[linux-l] 64 oder 32 Bit

Jan-Benedict Glaw jbglaw at lug-owl.de
Di Okt 3 10:09:43 CEST 2006


On Mon, 2006-10-02 23:59:41 +0200, Oliver Bandel <oliver at first.in-berlin.de> wrote:
> On Sat, Sep 30, 2006 at 05:06:22PM +0200, Norman Steinbach wrote:
> > Steffen Dettmer wrote:
> > >* Oliver Bandel wrote on Fri, Sep 29, 2006 at 21:52 +0200:
> > >>P.S.: Hat jemand schon Linux auf nem 64-Bit'er laufen?
> > >>      Mich würde damalinteressieren, wie das so klappt,
> > >>      und auch malwissen wollen, ob die OCaml-Installation
> > >>      dort auch 64-Bittig läuft... (evtl. selbstkompiliert).
> > >Hab ich viel negatives drüber gehört. Ich hab mein 64er gaanz fix auf 32
> > >gebracht, ein Kollege hat gerade dieser Tage aufgegeben.
> > 
> > ähm - warum kauft man sich dann überhaupt einen 64er Rechner, wenn nur 
> > WinXP64 drauf läuft, man aber Linux benutzen will?
> 
> Tja, gute Frage...;-)
> 
> Vielleichtwillman 64-Bit'erhaben,weildiese Technologie
> schon ein paar Jahrzehnte überfällig ist, aber 640 kB ausreichen,
> und vermutlich auch 16 Bit?

Also... Die 64bit-Maschinen haben im wesentlichen einen großen
Vorteil: man kann (schmerzfrei) mehr als 4GB RAM einbauen (für
Server-Systeme interessant) und man kann Applikationen bauen, die
ihrerseits einen virtuellen Speicherraum von mehr als 4GB haben können
(für data mining interessant.)  Nachteile sind, daß die Compiler im
64bit-Bereicht teilweise noch nicht sooo dolle sind--und daß die
64bit-Datentypen halt größer sind (-> weniger Variablen pro Platz,
wenn man die 64bit _nicht_ braucht.)

Dazu kommt dann noch, daß sehr oft ein 64bit-Kernel benutzt wird (um
sinnvoll mit mehr als 4GB RAM umgehen zu können), man aber bei den
normalen Programmen bei den 32bit-Versionen bleibt (weil
08/15-Software eben keinen virtuellen Speicherraum von mehr als 4GB
braucht und diese Applikationen bereits vorhanden sind und laufen.)
Leider werden Programme 64bittig auch mal größer, was bedeutet, daß
sie (weil die Caches nicht mitwachsen) durchaus auch mal _langsamer_
als ihre 32bittigen Zwillinge sein können.  Bei den hybriden CPUs
(32bit Intel/AMD mit 64bit-Aufsatz) wird das dann wettgemacht, indem
man ein paar neue Assembler-Befehle spendiert, die in besonderen
Situationen Aufgaben besser lösen, als das bisher der Fall war...

Du hast in der Maschine keine 4GB RAM (oder mehr?)  Du machst keine
anspruchsvollen Data-Mining-Geschichten?  Dann brauchst Du die 64bit
nicht, es sei denn, der 32bit-Code läuft nur mit Strafrunden (Intel
Itanium...)

> Und weil die 32-Bit Unix-Uhr bald überläuft ;-)

Den time_t könnte man auch ohne 64bit-CPU auf einen uint64_t bringen.

MfG, JBG

-- 
      Jan-Benedict Glaw      jbglaw at lug-owl.de              +49-172-7608481
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