[linux-l] tune2fs / fsck @ Ubuntu 6.06

Steffen Dettmer steffen at dett.de
Mi Okt 4 10:19:12 CEST 2006


* Norman Steinbach wrote on Wed, Oct 04, 2006 at 06:55 +0200:
> > > also konnte ich mangels root-account (der ist ja bei ubuntu
> > > deaktiviert) 
> > deaktiviert? Prima, war der Distributor wieder schlauer als der Admin.
> > SCNR.
> Dachte, es wäre allgemein bekannt, dass Ubuntu nicht mit aktiviertem 
> Root-Account arbeitet, sondern stattdessen mit sudo.

Ist es vermutlich, bloss nicht bei mir, hab Ubuntu noch nie benutzt.

> Habe es bisher nicht hinterfragt - und es hat mich nur da gestört, wo
> man häufig Root-Aktionen durchführen musste. Da half dann aber auch
> ein "sudo bash".

naja... Vielleicht Geschmackssache. Mein root darf auf der Console ruhig
ein funktionierendes Passwort haben. Wer an die Console kommt, hat eh
meist gewonnen.

> > wenn er "sofort" clean sagt, weil kein check notwendig, hilft "-f" 
> Danke für die Info.
> Habe es nun mit runlevel 1 selbst hinbekommen, er hat das Log erneut 
> eingelesen und seitdem scheinen auch die nervigen HD-Cache-Flushes nicht 
> mehr allzu häufig zu sein. (Ähm, während ich so daran arbeite merke ich: 
> anscheinend doch... :( ) Sind die wirklich alle paar Sekunden nötig? 

Default sind alle 5 Sekunden. Nötig, damit z.B. beim Stromausfall nicht
so viele Daten kaputtgehen.

Du kannst das natürlich höher ein stellen, ist ne Mountoption für fstab
glaub ich, vielleicht 60 Sekunden. Du kannst natürlich auch was wirklich
langes einstellen, aber dann können natürlich auch wirklich viel
"gespeicherte" Daten bei Absturz / Stromausfall verloren gehen. Und
genau dann, wenn man viele Daten im Cache hat fällt der Strom aus :)

Laut Murpheys Law schützt eine kurze Intervallzeit daher vor
Stromausfällen :)

> Stresst das nicht die Platte auf die Dauer?

Keine Ahnung, aber 10 Jahre sollte sie Dauerklappern aushalten.

> Und wo wir gerade dabei sind: Was sind non-contignuous inodes? 
> Irgendwas, was Grund zur Beunruhigung geben sollte?

Nee, wenige Prozent sind normal. Sind fragmentierte Inode-Strukturen,
glaube ich. Hierzu sag ich aber nix, weil ich selbst keine Ahnung hab :)

> Und: Defragmentiert fsck auch?
> Wenn nicht: Gibts da ein anderes Tool für?
> Oder ist defragmentieren bei ext2+-Filesystemen nicht implementiert weil 
> unnötig?

Ich habe nie verstanden, warum MSDOS und Win FSs Defragmentieren müssen
und Linux FS nicht, aber das Defragmentieren gibt's jedenfalls nur bei
DOS und Win. Ist also unnötig.

> >oder man fsck.ext2 :)
> Hab ich mal reingeschaut. Ausnahmsweise sogar mal eine nicht ganz so 
> schwer zu verstehende Man-Page (v.a. weil alle möglichen 
> Optionen&Argumente auch erklärt sind, was nicht normal ist!) - aber auch 
> da bleiben noch fragen offen (die mir allerdings schon wieder entfallen 
> sind).

