[linux-l] OT Schlechtigkeiten und Gutheiten (was: mir ist schlecht, siehe Link)

Norm@nSteinBach norm at nsteinbach.de
Fr Aug 31 13:49:49 CEST 2007


Volker Grabsch wrote:
> Es ist gar nicht notwendig, so etwas in irgendeiner Form künstlich
> zu schüren. Verschwörungs-Theoretiker sprießen nach wie vor wie Pilze
> aus dem Boden, und es dauert nicht lange, bis sich irgendwer (als
> Hobbyist, als Journalist, ...) mal daran setzt, und auch was Sinnvolles
> zum Thema schreibt.
Ich verstehe bloß eines nicht, mal viel grundlegender und völlig 
unabhängig von irgendwelchen konkreten Fällen (Theorien): Warum ist das 
Wort "Verschwörungstheorie" so ein "Buuuh!"-Wort, dass die Leute jeden 
Gedanken, der unter diese Bezeichnung fällt, sofort als "unglaubwürdig" 
abtun? Oder andersherum: Warum ist es so unwahrscheinlich/unglaublich, 
dass die Massen mit Verschwörungstaktiken regiert werden? Letzten Endes 
läuft es doch auch schon unter Verschwörung, wenn ein Politiker von 
einem M$-Lobbyisten einen schwarzen Koffer mit Euronoten annimmt, und 
dann plötzlich *doch* für OOXML stimmt, obwohl sich das DIN eigentlich 
dagegen ausgesprochen hatte. Warum ist es so undenkbar, dass es so etwas 
auch im "großen Stil" gibt? Dass z.B. kapitalistischer Konkurrenzkampf 
zwischen zwei Mega-Konzernen nur vordergründig inszeniert ist, während 
sich hintergründig zumindest in soweit abgesprochen wird, dass nicht 
einer von beiden ein zu sehr bezüglich Qualität und/oder Preis 
herausstechendes Produkt hat? Oder eben auch, dass ganze Kriege zwischen 
Ländern inszeniert werden, um an dem Krieg als solches, den 
Waffenlieferungen zu beiden Seiten und dem auf den Krieg folgenden 
Wiederaufbau zu verdienen, und sei es nur durch Kreditvergaben...? Oder 
eben auch, dass ein für das Funktionieren des kapitalistischen 
Wirtschaftssystems (in seiner heutigen Ausprägung) nötiger "Feind" bloß 
inszeniert wird, seien es Terroristen oder was auch immer. Ehrlich 
gesagt: Wenn ich mir den Zustand unserer Welt anschaue (viel Krieg und 
K(r)ampf und Leid, obwohl eigentlich kein Mensch sowas haben will, 
sondern lieber Frieden und genug zu Essen für alle etc.), dann erscheint 
mir eine Erklärung über die Tatsache verschiedener Verschwörungen 
deutlich plausibler und wahrscheinlicher, als über den Gedanken, dass 
die Menschen als solches einfach zu bösartig wären. Denn dann hätten wir 
unsere Art schon viel früher ausradiert, vielleicht sogar den ganzen 
Planeten gleich mit, schließlich ist die makabere "Kunst des Tötens" 
dasjenige, was seit Angedenken der Menschheit am konsequentesten 
verfolgt und weiterentwickelt worden ist. Die Tatsache dass es uns 
trotzdem immernoch gibt, geht da IMO schon fast in die Richtung eines 
Indizes für die Existenz eines Gottes...

(Und im Grunde ist sogar auch das Erklärungsmodell einer Weltweiten 
"Über-Verschwörung", die über allen kleineren Verschwörungen wie ein 
Dach drübersteht, und diese praktisch im Sinne ihrer Ziele 
instrumentalisiert und gezielt initiiert, plausibler, als der 
Erklärungsversuch über eine unsägliche Kombination aus Böswilligkeit 
*und* auch noch Dummheit bei den augenscheinlichen "Herrschern" aus 
Politik, Medien und Wirtschaft)


> Verschwörungs-Theorien sind leichter zu glauben, weil
> [...]
> Das ist IMHO die Basis der Verschwörungs-Theorien. 
> [...]
> Alarm-Glocken an: Offensichtlicher Manipulationsversuch.
Ich stimme Dir weitestgehend zu - aber interessant bzw. bemerkenswert 
finde ich auch hier wieder, wie Du "Verschwörungstheorien" (bzw. die 
dahinter stehende Möglichkeit der realen Existenz solcher oder ähnlicher 
Verschwörungen wie in den Theorien beschrieben) ebenfalls wieder von 
vornherein als "unglaubwürdig" und "Manipulationsversuch" einordnest.

>> IMHO nicht verwunderlich, dass man da selbst entscheiden muss, was 
>> glaubwürdiger klingt
> Das klingt ja so, als wäre das ein Nachteil. Sei doch lieber froh,
> dass du erkennst, dass du Glaubwürdigkeit *selbst* beurteilen musst.
> Diese Erkenntnis ist leider nicht bei jedem ausgeprägt.
Okay - aber dieses "selbst beurteilen" ist IMHO dann wieder nichts mehr 
wert, wenn ich dabei nach einem vorgefertigten Schema vorgehen muss, um 
zu einem "bestimmten Ergebnis" zu kommen.

>> 9/11 bleibt für 
>> mich "Reichstagsbrand 2.0" (was damals die Juden waren, sind heute die 
>> Moslems: kollektive Sündenböcke im Versuch des Aufbaus eines "Weltreiches").
> Aha! Godwins Gesetzt gilt also auch in Mailinglisten. Interessant.
Nur wenn ein Thread so extrem OT ist, wie dieser hier ;-))


Viele Grüße,

Norm at n



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