[linux-l] Re: Programmiersprachen - Lösung in Python (kurze Version)

Olaf Radicke olaf_rad at gmx.de
Mo Sep 11 09:21:20 CEST 2006


Am Montag, 11. September 2006 02:43 schrieb Peter Ross:
[...]
> Im Endeffekt nutzt eine Java-Applikation die Ressourcen des
> Betriebssystems so nicht optimal, weil sie in einer VM ablaeuft, die vom
> OS abstrahiert.
>
> Es ist eigentlich eine Art "Emulationsproblem".
>
> Ich weiss nicht, wie unter diesem Gesichtspunkt andere Programmiersprachen
> abschneiden, finde aber, soetwas sollte auch bei der Wahl einer Sprache
> fuer einen bestimmten Zweck Beachtung finden, da sie zum spaeteren
> Zeitpunkt, wenn der Entwickler seine schoengeschriebene Anwendung eben zur
> Anwendung kommen laesst, ploetzlich ein ernsthaftes Problem werden kann.

Java und .Net spielen beide in der selben Liga und ich werfe in diesen 
Zusammenhang mal beide in einen Topf.

Für Applikationen sind die Zeiten bald Geschichte, wo man sich zu Anfang des 
Projektes für _eine_ Sprache, _einen_ Compiler und _eine_ Plattform 
entscheiden musste.
Die Compiler waren unterschiedlich (trotz ISO und DIN), die Libs, die man 
benutzen musste/konnte (die STL war lange Zeit ein Witz) und wenn es auf 
unterschiedlichen OS laufen sollte (oder manch mal auch nur unterschiedliche 
Distributionen) musste neu übersetzt werden und manch mal lief es trotzdem 
nicht usw...

Jetzt hast du über ein Dutzend Sprachen für .Net zur Auswahl (u.a. Java). Du 
kannst den Code in der Runtime laufen lassen, interpretieren lassen oder 
Assemblys oder schlimmeres erstellen lassen. Es gibt unterschiedliche VM. Für 
Java gibt es sogar eine mit harter Echtzeit. 

Ich weiß, jetzt kommen wieder die Puritaner und sagen "Blasphemie! Es gibt nur 
einen Gott der fängt mit 'C' an und hört mit 'C' auf."

Da sage ich: "...Jehova, Jehova!" Mir doch egal. Wenn die Puritaner noch 
Speicherlöcher und Pufferüberläufe suchen, schreibe ich schon meine zweite 
Applikation. Egal ob in Herzschrittmacher mit harter Echtzeit, 
sicherheitskritische Web-Applikationen oder kleine Scripte für den Admin.

Allein bei ASP.Net (auch unter Mono) kann ich schon wählen, ob ich beim 
C#-Code so dreckig im HTML einbete wie PHP oder separat, in einer separaten 
Datei. Ob ich den C#-Code interpretieren lasse (beim ersten Aufruf der Seite, 
was dann beim ersten mal länger dauert) oder vorcompiliert und als dll 
vorhalte.

MfG
Olaf 




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