[linux-l] einfach zu bedienende programme

olafBuddenhagen at gmx.net olafBuddenhagen at gmx.net
Mi Apr 18 19:45:53 CEST 2007


Hallo,

On Wed, Apr 18, 2007 at 12:14:38AM +0200, Norm at nSteinbach wrote:
> olafBuddenhagen at gmx.net wrote:

> >>Das wäre mit CLI-Programmen möglich gewesen, wenn es von deren
> >>Entwicklern nicht als generell "überflüssig" angesehen würde, was
> >>wiederum vermutlich aus einem primitiven Elitedenken heraus
> >>geschieht.

> >Ja genau. Die Programmierer machen die Programme absichtlich schwer
> >zu bedienen, damit sie sich Dir gegenüber überlegen fühlen können.

> So habe ich das nicht gemeint. Sie legen einfach zu wenig Wert auf
> eine einfache, übersichtliche Usability.

Was weißt Du schon über die Programmierer? Wie kannst Du Dich anmaßen,
ein "primitives Elitedenken" zu unterstellen, wo Du keine Ahnung hast
wovon Du redest?!

Schon mal auf die Idee gekommen, dass viele Programmierer einfach keine
Vorstellung haben, wie sie ihre Programme Einsteigerfreundlicher
gestalten könnten? Oder dass sie die Oberflächen so gestalten, wie sie
es gewohnt sind; dass sie es für völlig normal halten, und garnicht erst
auf die Idee kommen, dass man es anders machen könnte?

Und was ist mit dem Aufwand? Meinst Du, solche Sachen sind mal eben
geändert? Ist Dir vielleicht mal in den Sinn gekommen, dass bei vielen
Programmen die Benutzeroberfläche der aufwändigste Teil ist? Dass eine
freundlichere Oberfläche bei manchem einfachen Programm eine
Vervielfachung des Codeumfangs bedeuten würde?

Freilich ist es auch eine Frage der Prioritäten. Ich erinnere Dich
daran, dass die meisten dieser Programme von freiwilligen Entwicklern
erstellt wurden, in ihrer Freizeit. Natürlich kümmern diese sich vor
allem um die Sachen, die sie selbst am meisten brauchen. Das ist ihr
gutes Recht.

Wenn Dir die Oberfläche eines Programms nicht gefällt, benutz ein
Anderes. Es gibt fast immer Alternativen, die eine freundlichere
Oberfläche haben. (Und dafür entsprechend weniger Funktionalität...)

An sonsten, mach es besser. Oder bezahl die Entwicklung von Programmen,
die Deinen Vorstellungen entsprechen. *Dann* darfst Du die Prioritäten
setzen.

Allerdings wird das nicht billig. Zeit ist wertvoll. Die freiwillige
Arbeitszeit, die in der ganzen Software auf einer Debian-DVD steckt,
wäre auf dem Arbeitsmarkt hunderte von Millionen wert.

Netrik hat keine Leiste mit verfügbaren Kommandos. Nicht weil ich sie
für überflüssig halte; sondern weil es eine Menge Arbeit ist. Es
bedeutet nicht nur Programmieraufwand für die Leiste selbst. Es bedeutet
eine grundlegende Überarbeitung des UI-Codes mit neuen Mechanismen, die
bestimmen, welche Kommandos wann verfügbar sind. Es beudetet auch
Lernaufwand, da ich bisher nicht weiß, wie man so eine Leiste mit
ncurses überhaupt sinnvoll darstellen kann. Vor allem bedeutet es aber
Planungsaufwand -- wie kann man das implementieren, wie soll die Leiste
aussehen, welche Kommandos sollen angezeigt werden, in welcher
Reihenfolge, wie können sie sinnvoll abgekürzt werden?

Ich hatte die Arbeit bisher darin gesteckt, die Grundfunktionalität des
Programms zu implementieren. Ich finde nicht, dass ich mir deswegen von
Dir Vorwürfe über "primitives Elitedenken" machen lassen muss.

-Olaf-



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