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Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mi Okt 4 14:41:13 CEST 2006


On Wed, Oct 04, 2006 at 02:55:17AM +0200, Steffen Dettmer wrote:
> * Volker Grabsch wrote on Tue, Oct 03, 2006 at 22:17 +0200:
> > Naja, ich würde *dringend* zu einem anderen Vokabular raten. Einem
> > normalen User mit Begriffen wie Knoten, Assoziationen etc. zuzulabern,
> > ist alles andere als intuitiv. 
> 
> mmm... Ich geh davon aus, dass die meisten hier eher verstanden hab, was
> ich meine,

Ja, natürlich. Aber darum ging es mir gar nicht.

Aber wenn du mit diesem Mischmasch aus schlecht gewählten
Wortkombinationen etwas Banales umständlich beschreibst, und dann
Begriffe wie "intuitiv" benutzt, hat das eine gewisse Ironie ... ;-)

> oder gar keine Mindmaps kennen. Die richtigen Mindmapbegriffe
> kenne ich nicht. Es sind aber weder Knoten noch Kanten, denke ich.

Selbst mit den Mindmap-Begriffen kannst du höchstens Manager
beeindrucken, aber keine einzelnen User gewinnen.

> > Auch die Programmierer sollten nicht in diesen Begriffen reden, es sei
> > denn, sie nutzen tatsächlich eine generische Graphen-Bibliothek. 
> 
> (Versteh ich überhaupt nicht)

Als Programmierer würde ich die Dinger "Linien" oder "Verbindungen"
nennen, nicht "Assoziationen". (bzw. englisch "connections" statt
"assoziations")

Es sei denn, mein Code macht intensiven Gebrauch von einer Graphen-
Bibliothek, dann haben die Klassen nunmal abstrakte Namen.

Mehr wollte ich nicht sagen.

> > Andererseits würde ich wahrscheinlich ähnliche Ausschweifungen haben,
> > wenn das programmieren würde.
> 
> Ich weiss nicht; wer visionär an Sachen herrangeht, sollte da wohl
> besser nix programmieren. Programmieren ist mathematisch und lässt kaum
> Raum für "solche" Kreativität.

Mathematik und auch Programmierung gelten als sehr krative Tätigkeiten.
Für einen Außenstehenden nur schwer zu erkennen, da ein Mensch vor dem
Rechner, der komplexe Systeme designt, lange nicht so "kreativ" aussieht
wie ein Künstler, der den Pinsel schwingt.

> Softwareentwicklung im Allgemeinen (von
> der Programmieren ja ein Teil ist), lässt vielleicht ein bisschen Raum,
> aber immernoch kaum was - glaube ich jedenfalls.

Von "außen" betrachtet mag das stimmen. Aber "innendrin" im
Programmcode hat man sehr viel Spielraum, den man auch braucht.
Geeignete, gute, übersichtliche Abstraktionen zu finden ist sehr
schwer und in keiner Weise "mechanisch".

Sicher, es gibt Leitfäden ... sogar verdammt viele Leitfäden, weil
jeder meint, den "einen" richtigen Weg gefunden zu haben, nur weil
er mal in der Verhangenheit ne handvoll guter Ideen hatte. Und sobald
er auf ein neuartiges Problem stößt, muss er doch wieder einen völlig
anderen nehmen, sich also neue Ideen einfallen lassen. Sonst produziert
er Schrott.

> > Ich glaube, wie Informatiker sind da einfach zu sehr geschädigt.
> > Selbst wenn wir uns optisch das gleiche vorstellen wie der User, und
> > uns das gleiche wünschen, werden wir es durch kranke Beschreibungen,
> > Begriffe, schlecht gewählte Symbole, u.s.w. doch verbocken.
> 
> Ich glaub, dass hast Du falsch verstanden. Ich hab - nicht als
> Informatiker BTW - beschrieben, wie ich mir sowas vorstellen könnte.

Deine Beschreibung klar *sehr* nach der eines Informatikers.

> Da ich keine Fachbegriffe kannte, hab ich normale Begriffe genommen.

Hast du eben nicht. Genau das war auch meine Kritik, die ich gleich
an zwei Beispielen anschaulich gemacht habe.

> Ein
> Knoten ist intuitiv eine Stelle, wo viele Fäden zusammenkommen - auch
> wenn das jetzt zufällig auch ein Begriff in der Graphentheorie ist.

Aber auf deinem Schreibtisch hast du keine Knoten, sondern Gegenstände.
Du hast Bilder, Blätter (Dokumente), CDs, u.s.w.

> Ich gebe zu, dass mich ärgert, dass Du meine Spezifikationen (die eh
> nicht für den "User" sind) als "krank" hinstellst, obwohl Du sicherlich
> nichtmal eine einzige gelesen hast. So. :-)

Versteht ich nicht.

> > Die Begriffe (Substantive, Verben, etc.) sollten *immer* aus der
> > Ziel-Domäne stammen. Oder wie würdest du es finden, wenn beim Online-
> > Banking plötzlich nicht mehr von "Kontoauszügen" die Rede ist, sondern
> > von einer "1:n-Assoziation zwischen DateRange-Objects und Transaktions-
> > Objekten"?
> 
> Vermutlich kennt hier keiner die Zieldomäne "komplexe, vermutlich
> unmögliche Mindmap-Erweiterung als Desktop" und könnte daher mit den
> korrekten Fachbegriffen nix anfangen -

Die Zieldomäne sind aber keine Wissenschaftler, die Denkmodelle
am Computer zusammenstellen und analysieren wollen.

Die Zieldomäne sind die einfache Benutzer, die ihren Rechner
"intuitiver" bedienen können sollen.


Ein Benutzer (du, ich, Tante Emma) sitzt nicht einfach vorm Rechner
und betrachtet abstrakte Objekte und Relationen. Er betrachtet
"Dokumente", "Musikstücke", "Verbindungslinien".


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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