[linux-l] Alternativen zu SourceForge (was: Ein sf.net für freie Texte?)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mo Aug 13 11:23:20 CEST 2007


On Mon, Aug 13, 2007 at 12:17:35AM +0200, Olaf Radicke wrote:
> > > Lizenz: GPL
> >
> > Ist das nicht etwas Overkill? Nichtmal die FSF selbst empfielt GPL
> > für Texte. ;-)
> 
> Linux ist ein Server-OS. Das "Overkill" auf meinen Desktop?

Ich verstehe nicht, was du mir damit sagen willst.

Ich meinte, dass die GPL ziemlich komplex ist und überwiegend Dinge
regelt, die nur für Software wichtig sind. Selbst die FSF rät davon
ab, und empfiel für Texte die GNU-FDL:

    http://www.fsf.org/licensing/licenses/gpl-faq.html#GPLOtherThanSoftware
    http://www.fsf.org/licensing/licenses/gpl-faq.html#WhyNotGPLForManuals

> > Mit der GPL vergleichbare Lizenzen:
> >
> >     * Creative Commons "BY-SA"
> >     * GNU-FDL
> 
> Ich möchte das ganze Werk als eine "Schöpfung" verstanden wissen. Als nicht 
> getrennt wird zwischen LaTeX-Code und eigentlicher Inhalt. Sonst kommt 
> vielleicht ein Schlaumeier daher, ändert nicht ein Komma am Inhalt, macht 
> aber ein "wundervolles" LaTeX-Layout.

In dem Punkt hast du recht. Die Frage ist aber dennoch, ob das sinnvoll
ist. Ein Verlag hat üblicherweise einen Stylesheet für alle Bücher, die
er druckt. Die GPL würde ihn zwingen, diesen Stylesheet nur wegen eines
einzigen Textes freizugeben.

Glaubst du, irgendein Verlag würde das machen wollen? Was ist daran so
schlimm, wenn jemand deinen Text mit einem propritären Stylesheet
verschönert, bevor er ihn druckt?

> Vertickt das als Gedrucktes Werk und 
> liefert auf Nachfrage nur eine TXT-Datei ohne seinen LaTeX-Code.

Naja, den LaTeX-Code müsste er AFAIK schon mitliefern. Auch ein PDF-
oder PostScript-Dokument kannste glaubich verlangen.

Bei den Stylesheets bin ich mir nicht so sicher. Kommt wahrscheinlich
drauf an, ob der LaTeX-Code unabhängig von Stylesheet ist.

> Mit der GPL
> will ich erzwingen, das der geneigte Konsument, die Freiheit behält, mit dem
> Code exakt das selbe Resultat erstellen zu können (oder ein modifiziertes).

Er kann doch nach wie vor *deinen* LaTeX-Stylesheet hernehmen.
Du wirst wohl kaum erreichen, dass ein Verlag seine Stylesheets
freigibt.

Du würdest im Zweifelsfall nur erreichen, dass er deinen Text so
druckt, "wie er ist", oder gar nicht druckt.

> > Das klingt interessant. Hast auch Mithelfer, oder willst du das erstmal
> > allein stämmen? Ich meine, bei einem so großen Projekt sollte es mind.
> > einen Lektor geben.
> 
> Bisher habe ich noch nicht vielen davon erzählt. Viele wird Bibel nicht 
> interessieren und die Bibel interessiert, wird LaTeX nicht interessieren. 
> Aber mal sehen was sich ergibt...

Ein freies Software-Projekt lebt auch nicht nur von Programmieren.
Einige können "nur" übersetzen, aber leistet damit einen Beitrag, den
vielleicht keiner der Programmierer bringen könnte. Und selbst die
absoluten Nicht-Techies können zumindest Bugreports liefern.

Konkret bei dir: Wer sich für die Bibel nicht interessiert, aber LaTeX
kann, kann dir vielleicht beim Stylen helfen.

Ein Lektor braucht i.d.R. nicht viel Ahnung von der Materie zu haben,
sondern nur die ganzen Fachbegriffe kennen ... und die deutsche Gramatik
und Rechtschreibung, natürlich ;-)

Wer sich für die Bibel interessiert, aber kein LaTeX kann, für den
könnte es ein idealer Anlass werden, LaTeX zu erlernen. Und selbst
wenn nicht, kann er immer noch Korrekturvorschläge machen:
"In Kaptel XY sollte der Absatz 'soundso' besser 'soundso' lauten."


Gruß,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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