[linux-l] MySQL PostgreSqL Drupal

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
So Dez 30 01:31:39 CET 2007


Hi Steffen,

On Sat, 29 Dec 2007, Steffen Dettmer wrote:

> * Peter Ross wrote on Fri, Dec 28, 2007 at 11:07 +1100:
> > Und bei allem Microsoft-Bashing - MS SQL ist tatsächlich eine sehr
> > leistungsfähige und featurereiche Datenbank.
> 
> Ja, ist das so? Ich hatte die letzten Kontakte zu SQL Server 7 (? das
> vor 2000 jedenfalls) und vermisste etliche Sachen, die in PostgreSQL
> rudimentär und in Oracle wohl alle vollständig da waren.

Ich bin kein DBA, aber als SysAdmin sehe ich viele Dinge, die ich unter 
MySQL und PostgreSQL nicht gesehen habe. Z.B. Vollständiges Clustering, 
Tablespaces etc. (Metadata auf anderen Disks als Tables, Indexes anderwo 
als Logs etc.) - vergleichbar mit DB/2 und Oracle.

Solche (nicht wirklich) "ausgefallenen" Sachen habe ich mit MySQL oder 
PostgreSQL nie gesehen. Was entweder an fehlenden Features oder 
"hingeschluderten" Installationen liegt.

Deshalb wollen wir ja auch einen richtigen DBA. Mein Halbwissen reicht da 
eben nicht.

Wie die Entscheidung für MYSQL, nebenbei, getroffen  wurde, weiß ich nicht 
zu sagen. Mir scheint, es war ein "Wenn Drupal und wir müssen uns 
entscheiden, nehmen wir am besten das, was hier am verbreitesten zu sein 
scheint, um bei Problemen nicht in irgendeiner Nische ohne Support zu 
stehen" (deshalb ja auch kein MS SQL hier, obwohl wir das im Hause haben).

Wenn das eine offensichtliche Fehlentscheidung ist, dann ist das sicher 
überdenkenswert.

Wie sieht es denn z.B. mit o.g. Dingen (Clustering, Tablespaces) unter 
MySQL und PostgreSQL aus?

Vor einigen Jahren habe ich mit beiden DBs mehr zu tun gehabt, da war 
Clusterung nicht möglich, MySQL hatte eine Master/Servent-DB-Replikation, 
die wacklig war, Transaktionen gingen nicht, PostgreSQL hatte ein Add-On 
dafur, was noch Beta war...

Teil des Problems ist auch, daß Features immer schon als vorhanden 
bezeichnet werden, wenn man bei der Benutzung viele Abers feststellt.

Das ist unseriös und macht die Entscheidung nicht einfach. Wer will schon 
alles dreimal implementieren, um die Abers zu finden, bis er sich dann für 
die wirklich funktionierende Lösung entscheiden kann.

Langes Rumquälen und vielleicht gar alles wegschmeißen müssen - nichts 
ruiniert den Ruf einer Lösung so nachhaltig. Das sollten Open 
Source-Entwickler bedenken. Auch Linux hat dadurch sehr gelitten (lange 
vielerlei Filesysteme mit verschiedenen Macken, hackeriges Virtual Memory 
Management, Benchmarks, die mit meinen Erfahrungen nicht übereinstimmten 
etc.) Ich bin nicht der einzige SysAdmin, der auch nach mehreren Jahren 
Linux-Erfahrung dieses mit der Kneifzange anfaßt und manchmal auch über 
die Entscheidung dazu flucht, besonders wenn sie vom Management nach 
Überfliegen von Marketing-Blendwerk getroffen wird.

Oder auch wenn die Erfahrungen eines "Mickie-Maus-Projektes", wie Volker 
es so schön nannte, Ausgangspunkt einer seriösen Serverimplementierung 
werden. Manager, aber auch Entwickler, kennen nicht unbedingt die 
Ansprüche, die Administratoren an 24x7-Lösungen unter Last stellen müssen.

> MS SQL mit Windows DAO und so ging prima, aber mit ODBC (am besten
> noch nicht-MS-Treibern) gab es wohl Probleme, so richtig interoperabel
> wirkte es nicht. Ist das jetzt besser (z.B. wegen JDBC) oder ist das in
> der Praxis einfach nicht so wichtig?

Ich lese gerade recht viel über MS SQL und Drupal. Die PHP-Schnitzstelle 
scheint wohl das Problem zu sein. Man gedenkt, auf ODBC aufzusetzen, um 
Limitierungen zu vermeiden.

Zuletzt haben wir MS SQL immer mit Java benutzt, und die Schnittstelle 
wurde den Java-Entwicklern überlassen, ich höre diesbezüglich keine 
Klagen.

Ärger mit Interoperabilität habe ich auch schon mit Oracle erlebt, mit Red 
Hat Enterprise 3.0 und verschiedenen Updates. Zwischen Update 1 und 3 hat 
sich das Threading geändert, und dann mußte man auch den JDBC-Treiber 
anders konfigurieren, was mich wohl zwei Tage gekostet hat, 
herauszufinden:-(

Aber letztendlich gings, war nur ein "gewußt wie"-Problem. Und unser Job 
wäre ja langweilig, wenns nicht solche Überraschungen gäbe;-)

Gruß
Peter


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