[linux-l] (OT) (Brett-)Spiele und Opensource-Lizenzen

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Okt 10 20:11:54 CEST 2006


On Tue, Oct 10, 2006 at 02:23:28PM +0200, Olaf Radicke wrote:
> Das Problem ist, das ja nicht der Text der Anleitung so geschützt werden soll, 
> sondern die Spiel-Idee selbst.

Das kannst du vergessen. Der Text als ausgearbeitetes Textwerk ist vom
Urheberrecht geschützt. Einen neuen Text mit ähnlichem Inhalt zu
schreiben wäre ein Grenzfall.

Was ist, wenn jemand dieses Spiel spielt, nach diesen Regeln, mit
selbstgebastelten Figuren und Spielfeld? Er verwendet dann nur noch
das "Gedankengut" der Spielanleitung, sonst nichts. Weder eine
unerlaubte Kopie der Anleitung, noch eine abgewandelte Form derselben.

Die Ideen an sich zu schützen hat nichts mehr mit dem Urheberrecht zu
tun.

> Da bin ich mir nicht sicher, ob das überhaupt 
> geht. Weil wenn jemand das Urheberrecht auf die Spiel-Idee, "Spielsteine an 
> Hand der Augenzahl des Würfels versetzen" beanspruchte, währe das ja auch 
> absurd.

Das wäre kein Urheberrecht, sondern ein Patent.

> Unter meiner Lizenz könnten zwar alle weiter nach wie vor Spielen 
> aber kein Verlag könnte mehr ein proprietäres Spiel verlegen bei 
> dem "Spielsteine an Hand der Augenzahl des Würfels versetzt werden".

Und was wäre so toll daran, wenn das möglich wäre? Dann würde jeder
Spielehersteller möglichst viele möglichst billige Spiele produzieren,
mit möglichst vielen verschiedenen Ideen, um die für sich "reserviert"
zu haben und anderen verklagen, die solch ein Spiel später bauen und
graphisch anspruchsvoll aufbauen, u.s.w., kurz: Es wäre wie in der
Software-Industrie.


Viele Grüße,

    Volker

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Volker Grabsch
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