[linux-l] UUIDs - Vorteile ??

Steffen Dettmer steffen at dett.de
Sa Dez 15 05:37:09 CET 2007


* olafBuddenhagen at gmx.net wrote on Fri, Dec 14, 2007 at 03:56 +0100:
> Falsch. Device-Files wurden eingefuehrt, damit man auf Geraete mit den
> selben Methoden zugreifen kann. Die Namensgebung ist da eher
> Nebensaechlich... Zumal die meisten Device-Namen fuer den
> Durchschnittsnutzer nicht weniger kryptisch sind als eine UUID.

Wieso schreibst Du "falsch"?

Für ein File muss es keinen Namen im Filesystem geben. Beispiele sind
Sockets und pipes. Ein openblk(int minor, int major) hätte es auch
getan. Wäre auch schneller. Namen sind für Menschen.

Früher wusste ein Durchschnitts-Unix-nutzer mit /dev/null, /dev/random
und /dev/sda1 was anzufangen.

> > Weiterhin ist eine Zuordnung über `Portnamen', `Anschlüsse' oder
> > Positionen intuitiv. Menschlich. Man weiss, auf welchem Parkplatz man
> > sein Auto geparkt hat und wenn nicht, muss man suchen.
> 
> Auch falsch. Man merkt sich wo man *in etwa* sein Auto geparkt hat,
> nicht die genaue Nummer des Parkplatzes. Um die Suche einzugrenzen.
> *Erkennen* tut man sein Auto aber am Aussehen, nicht an der genauen
> Position. Buecher erkennt man am Namen, nicht an einer durchnummerierten
> Position im Regal. Und so weiter. Nach der numerischen Position zu gehen
> ist gerade *nicht* intuitiv.

Eben, keine Nummern, aber "hinten rechts" oder "auf dem Parkplatz
hinterm Haus". Bücher erkennt man am Titel (== symbolischer Name für
Menschen, vergleichbar mit Label oder notfalls Devicenamen) und nicht an
der ISBN Nummer (vergleichbar mit UUID). Bei Amazon hab ich schon viele
Bücher bestellt und noch keines über ISBN.

> Der Durchschnittsnutzer weisz gar nicht was an welchem Interface haengt
> (meistens nichtmal was Interface in dem Zusammenhang bedeutet), will es
> nicht wissen, und braucht es auch nicht -- dank UUIDs.

Wenn er es nicht wissen bräuchte, hätten ja wohl nicht so viele damit
Probleme.

> > UUIDs sind nicht für Menschen gemacht. Wenn ein technisches System
> > diese aber braucht (oder möchte oder was auch immer), sollte man die
> > unsichtbar machen (verstecken). Dann ist das halt ein
> > Implementierungsdetail.
> 
> Man kann sie nicht verstecken. Das ganze Problem ist, dass die
> Device-Namen nicht stabil sind, und daher als primaeres
> Unterscheidungsmerkmal nicht taugen. Man brauch etwas, was eindeutig
> *die Partition* identifiziert, auch wenn sich die Lage aendert.

Es muss keine "Zufallszahl" sein. Aber das weisst Du natürlich auch
alles, Du willst mich ja bloss ärgern :) Klappt aber nicht, weil ich das
ja weiss hihi

> > Aber wenn man sowas in fstab findet und Daten nicht mehr kopieren
> > kann, weil versteckte Bezeichner drin sind
> 
> Wovon redest Du?

davon, dass kopierte Linuxinstallationen nicht mehr funktionieren. Man
kann Platten nicht mehr einfach wechseln. Natürlich kann man LVM nehmen.
Dann hat man aber eh feste Namen und braucht gerade keine UUIDs. Obwohl
das ubuntu bestimmt so schlau ist, und trozdem UUIDs einträgt, sonst
könnte man als Mensch ja erkennen, falls man ein sinnvoll benanntes LVM
lv nutzt. Überhaupt kann man vermtulich keine lv Namen vergeben, sondern
es werden automatisch zufallszahlen verwendet. Macht SuSE inzwischen so,
glaub ich. Windows macht das bei Hostnamen so, wenn man nichts einträgt.

> > Ein weiteres Beispiel sind IP Adressen (Technik) und DNS Namen (für
> > Menschen). Da wird ubuntu nun vielleicht bald von DNS auf MAC-Ethernet
> > Addressen umstellen. Analog zu UUIDs, denn das hilft, wenn man seine
> > Server ständig umräumt. jajaja gut, hinkt gewaltig das Beispiel :)
> 
> Das Beispiel ist gar nicht so falsch -- nur dass es eher das Gegenteil
> belegt: Man benutzt eben *nicht* die Mac-Addresse, die sich am
> physischen Aufbau des Rechners orientiert (Devicename), sondern einen
> Hostnamen, der an die logische Serverinstanz gebunden ist -- so wie auch
> die UUID an die logische Partition gebunden ist.

Richtig, man benutzt keine MAC Zahl und keine UUID Zahl sondern einen
symbolischen Namen.

> > Zur Einführung gab es jedenfalls massig plötzlich `falsche'
> > Dokumentation. Das ist meiner Meinung nach schlimmer. Daher verstehe
> > ich nicht, warum man das gemacht hat.
> 
> Was soll das heiszen? Das man etwas, was schon immer schlecht gemacht
> wurde, bis in alle Ewigkeit schlecht machen muss, weil es die Leute so
> kennen?

Es ist nicht schlecht. Namen für Files sind eine schöne Idee. Und alles
sind Files, auch eine schöne Idee. Natürlich sind UUIDs sogesehen auch
files, bloss mit blödem Namen. Gegenüber symbolischen (wenn auch sehr
systematischen) Namen ein Rückschritt und gegenüber labels ganz
besonders. Ach so, und nicht zu vergessen, dass im Zeitalter wo /dev/
ein tmpfs ist.

> Warum man das gemacht hat, habe ich schon geschrieben: Weil mit der
> Umstellung auf neuere Kernel (Stichwort: libata) die alten Device-Namen
> schlicht nicht mehr stimmen. Ohne Umstieg auf UUID waere ein Upgrade gar
> nicht machbar.

Ja, und /so/ gehts halt einfach nicht. Na super. Aber ich glaube, das
stimmt so auch gar nicht. Es gab eine ubuntu-Version, da musste man
statt hda sda schreiben, kann mich an viele solcher Fragen erinnern.
Dann erst wurde wieder alles geändert in UUIDs und die Fragen wurden mit
"na ja, geht nur noch mit GUI" oder so beantwortet. Was natürlich falsch
ist. Die Ubuntu-User, die ich kenne, die haben auch gern öfter mal
neuinstalliert. Da stört das nicht so sehr, wenn sich was ändert, aber
das kann man ja nicht zum Mass der Dinge erheben.

> > Vermutlich hat man es einfach nur gemacht, weil es geht...
> 
> Nee, besser: Damit Du Dich aufregen kannst.

Wohl kaum, denn ob ich mich aufrege oder nicht, interessiert keinen. :)

oki,

Steffen

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