[linux-l] einfach zu bedienende programme fuer norman
Norm@nSteinbach
norm at nsteinbach.de
Do Apr 19 11:38:31 CEST 2007
Sven Guckes wrote:
> und wo kommen wir hin, wenn wir die dokumentation
> fuer jedes programm in das programm selber steckten?
> lass mal sehen... die man page, die info page,
> docbook+latex+pdf.. das ganze in 23 sprachen..
> da wird selbst sowas wie "which" mehere megabyte
> in anspruch nehmen. und dann du wunderst dich
> auf einmal warum das system nicht mehr
> auf deinem kleinen access point laeuft?
> small is beautiful.
ARGH, das wäre ja dann wieder derselbe Scheiß wie mit den Man-Pages,
bzw. sogar noch suboptimaler - wo ist denn der Unterschied ob ich
dauernd konsolen wechseln muss weil in der einen die manpage läuft und
in der anderen das programm was ich zu bedienen versuche, oder ob ich in
dem programm dauernd zwischen hilfe- und benutzungsansicht umschalten
muss. Nein, ich meine es anders.
Kennst Du den MC (Midnight Commander)? Dieses Programm ist ideal nach
diesen Gesichtspunkten gestaltet, das heißt: Ich als Anwender muss nur
wissen, *was* man mit diesem Programm machen kann (und natürlich wissen
was es bedeutet, was man damit machen kann). WIE ich es dann mit dem
Programm mache, sagt es mir selbst während seines Ablaufes durch eine
übersichtliche Oberfläche. MC ist mit Funktionen vollgepackt und als
.deb-Paket 2.3MB groß, also nicht sonderlich groß. Zudem ist das bei
"embedded devices" ja ohnehin nochmal was anderes, da die ja meist eh
eine eingeschränkte Bedienerschnittstelle haben und an die "innereien"
nur leute drangehen die sich auch damit (zumindest einigermaßen)
auskennen. Ansonsten würde ich, wenn ich programmieren könnte, ein
Programm *IMMER* von der Benutzerschnittstelle heraus aufbauen und die
ganzen Funktionen erst hinterher implementieren, d.h. ich würde
gedanklich so drangehen: User startet das Programm, Programm in
"Grundausgangsbasis". Was kann User an dieser Stelle des
Programmablaufes machen? Was davon ist auch an anderen Stellen des
Programmablaufes möglich, was nur an dieser Stelle? Und dann alle diese
Möglichkeiten eben entsprechend optisch gruppiert und übersichtlich dem
User mitteilen, so dass er trotzdem gefragt wird, wenn er wo einen wert
einzugeben hat, auch wenn er das eigentlich selber hätte wissen müssen
bzw. wenn er es nicht weiß, vom Entwickler des Programmes als "nicht
wert" angesehen wird, das Programm zu benutzen.
> und wenn du es nicht glaubst, dann geh
> mal nach finnland zur "assembly":
> http://en.wikipedia.org/wiki/Demoscene
Demos habe ich bisher immer nur als fertige binarys gesehen, da war kaum
was zu bedienen.
> die *armen* microsofties aber auch. willst
> du die denn etwa alle mit linux begluecken?
Sagen wir es mal so: In Anbetracht, dass der Kapitalismuswahn ohnehin
bald mal enden muss (bzw. die Bombe halt einfach platzen wird), wäre das
ein Schritt in die richtige Richtung.
> ist dir eigentlich klar, dass du die dann
> alle am hals hast und denen erklaeren musst,
> dass du deine zeit fuer linux support am ende des
> jahres *nicht* per email rueckverguetet bekommst?
Okay, ich denke nicht in solchen Begriffen von Normalität, mein
Zeitmanagement ist vollkommen frei und in der Regel vom "Hier&Jetzt"
bestimmt, also weitestgehend Zeitlos. Ebensowenig bin ich auf dem Weg,
mir meiner Schöpferfähigkeiten bewusst zu werden und brauche daher auch
keine "vergütungen" mehr und den ganzen Mist. Aber gut, ich bin ja eh
verrückt und nicht der Durchschnitt. Puh, nochmal Glückgehabt
<aufatm>....ihr armen Geplagten, arbeitet vielleicht mal etwas weniger
und macht mal mehr, was Euch gefällt! SCNR.
> wer glaubt, dass windows das einfachste system ist ohne
> jemals ein anderes auch nur einmal gesehen zu haben,
> oder es benutzt, weil es in der familie oder im buero
> schon "tradition" geworden ist, oder weil er vor
> veraenderung angst hat, der hat windows *verdient*.
> glaube mir - "jeder verdient, was er benutzt."
Du willst damit sagen, dass jeder einzelne Computeranwender, egal
welches System er benutzt, dekadente Entwickler verdient hat? ;) <egd&r>
> das editieren von systemdateien ist
> fuer normale benutzer ein problem -
> und nicht nur ein rechtliches.
Hier sehe ich allerdings Handlungsbedarf, und zwar sollte jeder User
zumindest eine gewisse Grundausbildung in der Bedienung eines Computers
haben, so dass es eben kein Problem mehr ist, eine Systemdatei zu
editieren (meistens läuft so etwas nach Anleitung ab, und damit kann der
User so gut wie nichts falschmachen, wenn er sich daran hält).
In wiefern ist es ein "rechtliches" Problem, außer wenn es um die
Rechteverwaltung des Betriebssystemes geht? Okay, bei Arbeitsrechnern
vielleicht, aber die haben ja ohnehin professionelle Admins...
> lies es dir bitte dreimal laut vor.
> und dann versuche mir mal zu erklaeren
> warum du mit dieser aussabe
> *nicht* einverstanden bist.
