[linux-l] GPL ist nicht Public Domain

Mike Dornberger Mike.Dornberger at gmx.de
Di Nov 28 18:53:00 CET 2006


Hi,

On Tue, Nov 28, 2006 at 01:18:41PM +0100, olafBuddenhagen at gmx.net wrote:
> On Mon, Nov 27, 2006 at 11:22:06PM +0100, Steffen Dettmer wrote:

> > Also, die automatische Benutzung (z.B. durch Aufruf einer C Funktion)
> > führt dazu, dass der "Benutzende" oder "Nutzniesser" (mein Programm)
> > GPL ist. Die manuelle Benutzung (z.B. durch Mausklick) führt nicht
> > dazu, dass der "Nutzniesser" (mein Bild) GPL ist? In beiden Fällen
> > wende ich den Kram doch an, um ein Ergebnis zu erziehlen, oder?
> [...]
> > Das Linken gegen readline und das aufrufen von entsprechenden
> > Funktionen ist keine "Benutzung der Software" (readline)? 
> 
> Ich verstehe nicht wieso Du darauf bestehst, das bloße Ausführen eines
> Programms durch einen Benutzer wäre gleichzusetzen mit dem Einbauen in
> einem anderen Programm. Für die meisten Leute ist das jedenfalls nicht
> das Gleiche, und rechtlich schon mal garnicht.

so, nochmal genau, weil's auch direkt in der [1]GPL steht:

 | Activities other than copying, distribution and modification are not
 | covered by this License; they are outside its scope.  The act of
 | running the Program is not restricted, and the output from the Program
 | is covered only if its contents constitute a work based on the
 | Program (independent of having been made by running the Program).
 | Whether that is true depends on what the Program does.

  [1] http://www.fsf.org/licensing/licenses/gpl.txt

Also die GPL sagt überhaupt nichts darüber aus, was mit dem ist, was man mit
dem Programm macht/erzeugt, _solange_ da nicht Teile des Programms mit
enthalten sind. Um mal das Beispiel mit dem Bild, daß mit GIMP gemacht wurde
zu nehmen: Mit dem Bild kannst du machen, was du willst, es unterliegt nicht
automatisch der GPL, nur weil ein GPL-Programm zur Erzeugung/Bearbeitung
benutzt wurde. Jedenfalls nicht, wenn das Programm nicht z. B. einen Teil
seines Quellcodes als Textur oder sowas in das Bild einbaut.

Programme, die so etwas ähnliches machen, gibt es ja, zum Beispiel flex. Das
kopiert, soweit ich mich recht erinnere, einen stub an den genierten C-Code.
Der stub gehört eigentlich zu flex und somit müßte_eigentlich_ auch das
Programm, was dieses Fragment benutzt, GPL-lizensiert werden. Aber nur
eigentlich, denn genau dafür wurde eine Ausnahme in der konkreten
GPL-Lizenz zu flex gemacht, daß dieser stub eben nicht erzwingt, daß das
Resultat GPL-lizensiert sein muß. (Irgendwo gibt's da auch 'ne FAQ zu,
glaube ich.)

Grüße,
 Mike




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