[linux-l] DAU Erziehungsmassnamen zu ODTs

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Sa Dez 15 22:50:39 CET 2007


Hi Jörg,

On Sat, 15 Dec 2007, Jörg Schmidt wrote:

> Ich nehme eher an das ein Interpreter (beispielsweise im Vergleich mit
> einer Textverarbeitung) relativ leichter zu programmieren wäre, weil ja
> die Eingaben die der Interpreter verarbeiten können muß klar definiert
> sind.

Das ist auch bei einer Textverarbeitung so. Allerdings verändert jeder 
Tastendruck den Eingabestrom und wir erwarten ein sofortiges und korrektes 
Interpretieren und Zeichnen auf dem Bildschirm, selbst wenn das Dokument 
Buchgröße hat.

Bei einem Interpretieren eines so langen Codes ist man es gewohnt, daß es 
ein paar Sekunden dauert, bis der Interpreter fertig ist.

Beim Buchschreiben wird man es etwas nervig finden, erst ein paar Sekunden 
zu warten, bis der Tastendruck interpretiert ist.

Deshalb wird eine Textverarbeitung extensiv Heuristiken und Caches 
verwenden, um das Neuinterpretieren abzukürzen und Änderungen lokal 
einzugrenzen. Das ist verdammt komplex und geht auch manchmal in die 
Hose.

Dieses Problem hat LaTeX nicht - Du schreibt und wenn Du fertig bist, 
kompilierst Du. Dann ist WYSIWYG ziemlich sicher:-)

XML ist bei Textverarbeitung in sofern von Vorteil, daß es das 
Lokalisieren von Dokumentänderungen einfacher macht. Jeder Abschnitt hat 
ein Endtag und alle Änderungen innerhalb des Abschnitts sollten außerhalb 
dessen keine Folgen haben - wenn man mal davon absieht, daß sich 
Seitenumbrüche verschieben etc.

Eine Textverarbeitung, die hingegen ein "Ändere Schriftgröße" an 
beliebiger Stelle macht und bei der dieser Befehl bis zum Ende des 
Dokuments (wenn kein weiterer Schriftgrößenbefehl vorkommt) die 
Schriftgröße verändert wird, ist im Nachteil.

Bei "XML" (oder anderer blockorientierter Verarbeitung) ist es hingegen 
schwierig, wenn man "irgendwas" markiert und dann die Schriftgröße ändert, 
weil dann jeder betroffene Block das Schriftgrößenattribut ändern muß.

Diese Änderungen, inklusive des Neuzeichnens, brauchen Zeit. Damit Du 
nicht lange warten mußt, "schummelt" die Textverarbeitung, da sie nur 
einen Ausschnitt zeigt, und so der Rest noch im Hintergrund abläuft, 
während Du keine Änderungen mehr siehst. Allerdings machst Du neue 
Eingaben - und das Rechnen geht von vorn los, evt. muß die 
Textverarbeitung warten, bis die letzte Änderung dokumentweit zu Ende 
gerechnet ist, bevor sie Deine neue Eingabe auswerten kann - Deine 
Textverarbeitung fängt an zu lahmen und zu ruckeln..

Gruß
Peter


Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l