[linux-l] GPL ist nicht Public Domain
Peter Ross
Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Mi Nov 29 03:43:14 CET 2006
Hi Mike,
On Tue, 28 Nov 2006, Mike Dornberger wrote:
> Programme, die so etwas ähnliches machen, gibt es ja, zum Beispiel flex. Das
> kopiert, soweit ich mich recht erinnere, einen stub an den genierten C-Code.
> Der stub gehört eigentlich zu flex und somit müßte_eigentlich_ auch das
> Programm, was dieses Fragment benutzt, GPL-lizensiert werden. Aber nur
> eigentlich, denn genau dafür wurde eine Ausnahme in der konkreten
> GPL-Lizenz zu flex gemacht, daß dieser stub eben nicht erzwingt, daß das
> Resultat GPL-lizensiert sein muß. (Irgendwo gibt's da auch 'ne FAQ zu,
> glaube ich.)
Wenn ich Software-Entwicklung mit dem gcc mache und gegen mitgelieferte
Standard-Libs linke, muss ich das Resultat unter GPL veroeffentlichen?
Ich glaube nicht. flex und gcc sind Werkzeuge, wie GIMP. Nur dass ich
statt mit Bildern mit Software arbeite.
Alles andere waere eine ernsthafte Einschraenkung. Sie wuerde praktisch
den Einsatz von gcc zur Entwicklung kommerzieller Software etc. verbieten.
Das entspricht auch nicht meiner erlebten Praxis.
Nebenbei, die GPL steht oft auch universitaerer Nutzung und Forschung im
Wege, da sie die Resultate der Entwicklungen kommerziell entwertet. Wer
Forschung in Kooperation mit der Industrie gemacht hat, wird wissen, dass
die kommerziellen Partner an der Weiterverwertung der Entwicklungen
interessiert ist, das Recht ist durch die GPL beschnitten. So wie
Forschung von "Drittmitteleinwerbung" abhaengig ist, ist das eine nicht
gerade unwesentliche Restriktion.
Die GPL steht auch dem Sinn von staatlich finanzierter Forschung im Wege.
Das Resultat soll schon der Allgemeinheit zugute kommen, aber es ist in
unserem System nicht gemeint, dass man die Resultate nicht zu
kommerziellen Produkten weiterbenutzen und weiterentwickeln kann.
Die BSD-Lizenz (nicht umsonst, stammt sie doch von einer Uni) ist vor
diesem Hintergrund entstanden.
Gruss
Peter
Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l