[linux-l] Freie Software und Entwicklungsmodelle

Jörg Schmidt joesch04 at web.de
Do Aug 2 04:03:09 CEST 2007


olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:
> Freilich. Ich denke nicht, dass das irgendwer anzweifelt.

Ups ... ja dann ist alles geklärt und ich kann nur Einigkeit
feststellen.

> Der Streitpunkt war,
> dass Du den frueheren Zustand irgendwie
> mit freier
> Software in Verbindung bringst, als Kontrast zu "Open Source" als
> neueren Ansatz -- was voelliger Quatsch ist.

Nirgens habe ich diese Art Kontrast gezeichnet.
Um es aber nochmal klar zu stellen:
das was ich zur Stärke der Personalunion in historischer Entwicklung
sage (und da sind wir uns ja nun glücklicherweise einig) gilt vor einem
Hintergrund der sich beschreiben lässt als: früher gab es nur freie
Software - zumindest innerhalb von FOSS relativ sehr viel mehr freie
Software als OSS, im Vergleich zu heute. Das das so war steht nicht im
Zusammenhang mit der Stärkeentwicklung der Personalunion oder wäre von
ihr abhängig, lediglich hat parallel zur Abschwächung der Stärke der
Personalunion der relative Anteil von OSS an FOSS gesamt zugenommen -
zwei Entwicklungen die parallel, aber in gegenseitiger Unabhängigkeit
stattfanden.

> *Du* hast doch davon gefaselt, die freie Software-Bewegung sollte sich
> von irgendwelchen Wurzeln lossagen...

Richtig, nur hat das ja nichts mit Planung (und nur dagegen wehrte ich
mich) zu tun.
Freie Software ist entstanden/entsteht als Summe von einzelnen Personen,
nichts von dieser Summe war im Globalen vorab oder in Folge geplant,
aber die Summe bildet sich nun einmal heraus ... 'lossagen' ist also
kein Lossagen organisatorischer Natur, sondern nur ein gedankliches
'Lossagen' der Einzelnen.

Außerdem, nicht das es in Vergessenheit gerät, ich meinte nur die freie
Software Bewegung sollte sich lossagen /wenn/ sie das selbst will - es
ist jetzt ohnehin überflüssig geworden, weil Du ja zustimmst das die
Wurzeln (stärkere frühere Ausprägung von Personalunion) so waren wie ich
sagte. Ein Lossagen wäre nur von Interesse wenn das anders gesehen
worden wäre, nur das ist ja nun nicht mehr der Fall.

> Tut es aber. Ich finde die GNU/FSF-Seiten lassen keinen Zweifel daran.
> Es wird *nirgends* gesagt, man sollte freie Software
> verwenden, weil sie
> tendeziell sicherer ist oder sowas.
> Die Freiheit (sammt allem
> was damit
> einhergeht) ist das *einzige* Argument. Es wird sogar ausdruecklich
> betont, dass es das einzige ist.

ich kann zu solchen Überspitzungen nichts sagen.


Ich habe beruflich mit FOSS zu tun und habe keine Absicht meine Kunden
hinters Licht zu führen, sollte ich denen gegenüber nun sagen das wenn
sie Sicherheit wollen auf keinen Fall freie Software, sondern nur noch
OSS verwenden sollen?
(mit der Begründung freie Software habe nur ein *einziges* Argument -
Freiheit, mithin kein Weiteres, mithin kein Argument was Sicherheit
heißen könnte, mithin wäre Sicherheit bestenfalls Zufall)

Mir scheint dann doch eine angemessene Position angebrachter, die zwar
Freiheit in den Mittelpunkt stellt, das jedoch tut ohne den Stellenwert
von Sicherheit, als Ziel freier Software, zu negieren.


Zwar ist die ganze Thematik um die der Thread kreist für mich sehr
interessant und es wäre mir dran gelegen solche Dinge gerne auch
kontrovers und mit einer gewissen Schärfe zu diskutieren, nur mit
permanenten Übertreibungen (die überhaupt nicht nötig wären um Deine
Sicht der Dinge zu vertreten) kann ich so wenig anfangen wie mit nicht
zur Sache gehörenden Attributierungen wie "faseln" und Ähnlichem.

Trotzdem Danke für die Diskussion, aber ich klinke mich hier aus.


Gruß
Jörg






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