Falls Du mal ne Frage zu einer man page hast, nur her damit. Sicherlich
ist ne manpage keine Erklärung warum was gemacht ist, wozu man ein Tool
braucht oder wie es funktioniert, aber es sollte gut erklären, wie man
das Tool dazu kriegt, zu tun, was man möchte. Natürlich ist "was man
möchte oft gar nicht so einfach". Gutes Beispiel ist für mich DVD
Brennen. Möchte ich nu DAO oder nicht und 8 fach oder 4 fach? Ich weiss,
wie ich was im dvdrecord einstelle (oder im Windows-Nero), aber nicht,
was ich einstellen "soll" :)

> > > Sicherlich kein schlauer workaround, 
> > Richtig, lieber sinnvolle Werte einstellen, sonst vergisst man da ja eh
> > nur. Mountcount = 1 ist bei / vielleicht gar nicht schlecht. Wird halt
> > immer (also ca. jedes Jahr) gecheckt.
> Der Rechner, den ich meine, ist kein Server, sondern einen Laptop.
> Wenn ich es so gemacht hätte, wäre das erste nach dem Reboot gewesen,
> es wieder auf 0 od. -1 zu setzen.

Achso, der macht doch dann eh suspend-to-disk (oder wie das jetzt bei
ACPI richtig heisst), oder?

> >>den rechner nicht wieder hochfahren geschweige denn neustartem ;-)
> >:) Ja, geschickt gemacht :)
> Woher soll ich denn wissen, dass so etwas bei Linux überhaupt möglich
> ist!?!

Du sollst das gar nicht wissen, aber Du baust ja auch keine
Ubuntu-Distributionen. Wäre das manuelle fsck ein Testfall gewesen (wozu
auch immer man das haben möchte - gehen muss es jedenfalls), hättest Du
ja gemerkt, dass das mit dem deaktierten root-Account evtl. nicht das
Gelbe vom Ei (TM) ist und das sich die Unix-Erfinder vielleicht was
dabei gedacht haben :)

> > man und info pages.
> Um die zu verstehen muss man ja erstmal mehrere Monate täglich mind.
> 12h in Linux-Programmierung investieren, bzw. den Programmierer-Slang
> verstehen. Gibts dazu vielleicht auch noch ein Wörterbuch, wo alles
> das, was in den Man- bzw. Infopages fehlt, auch noch erklärt wird?

mmm... Neben natürlich google fällt mir da nix ein. Hast Du vielleicht
kernel-manpages erwischt? Das sind die mit der Nr "2". Die sind für
Programmierer. Teilweise heissen Tool (in Nr 3/8 oder so) und Funktion
(in Nr 2) sogar gleich. Ein Beispiel ist "setsid". Da hilft einem aber
vermutlich auch die manpage nicht ("DESCRIPTION: setsid runs a program
in a new session."), weil man vermutlich erstmal gar nicht weiss, was ne
Unixprozesssession überhaupt ist (was meist auch bedeutet, dass man
setsid gar nicht braucht :)).

Hast Du ein paar Beispiele für unverständliche manpages?

Aber klar, man pages sind zum Nachschlagen ("da war doch was, aber wie
genau ging das gleich") OK, aber zum Lernen natürlich nicht ausreichend.

> > Oder halt touch /forcefsck && reboot - klingt für mich nach wie vor am
> > einfachesten. Aber vielleicht ist bei Ubuntu ja das reboot deaktiviert.

(Dazu wird natürlich wieder gar nix gesagt)

> > SCNR.
> > > [...]
> > weil?
> > > [...]
> > weil?! 
> > Du konnstes /home nicht unmounten?! Ist das bei Ubuntu deaktiviert?! Was
> > kam denn da für ein Fehler?
>
> Genau das ist die zu Anfang mal von mir angesprochene Arroganz von 
> Linux-Nerds, die sich gut mit dem System auskennen, und meinen, jeder 
> müsste das auch auf Anhieb so hinkriegen. 

Fragen zu stellen ist Arrogant? Das ist ja ein Hammer...

> Danke - auf weitere Antworten in diesem Style kann ich gerne
> verzichten. 

Vielleicht "siehst" Du ja Linux-Nerds, weil Du sie "sehen" willst und
erwartest, dass diese gleich die Kristallkugel nehmen und Du daher
sicherheitshalber gar nicht erst Fehlermeldungen schreibst oder
beschreibst, was genau passiert ist.

So, /das/ war ne Antwort in einem Stil, auf den man verzichten kann :)

Jedenfalls ist "geht nicht" keine Fehlerbeschreibung.

