[linux-l] GPL ist nicht Public Domain

Steffen Dettmer steffen at dett.de
Fr Nov 24 02:31:30 CET 2006


* olafBuddenhagen at gmx.net wrote on Sun, Nov 19, 2006 at 22:52 +0100:
> Streng genommen gelten die Beschränkungen der GPL nicht wirklich für
> Entwickler an sich, 

soweit ich weiss, müssen Entwickler beispielsweise die Versionsnummer
ändern, damit man die modifizierte Version erkennt. Aber Kleinigkeiten,
klar.

> sondern für Herausgeber -- was aber aus praktischer Sicht oft fast
> auf's Gleiche hinauskommt... Denn solange man seine
> Weiterentwicklungen nicht veröffentlicht, interessiert eh Niemanden
> was man da macht.

Bei der GPL schon, aber das ist was besonderes. Bei anderer Software
darf ich das nicht unbedint. Obwohl das nach deutschem Recht meines
Wissens nach auch wieder nicht komplett durch Lizenzverträge unterbunden
werden kann, naja.

> > Überhaupt kann ein Entwickler *seine* Software sowohl unter der GPL
> > anbieten als auch verkaufen usw.
> 
> Wie gesagt, es geht nicht um den ursprünglichen Entwickler, sondern um
> Weiterentwicklung.

Der Weiterentwickelnde hat an "seinen Teilen" Rechte. Er muss erlauben,
dass Gesammtwerk unter GPL zu lizensieren, aber dritte Entwickler sind
dann wiederrum verpflichtet, auch seinen Namen zu nennen etc. Geht auch
für Erweiterungen (solange die unter der GPL lizensierbar sind, darf er
sie verkaufen). soweit jedenfalls mein Verständnis.

> > Ist so auch nicht richtig, denke ich. Du kannst Code ändern und
> > nicht veröffentlichen (wenn Du ihn nicht weitergibts). Du kannst den
> > Code benutzen (z.B. bei libs), ohne das weiter zu geben, was ihn
> > benutzt - usw.
> 
> Wenn Du etwas änderst aber nicht weitergibst, gibt es gar keine
> anderen Endanwender, also stellt sich die Frage nach Freiheit der
> Anwender in dem Fall überhaupt nicht...

Ist immerhin schon mal Freiheit, die man bei "normaler Software" nicht
hat.

> > > In dem Sinne ist der Begriff "freie Software" sehr wohl treffend
> > > und aussagekräfigt; es muss nur klar sein, worauf sich die
> > > Freiheit bezieht.
> > 
> > Vielleicht wäre "unkomerizialisierbare Software" ein passender
> > Ausdruck für GPL?
> 
> Quatsch. Schau Dir die Umsätze und Gewinne von RedHat an, und dann
> überleg nochmal, ob GPL-Software nicht kommerziallisierbar ist...

Die verdienen ja nicht mit GPL-Software-Lizenzen Geld. Ein Verlag, der
Göthe druckt, kann ja auch prima Geld verdienen, aber nicht mit dem
Göthewerk an sich.

> Ich fürchte Du verwechselst da was. Es geht um frei oder proprietär.
> Mit kommerziell oder nicht hat die GPL hingegen nicht das Geringste zu
> tun.

proprietär ist hier ein gaaanz blödes Wort, finde ich. Eigentlich heisst
es "eigen~", bei den juristen "urheberrechtlich geschützt" (was GPL
Software auch ist) und bei OpenSource wird es als Gegenteil von "frei"
benutzt, was IMHO daneben ist, naja. Bleibt die Frage, was "frei" denn
nun ist...

> Genaugenommen gilt Software, die man nicht kommerziallisieren darf,
> sowohl nach den Kriterien der FSF als auch denen von Debian als unfrei.
> (Ja, Creative Commons Non-Commercial ist eine unfreie Lizenz!)

Bei Debian zählt die GPL als unfrei Lizenz?!

oki,

Steffen

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Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt,
es trägt daher weder Unterschrift noch Siegel.





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