Ich bin damit nicht einverstanden, weil die User in der Anwendung ihres
Systems (egal welches) zumindest soweit geschult sein sollten, dass,
wenn z.B. irgendwo in einer Konfigurationseinstellung eine 0 durch eine
1 ersetzt werden muss damit das System wieder läuft, sich mit einer
Anleitung, wo sie was zu ersetzen haben, gefälligst selbst zu helfen
wissen können.
>> Solange die Konfigurationsdatei mir in den
>> jeweiligen Zeilen auch sagt, wozu diese gut sind.
> und was bitte verlangst du dann als naechtes?
> eine sprechende datei, die shakespeare zitiert,
> waehrend sie dir gerade ein bild malt?
Nein, nur das was ich geschrieben habe. Gibt es übrigens sogar schon
einige von, wo erst eine Reihe Zeilen drin sind mit # am Anfang, die
beschreiben was im nächsten Abschnitt konfiguriert wird. Wenn die
Variablen, denen Werte zugewiesen werden, auch einigermaßen
verständliche Namen haben und nicht sowas wie "wGrtyxzC13" dann kann man
sogar als Endanwender damit was anfangen.
>> Aber wie ich die Elite-Textprogramme kenne, wäre sowas ja
>> verpönt, dann lieber eine möglichst kurze, für den nicht die
>> Dokumentation studiert Habenden kryptische, Zeichenkette.
> du kannst gerne auch ein paar seiten aus den buddenbrooks
> abtippen, um die textbreite in deinem editor zu aendern.
Entweder, Du verstehst mich wirklich nicht weil Du nicht fähig bist,
Deine Betrachtungsperspektive auch nur um Haaresbreite zu bewegen, oder
du willst mich nicht verstehen.
>> .. ein Problem, mich erst stundenlang durch irgendwelche
>> ellenlangen dokumentationen zu wühlen, in der hoffnung dass ich
>> dort das finde was ich suche, und wenn das Programm es zwar kann
>> aber man es in mehreren arbeitsschritten aufteilen muss, dann
>> findet man es garnicht weil an einer stelle der dokumentation
>> die einzelnen arbeitsschritte erläutert sind und an einer völlig
>> anderen die Kombinationsmöglichkeiten, an einer dritten die
>> Möglichkeiten wie man sie nicht miteinander kombinieren kann
>> usw. - warum kann mir das Programm sowas nicht interaktiv sagen?
> moechten sie noch etwas champager waehrend
> das programm seine konfiguration vorsingt?
> Norman - bitte *schreibe* mal so ein programm.
> aber sage dann bitte nicht, dass ich dafuer das
> RAM meiner kiste auf 23GB aufruesten muss, ja?
Kennst Du Midnight Commander? Ich finde, das ist so ein Programm: Ein
Text-Programm welches um ein vielfaches übersichtlicher ist, als viele
GUI-Programme die ich kenne. Läuft auch mit 128MB RAM, wahrscheinlich
sogar mit noch weniger (wie gesagt: Das Paket ist 2,3MB groß, entpackt
sind's also wahrscheinlich irgendwas um die 8MB).
Ein weiteres Beispiel, was ebenfalls in diese Richtung geht (wenn man es
IMHO auch noch weitaus besser hätte machen können) ist Aptitude. Das hat
wenigstens noch eine einigermaßen übersichtliche Hilfe..
>> Weil dann auch "lamer" es bedienen könnten ist die
>> einzige Begründung die mir einfällt, aber das wäre
>> dann von den Programmierern *äußerst* "lame".
> Create a program that any fool can use and only fools
> will use it. corollary: Build a system that even a
> fool can use and only a fool will want to use it.
Okay, and because Computers are a relatively "new" technology, the whole
world is full of fools, 'cause noone gets born with the knowledge. Now,
in your opinion, they have 2 possibilities: Either they learn the whole
day for many years long in order to diminish their foolishness the
closest possible to zero (as the great computer pioneers did), or they
can stay fools, and thus should not be allowed to use computers.
Merkst Du nicht, dass da noch was fehlt, wenn man so denkt?
Es ist Elitegehabe, Dekadenz und ein ganz primitives
"Wertigkeitsdenken", nämlich "Ich bin besser als Du weil ich mich besser
auskenne, also darf ich die Sachen benutzen mit denen ich mich auskenne,
während Du es nicht darfst". Nun, das wäre ja soweit erstmal nur
halb-verkehrt, wenn da nicht noch der Faktor hinzukäme, dass, wer sich
besser auskennt, die Sachen herstellt die er benutzt, und nur für sich
herstellt bzw. nur für alle die sich mindestens ebenso gut auskennen.
Wer sich nicht gut genug damit auskennt um mit der Software
zurechtzukommen, soll sich halt eigene schreiben, mit der er sich dann
auskennt, oder wie? Sagmal, was ist denn das für ein krankes
Elitegehabe? Alle die nicht wissen wie sie ein bestimmtes Programm
bedienen müssen, sind es auch nicht *wert* dieses zu benutzen? Die erste
Fehlannahme beginnt schon ab dem Punkt, wo unterschiedlichen Menschen
unterschiedliche Wertigkeiten zugeschrieben werden.
Wow, hätte nicht gedacht, dass derart archaische Denkstrukturen auch
gerade noch in der IT-Welt bis heute überlebt hätten (überall sonst, nur
nicht in der IT, deren Wahrnehmungskonzept grundlegend auf neuem Denken
(informationen = frei usw.) basiert).
>>> "jeder benutzt, was er verdient." punkt.
>> Ziemlich primitive Denke, das.
> das kann ich nur zurueckgeben!
Dann mach Dir nochmal ein paar eigene Gedanken drüber.
Viele Grüße,
Norm at n
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