das vergaß, und ohne *wirklich* gute 
Gründe ein komplett neues System nach meinen Vorstellungen hochgezogen
habe, verschwendete ich viel wertvolle Zeit. Ich sehe das als eine Form
der "Zusammenarbeit" an. Wenn man lernt, gut zusammen zu arbeiten, spart
man Zeit und arbeitet fehlerfreier. Nur, dass ich nicht direkt mit einem
anderen Admin zusammenarbeitete, sondern mehr mit einem bestehenden System,
also dem Vermächtnis eines anderen Admins.


> > erstmal nicht. Dumm nur, wenn gerade die Queue des Mailservers
> > durchlaufen wird oder so. Gerade beim "Umstellen" will man doch einen
> > klaren Schnitt haben, oder?
> 
> Verschiebt man die Dienste nicht sowieso einzeln mit langen Testphasen?
> Ein Stromausfall (z.B. USV kaputt) sollte ein Server auch aushalten,
> finde ich, ohne gleich "ganz" kaputt zu gehen. Klar ist damit zu
> rechnen, dass eine gersyncte DB erstmal recoveries machen muss. 

Nicht nur. Ich mache regelmäßige Datenbank-Dumps. Auch vor Komplett-
Backups: Immer erst ein Dump, dann das komplette Dateisystem sichern.
(je nach Wichtigkeit entweder 1x oder 4x täglich einen DB-Dump, und
zu Uhrzeiten, an denen jeweils großere Änderungs-Schübe vorbei sind.)

Ich kann es nicht riskieren, wodurch auch immer entstandene, kaputte
Datenbanken "recover"n zu müssen. Und ja, bei einem "richtigen" Crash
geht auch das schief. Schon einer "heiße Kopie" einer MySQL-Datenbank
vertraue ich nicht, schlechte Erfahrungen.

> Da fällt mir ein "halte sie während der Installation ruhig"

Ich verstehe nicht. Was genau meinst du damit?


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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