[linux-l] Hot Spots und FileSharing

Lothar Gregor maillists at gregor-berlin.de
Do Sep 28 08:32:08 CEST 2006


Norman Steinbach schrieb:
> Ich befürchte, er wird von unserem kranken Unrechtssystem im Falle 
> einer über seinen AP begangenen illegalen Handlung von der Exekutive, 
> spätestens von der Judikative für diese verantwortlich gemacht oder 
> zumindest mit zur Verantwortung gezogen, wenn er es nicht tut.
>
> Hier noch 2 Links dazu:
> http://www.heise.de/newsticker/meldung/77921 ("Offenes WLAN hat Folgen")
> und ein Artikel zum Kaufen:
> http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/04/13/102/
>
> Viele Grüße,
>
> Norman
>
> ist at nichtsospannend.de wrote:
>> Sagt mal: Muss der Betreiber eines HotSpots, also im ganz einfachen 
>> Fall ein Kneipenbesitzer mit Wavelan, die 
>> Onlinezeiten/Verbindungsdaten seiner "Kunden" (auch wenn es ein 
>> offener HotSpot ist) speichern, damit die Exekutive später denjenigen 
>> ermitteln kann, der zu einem bestimmten Zeitpunkt illegalen Kram 
>> hochgeladen hat?
>>  
>> Gruß
>> Dirk
>>
>>
Hallo,

was mich als Bürger als erstes stört, ist mal wieder die Art wie unsere 
Justiz mit Gesetzen umgeht. Da wird nicht mehr der Sinninhalt von 
Gesetzen ausgelegt sondern nur noch der blanke Text angewendet. Das 
leider auch noch in einer Art und Weise die ich bisher nur vom 
theologischen Umgang mit Texten kannte. Als das BGB "gemacht" wurde gab 
es noch kein WLAN mit Hotspots. Ergo kann das BGB diese Fälle gar nicht 
sachgerecht abdecken. Die Auslegung, das jemand der einen offenen 
Hotspot betreibt, ein "Störer" der Copyright- Rechte anderer ist, wenn 
unter Benutzung des zur Verfügung gestellten Internetzugangs, von einem 
nicht zu ermittelnden Dritten diese Rechte verletzt werden, halte ich 
doch schon für "chinesisch".

Faktisch mach solches Richterrecht den anonymen Internetzugang der von 
freundlichen Mitmenschen kostenlos zur Verfügung gestellt wird fast 
unmöglich. Das dabei der Verfassungsrechtsgrundsatz "im Zweifel für die 
Freiheit" verletzt wird kommt noch dazu. Ehrlich gesagt möchte ich keine 
"chinesischen" Internetverhältnisse in unserem Land. Erst wird der 
Zugang zum Netz kontrolliert und wenn man dann weiß wer zugreift, 
anschließend auch noch der Inhalt.

@ Dirk
Mach doch den Zugang wie die kostenpflichtigen Anbieter. Erst auf einer 
Webseite registrieren, Benutzernamen und Passwort vergeben, dann surfen.

Grüße Lothar





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