[linux-l] Selbstständigkeit zu Selbsterfüllung? (war: Sozalabbau)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Do Okt 12 18:06:38 CEST 2006


(Ich spreche nun in der dritten Person, da es hier um die von mir
wiedergegebenen Gedanken von Paul Graham geht. Da ich selbst keine
jahrzehntelangen entsprechenden Erfahrungen aufzuweisen habe, gebe
ich weiterhin seine Meinung wieder. Meine eigene ist in diesen Punkten
mangels Erfahrung noch nicht gefestigt.)


On Thu, Oct 12, 2006 at 12:14:22PM +1000, Peter Ross wrote:
> On Sun, 8 Oct 2006, Volker Grabsch wrote:
> 
> > (seine Argumentation: weil man als Hacker ohnehin intelligent genug ist,
> > um Sachen wie Marketing, Buchführung und Steuererklärungen nebenbei
> > mitzukriegen. Sinngemäßes Zitat: "Für BWLler ist es viel schwieriger,
> > ein IT-Unternehmen zu führen als für einen Hacker. Weil das Hacken die
> > Hauptarbeit ist, und nicht das Business-Zeug. Und weil das Erlernen des
> > Business-Zeugs trivial ist im Vergleich zum Erlernen des Hackens.")

[...]

> Ich finde es immer schwierig, wenn Softwareentwickler das fuehren, da sie 
> dazu tendieren, in ihrem eigenen Saft zu schmoren, technologiebegeistert 
> zu sein, aber oft am Kunden vorbeizudenken.

ACK. Der Artikel von Paul Graham erwähnt auch explizit, dass man Dinge
bauen muss, die Leute wollen. Jedoch ist dies in seinen Augen eine reine
Frage der Einstellung, nicht des Könnens. Das "Drumherum" müsse man sich
aneigenen. Es sei jedoch für Hacker nicht allzu schwer, den Kunden zu
verstehen, wenn er möchte. Ein "reiner Geschäftsmann" hingegen wird es
kaum schaffen, die technischen Dinge sich anzueignen.

Eine scharfe Trennung zwischen geschäftlichen und technischen
Entscheidungen schließt er aus, da für jede größere Entscheidung beide
Facetten beleichtet werden müssen, d.h. man braucht Leute, die sowohl
im Geschäftlichen (sich in den Kunden hineinversetzen) als auch im
Technischen gut sind. Und dafür haben seiner Meinung nach die Techniker
viel, viel bessere Voraussetzungen.

> Was auch immer, eigentlich auch egal ob selbststaendig oder angestellt, 
> ich halte Motivation fuer das Wichtigste, Lust daran, etwas Vernuenftiges 
> auf die Beine zu stellen, und auch, im ganz klassischen Sinne, sich nicht 
> zu schade zu sein, einem Kunden zu DIENEN. Man ist Dienstleister, nicht 
> mehr und nicht minder.
> Und: Geld allein ist keine gute Motivation.

ACK. Das stimmt mit seinen Texten ziemlich gut überein. Paul Graham geht
sogar soweit, dass er sagt, dies sei im wesentlichen der einzige Grund,
aus dem Firmen pleite gehen. Weil es nicht für den Kunden tun, sondern
nur um der Technik selbst halber (reine Techniker), oder nur um Geld zu
machen (reine Geschäftsmänner). Man solle Wohlstand ("wealth") schaffen
(oder "Wertschöpfung" heißt das wohl auf Deutsch), dann komme das Geld
von ganz allein.


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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