> Für so etwas musst Du Deine Zeit wirklich nicht verschwenden. Dann
> mach Dir lieber die Mühe und denke Dich auf das Level eines Anfängers
> in Sachen Unix-Systeme zurück.  Falls Du das noch kannst und nicht so
> tief in dieser Welt drinsteckst, dass Du niemandem mehr Deinen
> Technobabble erklären kannst.

"Was kam denn da für ein Fehler" ist "Technobabble"?

Ist doch beim Arzt auch so. Wenn Du sagst, Du kannst nicht mehr
radfahren, fragt er doch auch, wo es denn wehtut!

> Sowas macht mich echt fuxxig - vor allem, weil es die Linux-User mit 
> einem elitären Gehabe umgibt, was echt nicht nötig wäre.

Ich finde, Du bist ungerecht.

> Wenn ich dann von solchen Leuten auch noch höre, dass Menschen, die
> sich nicht so tief oder nicht so schnell so tief in ein System
> einarbeiten wollen/können (vielleicht auch, weil sie noch mehr in
> ihrem Leben machen) doch lieber Windows benutzen sollen, frage ich
> mich wirklich, wozu es Linux überhaupt als Gegenpol zur
> kapitalistischen Marktmacht Micro$ofts gibt. 

Linux gibt es überhaupt nicht als Gegenpol zu irgendwas. Ja, Linux ist
Windows sogar vollkommen egal (bis auf die Sachen, die man abschreibt
wie z.B. Bugs SCNR).

Linux ist keine Religion und keine Kirche. Ich persönlich kann es nicht
ab, wenn irgendein Messias irgendwelche Leute zu Linux bekehren will!
Dabei werden falsche Erwartungen geweckt und nicht zu letzt auch die
Nutzeranforderungen, so dass irgendwann Linux wie Windows aussehen muss,
weil viele ein Windows-Feeling erwarten. Wenn man sich das KDE anguckt,
dann ist meiner Meinung nach dieser Bug bereits passiert.

Wer Linux nimmt, sollte als erstes mal akzeptieren, dass er auf alles
verzichten können muss, was Spass macht. So. Dann muss sie akzeptieren,
dass das "Windowswissen" nicht gilt. Das ist schwierig, weil man gar
nicht wissen kann, was Windowsspezifisch und was allgemein ist. Dann
muss man akzeptieren, dass man viel lesen und lernen muss, sonst macht
das keinen Sinn - ansonsten klickt man nur durch's KDE, und klicken kann
meiner Meinung nach Windows besser (hat auch Macken, klar, aber es
funktioniert im Prinzip und das gut).

Wenn ich mal eine CD brennen will, geht das mit Win-Software gut.
Vielleicht kann ich dann nicht CDXA mit Datenbrennen, weil die GUI
aufpasst, dass ich nix falsch mache, aber ich werde sofort mit dem
Programm arbeiten können (gut, sowas gibt's für Linux natürlich auch).

Linux ist aber stark, wenn ich 250 CDs brennen will. Dann kann ich
z.B. Scripten. Linux ist umständlich, aber extrem automatisierbar. Das
heisst aber natürlich, dass man Linux will, man man Automatisierung
will, braucht und kann. Beispiele sind diverse Server, Entwickler- und
Testsysteme. Bei Win geht auch ne Menge in der Richtung, aber das kennt
kaum einer. Frag mal Windows-Admins (nicht programmier), wie man per
Script jeden Morgen um 3 Uhr guckt, ob ein CD-Rom gemountet ist, und
wenn ja eine Warnung per E-Mail verschickt und ausdruckt. Das geht
natürlich auch mit Windows, aber ich rate mal, dass kaum jemand weiss,
wie man das hinkriegt. Bei einem Linux-Admin erwarte ich, dass er das
weiss und sofort einrichten kann.

Ich persönlich nutze auch Windows, und für bestimmte Sachen halte ich es
für "besser" als Linux. Netzwerk und so gehört nicht dazu, aber z.B.
Video gucken machen meine Windowse prima. Gibt wie bei Linux von Zeit
und Zeit Probleme, klar, aber im Prinzip funktioniert es.

