projekt-vertraege - war: Re: [linux-l] GPL ist nicht Public Domain

Frank Reker frank at reker.net
So Nov 19 03:11:45 CET 2006


Am Sun 19. Nov 2006 01:08 +0000 schrieb Olaf Radicke:

>Verstehe ich nicht. Nach arbeitsstunden? Dann wird das Projekt nie fertig, 

nicht wenn man noch folgeauftraege will. insbesondere in gegenden wo
der it-markt eher klein ist. rom ist zwar ne grosse stadt, aber im
it-bereich kennt fast jeder jeden. wenn man sich 2-3 schnitzer 
erlaubt, ist man weg vom fenster. das spricht sich rum.

>weil du dich damit arbeitslos machst. Oder nach Werksvertrag? Aber wenn 
>Projekt richtig groß ist und der Auftraggeber noch garnicht weiß, ob seine 
>Geschäftsidee funktioniert, trägt der das alleinige voll finanzielle Risiko. 
>Oder kauft du bei (seinem) Misserfolg deinen eigenen Code von ihm zurück?

ich arbeite als freiberufler/selbstaendiger. die ueberwiegende anzahl
meiner auftraege werden projekt-basiert bezahlt. und da gibt's ne menge
risiken:
1) es kann auch mal passieren, dass man grad keine auftraege hat,
und ergo kein geld. das kann natuerlich auch passieren, wenn man nach
aufwand bezahlt wird.
2) was ist (grad bei grossen projekten) wenn man den aufwand 
unterschaetzt. wenn man 20 manntage schaetzt und 30 benoetigt. dann
hat man 10 tage gratis gearbeitet.
3) was ist wenn der kunde nicht zahlt. die zahlmoral - gerade in
deutschland (gelegentlich nehme ich auch auftraege in de-land an) - 
ist unter aller sau. oft bekommt man sein geld erst monate spaeter,
oder muss es gar einklagen. und nicht selten wird aus fadenscheinlichen
gruenden mit abzuegen bezahlt, und wenn der streitbetrag zu gering ist,
lohnt sich ein gerichtsverfahren nicht, und man verzichtet auf sein
geld.
4) nicht selten muss man in vorleistung treten. eigentlich immer, da man
eine problemanalyse erstellen muss, und daraufhin erst ein angebot 
schreiben kann. lehnt der kunde das angebot ab, hat man die analyse
gratis gemacht. aber nicht selten muss man auch was die entwicklung
angeht in vorleistung treten. also anfangen, bevor man den vertrag
in der tasche hat, nur auf einer muendlichen zusage des kunden hin,
oder aufgrund der eigenen spekulation. grad bei grossen kunden wie
die telecom italia, dort dauert es meist sehr lang, bis vertraege
ausgearbeitet sind. man hat die zusage des technikers, also faengt man
an. gelegentlich passiert es dann halt, dass der vertrag dann doch
nicht zu stande kommt. und man bleibt auf seinen kosten sitzen.

richtig aergerlich wird es dann, wenn man fuer das projekt auf 
angestellte oder andere consultants zurueckgreifen muss. die wollen
ja trotzdem ihr geld.


und wenn dann mal mehrere pleiten zusammenkommen, dann kann es auch
schon mal ziemlich mau im portemonnaie werden. zumal ich nicht gross
genug bin, um verluste so locker wegstecken zu koennen.



-- 
Don't worry be happy ...
Ciao Frank
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