[linux-l] Selbstständigkeit zu Selbsterfüllung? (war: Sozalabbau)
Peter Ross
Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Do Okt 12 04:14:22 CEST 2006
On Sun, 8 Oct 2006, Volker Grabsch wrote:
> (seine Argumentation: weil man als Hacker ohnehin intelligent genug ist,
> um Sachen wie Marketing, Buchführung und Steuererklärungen nebenbei
> mitzukriegen. Sinngemäßes Zitat: "Für BWLler ist es viel schwieriger,
> ein IT-Unternehmen zu führen als für einen Hacker. Weil das Hacken die
> Hauptarbeit ist, und nicht das Business-Zeug. Und weil das Erlernen des
> Business-Zeugs trivial ist im Vergleich zum Erlernen des Hackens.")
das kommt ein bisschen auf den Kundenkreis an.
Ich habe bisher zwei nach meinem Empfinden gute Arbeitsplaetze gehabt. Bei
einem kam der Chef aus der Druckbranche und hatte dort seine Kunden, beim
zweiten sind es zwei Leute, einer aus dem Bauwesen, einer mit einem
Ingenieursstudium, der zunaechst bei McKinsey als Berater gearbeitet hat.
Ich finde es immer schwierig, wenn Softwareentwickler das fuehren, da sie
dazu tendieren, in ihrem eigenen Saft zu schmoren, technologiebegeistert
zu sein, aber oft am Kunden vorbeizudenken.
Was auch immer, eigentlich auch egal ob selbststaendig oder angestellt,
ich halte Motivation fuer das Wichtigste, Lust daran, etwas Vernuenftiges
auf die Beine zu stellen, und auch, im ganz klassischen Sinne, sich nicht
zu schade zu sein, einem Kunden zu DIENEN. Man ist Dienstleister, nicht
mehr und nicht minder.
Und: Geld allein ist keine gute Motivation. Und da habe ich bei BWLern
manchmal meine Probleme. Es gibt zuviele, die das Studium nur der Kohle
und des schicken Lifestyles waehlen.
Meistens wird es schnell ungemuetlich, wenn solche Typen einen Laden im
Griff haben. Das sture Denken an Zahlen bekommt auch oftmals dem
Unternehmen nicht, da letztendlich der Kunde merkt, dass man bei ihm nicht
gut aufgehoben ist.
Das klappt nur in wenigen Branchen. An einer Bank kommt man ja kaum
vorbei.. und versuche doch mal, ein persoenliches Gespraech nach Deiner
Arbeit zu bekommen.
Ich habe einundeinhalb Jahre als IT-Berater gearbeitet. Das hat mir selten
Spass gemacht, weil ich haeufig nur da war, einen Auftrag zu erfuellen,
damit meine Firma Geld bekommt, nicht, um unter gegebenen Umstaenden das
Beste fuer den Kunden zu empfehlen und fuer ihn gut zu machen.
Gruss
Peter
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