[linux-l] Open Access: Bis zum Jahresende Rechte sichern

Boris Kirkorowicz boris-ml07 at kirk.de
Fr Dez 21 12:57:30 CET 2007


Grade im Heise-Ticker entdeckt, vielleicht betrifft es hier ja Jemanden:

Open Access: Bis zum Jahresende Rechte sichern

Zum 1. Januar 2008 tritt das neue Urheberrecht in Kraft, das unter
anderem die Nutzungsrechte für ältere wissenschaftliche Publikationen
ändert. Danach erhalten die Verlage rückwirkend das Recht zur
Online-Publikation an denjenigen Veröffentlichungen, bei denen die
Autoren den Vertrag vor dem 31. 12. 1994 abgeschlossen haben und darin
dem Verlag das ausschließliche Nutzungsrecht einräumten. Das könnte
bedeuten, dass auch diese Altveröffentlichungen über das Internet nur
noch kostenpflichtig zugänglich würden; dem freien Zugang durch
jedermann ("Open Access") wären diese wissenschaftlichen Arbeiten dann
entzogen.

Inzwischen haben zahlreiche Universitäten ihre Wissenschaftler
aufgefordert, die Möglichkeit zur Online-Publikation der alten
Zeitschriftenaufsätze dadurch zu wahren, indem sie durch ein formloses
Schreiben das einfache – das heißt, nicht ausschließliche –
Nutzungsrecht an diesen Arbeiten auf ihre Hochschule übertragen. Damit
würden sie den Verlagen nicht verbieten, die Werke online zu stellen,
sich selbst aber dauerhaft das Recht sichern, das auf ihrer Homepage
selbst zu tun. Zusätzlich würden sie die Universitätsbibliotheken in die
Lage versetzen, die Texte im Interesse einer weiten Verbreitung von
Forschungsergebnissen im Internet zu publizieren.

Allerdings besteht diese Möglichkeit nur noch bis zum Jahreswechsel.
Nach dem Inkrafttreten der Urheberrechtsnovelle können die Autoren nur
noch bis Ende 2008 und direkt beim Verlag Widerspruch gegen den im
Paragraphen 137 l UrhG angelegten Automatismus einlegen, der die Rechte
an den zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch unbekannten
Nutzungsarten – also insbesondere der vor 1995 noch weitgehend
unbekannten Möglichkeit des Publizierens im Internet – auf den Verlag
überträgt. Auf der Informationsplattform der Wissenschaftsorganisationen
zu Open Access gibt es ein FAQ-Dokument zur Rechteübertragung in Bezug
auf den neuen Paragraphen.

Bislang ist die Resonanz auf die Aufrufe offenbar sehr unterschiedlich.
Während an der TU Berlin erst knapp 30 Antworten eingingen, heißt es aus
der Universität Bielefeld, "der Rücklauf ist inzwischen so gewaltig,
dass wir für das Beschaffen, Scannen und Einstellen der Dokumente im
nächsten Jahr wahrscheinlich zusätzliche Hilfskräfte einstellen müssen".
(Richard Sietmann) / (jk/c't)


Link: <http://www.heise.de/newsticker/meldung/100957>


Gruss                    Greetings
       Boris Kirkorowicz

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