[linux-l] OT Schlechtigkeiten und Gutheiten (was: mir ist schlecht, siehe Link)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Fr Aug 31 12:56:34 CEST 2007


On Thu, Aug 30, 2007 at 02:39:09PM +0200, Norm at nSteinBach wrote:
> Hi Oswald,
> Oswald Buddenhagen wrote:
> > http://screwloosechange.blogspot.com/
> > http://911myths.com/
>
> Okay, diese Seiten kannte ich noch nicht. Interessanter wäre allerdings 
> herauszufinden, wer hinter ihnen steht und auf wessen Gehaltslisten die 
> Macher dieser Seiten stehen ;-)

Nein, dieses Phänomen ist IMHO natürlichen Ursprungs, genau wie die
Verschwörungs-Theorien über UFOs, die Mondlandung, etc.

Es ist gar nicht notwendig, so etwas in irgendeiner Form künstlich
zu schüren. Verschwörungs-Theoretiker sprießen nach wie vor wie Pilze
aus dem Boden, und es dauert nicht lange, bis sich irgendwer (als
Hobbyist, als Journalist, ...) mal daran setzt, und auch was Sinnvolles
zum Thema schreibt.

> > kritisches denken ... dessen fehlen *das* hauptproblem jeder
> > gesellschaft ist. http://www.randi.org/

Nicht nur. Ein weiteres Problem sind diejenigen, die kritisches Denken
simulieren, durch unvollständige Recherchen etc.

Oder besser gesagt: Dass diejenigen nicht von den meisten sofort
durchschaut werden. Das zeugt von einem großen Mangel an Medien-
kompetenz im Lande.

Verschwörungs-Theorien sind leichter zu glauben, weil der Leser das
Gefühl bekommt, sich mit dem Thema kritisch auseinander gesetzt zu
haben, obwohl er - genau wie bei den ursprünglichen Nachrichten -
doch wieder nur vorgekautes Zeug konsumiert (liest).

Das ist IMHO die Basis der Verschwörungs-Theorien. Es macht sie leicht
erkennbar, und schon in der Schule im Fach Medienkompetenz sollte ein
kritischer Blick geschürt werden - auch auf vorgeblich "kritische" Texte.

Nur, weil der Autor vorgibt, kritisch zu denken, entbindet das den Leser
nicht davon, sich dennoch *selbst* ein Bild zu machen. Und wenn der
Autor auch noch auffordert, der Leser solle sich selbst ein Bild machen,
ihm dann aber eine Linkliste präsentiert, ist das ein Widerspruch in
sich, und daher ebenfalls nur ein Teil der "Kritisch-Denken-Simulation".

Seriöse Artikel erkennt man IMHO daran, dass sie einfach ihre Nachricht
loswerden, ihre Quellen zitieren, und ggf. auf typische Kritik am Thema
verweisen. Und dass die Quellen auch tatsächlich das unterstützen, was
dort steht.

Sobald ein Autor anfängt von "macht euch selbst ein Bild", "ich habe
mich kritisch auseinandergesetzt", etc., also diese Selbstverständlich-
keiten in seinem Artikel extra betont, gehen bei mir sofort die Alarm-
Glocken an: Offensichtlicher Manipulationsversuch. Ein seriöser Artikel
hätte das nicht nötig.

> Interessant ist zu beobachten, dass sämtliche kritischen Stimmen im 
> Nachhinein immer wieder soweit diskreditiert werden, dass man sich 
> letztlich doch wieder selbst entscheiden muss, was man glaubt und was 
> nicht.

Das liegt daran, dass es Mode geworden ist, allein dadurch Recht zu
bekommen, dass man eine "andere" / "kritische" Meinung vertritt.
Schimpfen auf die Öffentlichkeit muss als Ersatz für Selbstkritik
herhalten.

> IMHO nicht verwunderlich, dass man da selbst entscheiden muss, was 
> glaubwürdiger klingt

Das klingt ja so, als wäre das ein Nachteil. Sei doch lieber froh,
dass du erkennst, dass du Glaubwürdigkeit *selbst* beurteilen musst.
Diese Erkenntnis ist leider nicht bei jedem ausgeprägt.

> 9/11 bleibt für 
> mich "Reichstagsbrand 2.0" (was damals die Juden waren, sind heute die 
> Moslems: kollektive Sündenböcke im Versuch des Aufbaus eines "Weltreiches").

Aha! Godwins Gesetzt gilt also auch in Mailinglisten. Interessant.

http://de.wikipedia.org/wiki/Godwins_Gesetz


Gruß,

    Volker

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Volker Grabsch
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