Das sind natürlich Anwendungen, die es eigentlich für Linux und Windows
geben müsste. Was die Kernel beider tun, merkt man als Benutzer ja kaum.

Wenn man auf einem Laptop Videos gucken möchte, ist Win sicherlich
geeignet. Für andere Sachen vielleicht nicht. Vielleicht möchte man
keine Lizenz kaufen müssen oder vielleicht möchte man Linux auch nur
"mal aus Spass" angucken und lernen. Kann man alles machen. Wer sich
aber eher nicht einarbeiten will, sondern halt ein Video gucken (oder
was auch immer, ist ein Platzhalterbeispiel) und Windows kennt (wie ja
nu wirklich fast jeder), der sollte lieber Windows nehmen. Das geht dann
"sofort" wie erwartet. Wozu sollte er Linux installieren? Hat doch für
diesen keine Vorteile!

> Mit solchem Prollgehabe spielt man diesem Konzern jedenfalls perfekt
> in die Hände. Aber das ist Dir wahrscheinlich egal, weil Du ebenfalls
> bereits kapitalismuskorrumpiert zu sein und darob Deine Menschlichkeit
> eingebüßt zu haben scheinst.

Verstehe ich nicht: Ich versuche, Dir zu helfen, und Du beleidigst mich?
Meine "Menschlichkeit eingebüßt zu haben" finde ich wirklich daneben.
Ich hab ja nix gegen Kritik, aber man kann es übertreiben.

> Für Leute mit solchem Elite-Denken und fehlendem Community-Denken ist
> Linux (bzw. das OpenSource-Modell) echt zu schade. Wofür gibts denn
> Informationsfreiheit, wenn die Menschen freiwillig gegen selbige
> denken & handeln?  AARRGGHH!!!

Weil sie Angst haben, dass dann jemand kommt, der die freien
Informationen als Prollgehabe interpretiert?

> > Handbuch? Linuxbuch? SelfLinux? Allerdings macht das natürlich Arbeit
> > bzw. kostet ne Menge Zeit...
> Habe noch nichts gefunden, was entsprechend lösungsorientiert ist.
> SelfLinux z.B. fängt bei den Grundlagen des Systems an (ist ja ganz
> interessant, aber nicht direkt praktisch anwendbar - mal zum
> nachschlagen okay), und geht dann über zu: Wie kompiliere ich einen
> Kernel - und das ist NICHT das, was ich will. 

Lass das doch aus mit dem Kernel. Eigentlich sollte SelfLinux genau für
das "praktisch anwendbar" sein, ein "Tutorial" eben. Allerdings
unterscheiden sich die Artikel untereinander stark, je nach Autor.

> Komisch, die meisten Linux-Cracks die man dann fragt (wenn sie nicht zu 
> arrogant sind solche Anfängerfragen zu beantworten), können das 
> wunderbar erklären - aber ein anständiges Hilfedokument was im 
> fachlichen Niveau nicht deren Know-How voraussetzt haben sie noch nicht 
> zusammengeschustert - zumindest ist mir noch keines über den Weg gelaufen.

Ich hab Linux aus HOWTOs, manpages und einem Buch gelernt. Ich finde
viele Dokumente sehr schön und bin den Autoren, die Stunden ihrer
Freizeit dafür geopfert haben, sehr dankbar. Es tut mir leid für diese
Autoren, dass Leute ankommen, die (wie sie selbst sagen) keine Ahnung
haben, aber all deren schöne Dokumente als "nicht anständig" und
"nichtmal zusammengeschustert" abtun. Aber ich denke, dass sie nicht
wissen, was sie tun. Sie wollen Sachen, die man nicht braucht, es sei
denn, man ist Extrem-"Linux-Crack"-Programmierer und wundern sich dann,
warum sie im Fehlerfall eine Fehlermeldung schicken sollen. Frag doch
mal, wie man unter Windows ein Laufwerk C: readonly remountet, ist
vermutlich auch nicht trivial.

Na ja, schon wieder so eine lange Mail geworden... :-)

oki,

Steffen

-- 
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt,
es trägt daher weder Unterschrift noch Siegel.





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