[linux-l] Re: MickeySoft und Novell...

Rocco Rutte pdmef at cs.tu-berlin.de
Mi Nov 15 22:53:19 CET 2006


Hi,

* Volker Grabsch [06-11-15 17:03:57 +0100] wrote:
>On Mon, Nov 13, 2006 at 04:17:49PM +1100, Peter Ross wrote:

>> > Diesen Text kannte ich auch noch nicht. Sehr interessant. Macht das
>> > das BSD eigentlich genauso?
>[...]
>>            2. stabile API (source interface) - nein, aber behutsames 
>>               Vorgehen.

>> Zu 2.: es gibt COMPAT-Schalter im Kernel, um aeltere Programme ausfuehren 
>> zu koennen.

>Verursacht das nicht ne Menge "bloat" im Kernel?

Es geht (IMHO). Auf einem 6er-System liefert es für /usr/src/sys 403 
Einträge, wobei einige davon noch Rauschen sind.

>Ich meine, man stelle sich die vielen "#ifdef"s vor, die irgendwelchen
>alten Code mitschleifen, und den neueren viel eleganteren Code dadurch
>unlesbar machen. Ganz zu schweigen davon, dass die alten Code-Abschnitte
>immer aktuell gehalten werden müssen.

Naja, "aktuell" ist relativ. Erstens werden bei FreeBSD Major-Releases 
eine Weile supported, d.h. ganz wichtige Sachen müssen über Jahre 
hinweg funktionieren.

Zum Beispiel gab es bisher immer zwischen Major-Releases einen Bump der 
Librarynummern, also auch libc. Dass heisst, dass Firmen wie Opera jetzt 
den Browser 3x kompilieren müssten, um stabile FreeBSD-Releases zu 
unterstützen. Da ist es bequemer, für 5.x eine libc unter 6 zu haben und 
damit laufen zu lassen...

Außerdem sieht das Entwicklungsmodell so aus, dass alle Änderungen an 
stabilen Teilen aus dem Entwicklungszweig gemerget werden müssen. Ob man 
das jetzt für -CURRENT (Entwicklung) nach -STABLE (stabil, Vorgänger 
vom nächsten Release) macht oder nochmal einen Schritt weiter zurück...

>> Desweiteren compat-Libraries, um das zu unterstuetzen.

>Das finde ich schon eher sinnvoll. Aber auch hier hat man doch einigen
>Aufwand, diese compat-Bibliotheken aktuell zu halten, oder?

Die werden ja nur gewartet und nicht aktiv entwickelt. Die Änderungen, 
die da noch reinwandern sind geringfügig. Außerdem: solange sich niemand 
über gravierende Bugs beschwert und sonst keine groben Bugs gefunden 
werden, bleibt alles beim alten.

>Also im Prinzip wie bei Gentoo, nur dass es bei Gentoo das gesamte
>System ist, und "nur" build-Scripte bzw. Patches im CVS liegen. Richtig?

Eher: bei Gentoo wie bei BSD... :-) Im Ernst: jein.

Beim FreeBSD-Source gibt es eine normale Makefile-Hierarchie für den 
Source, die man per CVS (cvsup oder was weiss ich) aktuell hält.

Das andere sind Ports (von ported applications), da liegen nur Makefiles 
und Patches im CVS.

   bye, Rocco
-- 
:wq!



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