[linux-l] Server als zentraler Ausfallpunkt (war: Die Windows-Hölle)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Fr Sep 8 10:25:54 CEST 2006


On Wed, Aug 23, 2006 at 12:34:14AM +0200, Oliver Bandel wrote:
> > > Eben sagtest du noch, mit OO, Gimp usw sei 95% erfuellt.
> > 
> > Ja. Auf dem Desktop. Server gibt es ja (noch) nicht. Das ist ja das Problem 
> [...]
> 
> Das ist ja die Chance! :)
> 
> Wenn da eh kein Server ist, kannst Du auch nix am Netzwerk zermanschen,
> keinen berits vorhandenen Server platt machen.
> 
> Also kann das doch nur ein Zugewinn sein! :9

Ein Server ist ein zentraler Ausfallpunkt. Bei 4-5 Rechnern ist eine
dezentrale Lösung u.U. sinnvoller. (z.B. jeder hat seine "eigenen"
Daten, und der "Server" hält nur die Daten, die auch für die anderen
interessant sind)

> Allerdings sollte der Linux-Server dann auch stabil laufende HW haben,
> sonst kriegst D das Echo ganz schnell zurück ;-)

Ja, und das ist *sehr, sehr wichtig*.

Ich habe es öfters erlebt, dass für den "Server" die lahmste (und
damit älteste) Kiste im ganzen Netz bereitgestellt wurde. Ist ja auch
klar, ne graphische Oberfläche braucht viel Power, und der Server
"steht ja nur rum".

Ich will auch nicht sagen, der Server muss das Allerbeste sein, aber
wenn der nur ein 486er oder kleiner Pentium ist, mit wenig RAM und
lahmer Platte, dann schon die Installation eine Qual.

Ein anderes Mal hatte ich einen Linux-Server mit netatalk neu
aufgesetzt. Der Rechner war zwar Leistungsfähig, aber: Netatalk
lief einfach nicht sauber, es gab ständig Probleme. Samba war nicht
drin, weil auch einige MacOS-9 Rechner dabei waren.

Backup war regelmäßig unvollständig, weil entgegen meinen Empfehlungen
die 'zig Gigabytes nicht ausgemistet wurden, und was noch schlimmer
war: Das Band-Laufwerk ließ sich nicht ordentlich ansteuern. Mit
Amanda ging's gar nicht gut, ein selbstgestricktes Shellscript (Tar
und dd) per Cronjob erhöhte die "Erfolgsquote", war aber immer noch
nicht "zuverlässig". Der Datenstrom auf das Tape brach einfach öfters ab.

Das einzige, was auf dem Server wirklich gut lief, war das Mailsystem.
Und das will was heißen: Normalerweise macht auf Servern das Mailsystem
die meisten Mucken, aber dieser war ja nur für internen Mailversand,
daher keine so große Herausforderung.

Der Internet-Zugang (pppoe) wurde auch über den Server geregelt, aber
wenn er z.B. wegen netatalk Probleme hatte, etc., dann war auch Internet
weg ...

Also, was geschah? Einer der Mac-Rechner wurde zum "Fileserver"
befördert, auf dem alle Daten liegen. Was aus dem Bandlaufwerk geworden
ist, weiß ich nicht. Und der Internetzugang wurde durch einen kleinen
Kasten ("Router") abgelöst.

Der große Linux-Server wurde zum kleinen Mailserver degradiert, und
ich muss sagen, man hätte es von Anfang an so machen sollen. Vielleicht
ist netatalk mittlerweise weiter, und mit Samba sähe die Geschichte
garantiert besser aus, aber wenn der Server nicht absolut zuverlässig
läuft, ist es besser, gar keinen zu haben.

Der Server war kein stabiles Zentrum, sondern ein zentraler Ausfallpunkt.
Die Macs liefen problemlos, nur der Server machte Mucken. Ich hätte
gleich auf bessere Hardware bestehen sollten, und schon bei den ersten
Problemen vom Bandlaufwerk abraten müssen. Aber wie man halt ist ...
jung, unerfahren ... versucht man das auf Biegen und Brechen hinzu-
kriegen, um die Leute nicht zu enttäuschen. Zu Hause kann man sowas
machen, aber woanders lieber nicht ... ;-)


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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