[linux-l] lokales Netz - NFS oder Samba?

Frank Reker frank at reker.net
Fr Apr 13 02:39:39 CEST 2007


Am Thu 12. Apr 2007 13:05 +0200 schrieb Susanne Jäger:

>Was tun?
>NFS scheint ja irgendwie aus der Mode gekommen zu sein. Liegt das nur
>daran, dass heute alle Welt heterogene Netze braucht oder gibt es andere
>schwerwiegende Gründe dagegen. Mein schon etwas angejahrter Kofler
>erwähnt Rechteprobleme bei NFS, ich habe das aber zunächst nur
>überflogen. Ist also Samba das Mittel der Wahl oder bringt das auch
>wieder Nachteile mit.

beide haben ihre vor- und nachteile. perfekt ist keines von beiden.
* nfs ist vom protokoll recht schlank und daher beim lesen recht schnell,
beim schreiben aber weniger. 
* smbfs (samba) wurde hier gesagt sei langsam. in einem test (war's ix-
oder linux-magazin??) (ist schon ne weile her) hat smbfs aber gar nicht
so schlecht abgeschnitten. war _beim schreiben_ schneller als nfs2.
nfs3 war dann etwas schneller (wenn ich mich recht erinnere - wie gesagt
ist der artikel schon ne weile her - steinigt mich also nicht, wenn
ich das jetzt falsch in erinnerung habe). 
* nfs2 laeuft ueber udp - was vor- und nachteile hat. in instabilen netzen
wuerd ich's daher nicht einsetzen. ab nfs3 kann man wahlweise auch
ueber tcp gehen (was aber etwas langsamer wird). 
* nfs bis einschliesslich version 3 unterstuetzt keine dateien >= 4gb.
version 4 - glaube ich schon, weiss aber nicht genau. unter samba (mit
mount-option) moeglich.
* wenn man auf nfs arbeitet, sollte man vor dem editieren einer datei
stets ein backup des files machen. wenn die verbindung beim schreiben
unterbrochen wird dan wird das file abgeschnitten (ist mir mal passiert).
wie das unter smbfs aussieht - keine ahnung - wahrscheinlich aber
aehnlich.
* samba-gemountete filesysteme sind recht instabil - ab und zu verliert
er mal den mount-point, und man muss neu mounten. als ich das vor einiger
zeit (etwa 2 jahre her) mal verwendet habe - musste ich im durchschnitt
ein mal pro stunde neu mounten. - fuer den dauerbetrieb also 
ungeeignet. laut doku besteht das problem nach wie vor. wie haeufig
das vorkommt haengt aber wohl von der betriebsumgebung ab.
trotzdem wuerd ich mich nicht wirklich drauf verlassen wollen.
* smbfs (da windows protokoll) unterstuetzt keine unix-dateirechte.
zum arbeiten (z.b. als home-verzeichnis) also ungeeignet. will man 
damit nur ein paar dateien austauschen, kann das aber auch vorteilhaft
sein.
* beide sind unsicher, da die dateien unverschluesselt uebertragen
werden, und damit ausspionierbar sind. aber wie du sagtest spielt
das bei euch ja keine rolle. 
* file-locks sind problematisch in beiden systemen. 
* irgendwo hab ich mal gelesen, dass nfs problematisch sei wenn
unten drunter reiserfs liegt. weiss aber den grund nicht mehr.
* auch wenn nfs seine probleme hat, hat es sich in der praxis
auf reinen unix-umgebungen bewaehrt, und laeuft _weitest gehendst_
zuverlaessig (was ich aus meinen eigenen erfahrung bestaetigen
kann).


fazit: 
* in nem lan mit stabiler netzwerk-umgebung beim einsatz von
nur unix-rechnern und ohne anforderung an die sicherheit, wuerde
ich nfs>=3 nehmen.
* samba ist die wahl, wenn man dateien zwischen linux und windows 
austauschen muss/will.

ausserdem gibt's noch jede menge andere netzwerk-dateisysteme, mit
denen ich mich bisher aber noch nicht auseinander gesetzt habe.


-- 
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Ciao Frank
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