[linux-l] GPL ist nicht Public Domain

Steffen Dettmer steffen at dett.de
So Nov 19 17:41:04 CET 2006


* Olaf Radicke wrote on Sat, Nov 18, 2006 at 20:18 +0100:
> So ähnlich war oder ist meine Situation gewesen. Da ich davon nicht Leben 
> muss / kann, konnte ich mir ein radikalen Weg erlauben. der Kunde hatte die 
> Möglichkeit eine fünfstellige Summe hinzulegen um das Urheberrecht zu 
> erhalten 

(die Verertungsrechte. Das Urheberrecht hast immer Du)

> und die Lizenz selber zu wählen oder mich mit Spenden zu unterstützen
> und zu akzeptieren das es unter der GPL lizenziert wird und somit auch
> der Konkurrenz zu Verfügung steht.

Finde ich logisch. Wenn jemand jemanden bezahlt, z.B. nach Stunden oder
als Werkliefervertrag, gehört ihm das Ergebnis (im Sinne der
Verwertbarkeit). Wenn er hingegen etwas nicht kauft, sondern lizensiert
oder "miete", ist das halt anders. Natürlich könnte er anbieten, für den
halben Kaufpreis für 2 Jahre exclusiv zu lizensieren - sowas gibt's in
der Praxis. Also, oft für wenig Geld, weil der Hersteller kurzfristig eh
keinen anderen Kunden hat, sich langfristig nicht festlegen muss und
somit alle zufrieden sind: der Kunde bekommt Sicherheit (und kann ggf.
für mehr Geld verlängern oder nachkaufen), der Hersteller mehr Geld ohne
sich wirklich festzulegen und alle sind glücklich :)

> Da der Auftraggeber nicht die finanziellen Mittel hat, musste er in
> den sauren Apfelbeißen und mit der ("natürlichen") Konkurrenz leben.
> Den einzigsten Vorteil den er der Konkurrenz gegen über hatte, ist das
> er an der "Quelle" saß und gewissen Einfluss auf die
> Entwicklungsrichtung hatte. Dafür war sein finanzielles Risiko aber
> auch bedeutend geringer. 

Nun, das geht der Konkurenz auch nicht anders: für gewissen Spenden oder
andere Invesititionen lässt sich viel machen. Ist auch bei GPL so:
spendet man 20 Euro oder so und fragt nach einem kleinen Feature, kommt
es öfter vor, dass es dieses Feature dann schneller in ein Release
schafft. Nicht sosehr wegen dem Geld, sondern vielleicht auch, weil sich
der Autor denkt: Mensch, dass ist ja ein Netter und die Idee ist
wirklich nicht schlecht. :)

> Im nachhinein muss ich sagen, das ich froh bin, das das Geld nicht da
> war. Es währe ein teures Projekt geworden, was wahrscheinlich nie zu
> ende geführt worden währe.

Ja, wenns wirklich fünfstellig teuer geworden wäre, müsste man auch
einen Projektleiter bezahlen (weiss nicht, aber sowas kann ein
Entwickler i.d.R. nicht selbst, mindestens, weil ihm die Erfahrung
fehlt) usw. Dann ist man schnell Unternehmer und kein Entwickler - was
man ja nicht unbedingt möchte.

oki,

Steffen

-- 
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt,
es trägt daher weder Unterschrift noch Siegel.





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