[linux-l] [heise] Bundesverfassungsgericht: Domain steht buergerlichem Namenstraeger zu

Steffen Dettmer steffen at dett.de
Fr Sep 22 00:21:29 CEST 2006


* Peter Ross wrote on Thu, Sep 21, 2006 at 21:21 +1000:
> On Thu, 21 Sep 2006, Steffen Dettmer wrote:
> 
> > Namesrecht kommt vor Markenrecht. Das finde ich sinnvoll und anders geht
> > es IMHO nicht.
> 
> Wie gesagt, ein com.de wuerde das erledigen.
> 
> Und id.de mit einer Menge von Subdomains (eiche.id.de, buche.id.de, 
> adler.id.de..) entschaeft auch das der Namen.
> 
> Und fuer eine Privatperson ist es doch auch nicht soo entscheidend, 
> ross at eiche.id.de zu heissen. Es haengt kaum etwas davon ab. Weil es fast 
> ueberall viele "Peters" gibt, bin ich eh schon von Anfang an dazu 
> uebergegangen, meinen Usernamen petros zu verwenden.

Na ja, das mit dem Millardendomains ist IMHO eh blöd, aber so ist halt
der Hype. Vor etlichen Jahren wollte ich ja gern steffen at neuruppin.de
haben, aber das scheiterte. Meiner Meinung nach ein Unding, ortsname.de
darf nicht privat genutzt werden sondern müssen Stadtwerke oder so
machen, und die kriegen dann keine eMail-Addressen hin (und wollten mich
mit steffen at swn.de abspeisen) - Fremddomains sind unzuverlässig, man
möchte ja nicht ständig wechseln. Als kauft man sich eine und hat den
Salat...

Aber die Masse kriegt eh jede gute Idee kaputt :)

> > Nein, Gerichte kommmen nur im Problemfall zum Tragen. Ist ja
> > kompliziert. peter-ross.de würde vielleicht privat zu gesprochen werden,
> > aber ein Herr Miele oder Herr Siemens kriegen die gleichnamigen .de
> > Domains wohl eher nicht ;)
> 
> Was nicht ganz logisch ist..

Ist ja auch "Recht" und nicht Logik... ;) Da gibts natürlich noch viele
Beispiele...

> > Na ja, es ist kein rechtsfreier Raum! Virtuelle Identitaeten
> > funktionieren auch nicht so wirklich perfekt, wenn die Geld
> > verdienen
> 
> .com.de..

oder gleich .com, ist ja egal, aber .org und Co werden auch da verkauft,
wo Geld kommt, nicht, wo's Sinn macht... Webvisitenkartendomains sind
auch so ein Hammer.

> > (ist denkbar!) können sie leicht illegale Sachen machen und
> > Kriminalität fördern (z.B.  Kinderpornos kaufen); da man virtuelle
> > Identitaeten schlecht sinnvoll bestrafen kann (sind ja fix erzeugt,
> > wenn die alte im virtuellen Knast sitzt), kann man leider nicht die
> > Finger vom Netz lassen, nicht ganz jedenfalls.
> 
> Eine Person, die im Internet Dinge verkauft.. hinterlaesst Spuren in
> der "real world", z.B. gehoert zum Kaufen Geld, ein Konto etc.

Nicht unbedingt. Hat man eine Community, könnte man das machen. Der eine
macht Webseiten für Geld, nennen wir die mal Coins, damit's anders
heisst und kauft sich SQL Scripte dafür, der SQL Entwickler kauft sich
dafür Nachhilfe in Weltreligionen von Leuten, die die verdienten Coins
in Webseiten investieren - mehr ist Geld ja nicht (Goldreserven hat heut
eh keiner mehr gross). Natürlich bleibt das alles "rein virtuell", aber
würde funktionieren können. Ein Konto in der Real-World ist auch nur
eine Datenbank. Nur wegen Geldwäsche-Gesetz und so kann man das nicht
online abschliessen - wäre aber alles denkbar. Durch SoftwareEntwicklung
könnte sofort Geld entstehen ("reinüberwiesen werden"), was dann
verwendet werden kann. Mit ein bisschen Phantasie geht das alles :)

> Es ist Arbeit einer Ermittlungsbehoerde, Taeter dingfest zu machen. Ob
> im Internet oder aber beim Deal, der im Kreuzberger Hinterhof ganz
> ohne jede Elektronik vonstatten geht.

Sag ich ja, es halt kein rechtsfreier Raum!

> > Ich denke, ein Riesenproblem ist, dass die Menschen "Information"
> > einfach noch nicht verstanden haben. Das Recht passt nicht so gut.
> > Genau mit Verwertungsrechten (z.B. Musik/Kopierindustrie!) vs.
> > OpenSource oder OpenMusic oder so, oder gar die Idee, das Wissen zum
> > Umgehen von sogenannten Kopierschutzmassnahmen verheimlichen zu
> > wollen (andere nennen es vielleicht schlicht bugfixing lol) oder
> > überhaupt Wissen zu kontrollieren (das fängt mit Nachrichten an).
> 
> Oftmals werden da Probleme kuenstlich geschaffen, getragen von
> wenigen, aber einflussreichen Lobbygruppen.

und alten Ideen, genau.

oki,

Steffen

-- 
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt,
es trägt daher weder Unterschrift noch Siegel.





Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l