[linux-l] Vortragsfolien Kernel Graphics Interface am 7.2.2007
Peter Ross
Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Mo Aug 13 02:21:17 CEST 2007
Hi Olaf,
danke fuer die ausfuehrliche Mail zum Thema.
Die Zeitverzoegerungen und Rueckkehr zu eleganten Designs Ewigkeiten
spaeter kommt mir bekannt vor.
Es nimmt mir gelegentlich schon die Lust, irgendwas Neues zu machen.
Ich habe speziell auf Arbeit ein aehnliches Problem. Ich habe einen rasend
schnell gewachsenen Serverbetrieb uebernommen, und um ihn ueberhaupt am
Leben zu erhalten, zu groesseren Teilen reorganisieren muessen. Das war
alles haendisch und das mag mit zwei, drei oder auch zehn Servern an einem
Platz noch gehen, mit fuenfzig verstreut ueber die Welt wirds haarig.
Kurz gesagt - mit dem alten (nicht vorhandenen) Framework waere es fuer
mich nicht gegangen.
Allerdings hat mein Boss das nicht so gesehen, oder.. im Prinzip schon,
aber eigentlich war er nicht interessiert. Ging doch alles..
Heute bekomme ich Schulterklopfen fuer das Getane, besonders dann, wenn es
irgendwo brennt
(letzte Woche woertlich, uns waeren fast die Rechner im Melbourner
Rechenzentrum abgefackelt.. ich liebe USVs, die sollen fuer
Hochverfuegbarkeit sorgen und sind die fiesesten Teile, es ist das zweite
Mal, dass ich sie Rauchzeichen geben sehe... um ehrlich zu sein, ein Strom
aus -> reboot alle drei Jahre ist mir lieber als das Risiko eines
Brandes),
aber davor lag ueber ein Jahr lang Frustration, Ignoranz und
Geringschaetzung meiner Arbeit..
so dass ich extrem muede bin. mir macht es keinen Spass mehr.
Im groesseren, IT-Rahmen, ist es leider auch so. Irgendwann wird etwas
"entdeckt", was es schon ewig gibt, was keiner brauchte etc. und dann ist
es die Mode der Saison.
Weisst Du, wenn Du sagst, im Kernelbereich gibt es kaum Innovatives, dann
kommt das schon etwas merkwuerdig daher. "Ausser Kernelentwickler
interessiert das keinen". Das mag sein, genauso wie mein
Administrationsframework den Rest der Firma hier nicht interessiert.
Allerdings bemerkt die Umwelt das unbewusst, wenn Dinge wesentlich
einfacher zu handhaben sind Z.B. Wenn ein neuer Treiber nicht
siebenhundert Zeilen Spaghetticode und dreissig Tage Testen, sondern
fuenfzig Zeilen braucht, so dass die Hardware nach einer Woche statt 'nem
halben Jahr nutzbar ist..
Eine der Innovationen von Unix war es, portabel zu sein. Weil 90% nicht
mehr in Assembler geschrieben wurden.
Wen interessiert schon, in welcher Sprache der Kernel geschrieben ist? ;-)
Ich glaube, es waere fairer zu sagen, dass es nicht so viel Innovatives im
Bereich Kernelentwicklung gibt, was Dich interessiert.
Es gruesst
Peter
Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l