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katjas kasst at t-online.de
So Dez 30 13:30:44 CET 2007


Am Samstag, 29. Dezember 2007 22:57 schrieb Jörg Schmidt:
> katjas schrieb:
> > Peter Ross schrieb:
> > > Dabei wird oft die extrem frühe Selektion (oft schon nach vier
> > > Schuljahren) in Gymnasien, Real- und Hauptschulen als Grund
> >
> > angegeben.
> >
> > > Dadurch entstehe früh eine sich ausgegrenzt fühlende "Bodenschicht".
>
> Naja, ich glaube die "Bodenschicht" besteht, wenn sie besteht, ohnehin
> und es ist ziemlich egal wann und wie man das sichtbar macht. Das
> scheint mir also keine Frage das die frühe Selektion ansich diese
> Bodenschicht erzeugt, sondern sie legt sie lediglich offen. Ganz im
> Gegenteil wäre eine frühe Selektion das Mittel der Wahl um differenziert
> fördern zu können. Wenn diese differenzierte Förderung nach der
> Selektion nicht erfolgt ist das m.E. kein Ausdruck dafür das die
> Selektion ansich falsch ist.
> Richtig ist sicher das es bei der Selektion auch immer zu
> Fehlselektionen kommen kann, nur nicht richtig ist das diese ein
> unabänderliches Schicksal wären. Zumal es ja auch die 'umgekehrte'
> Fehlselektion gibt, bloß da hört man dann nie etwas Negatives drüber -
> warum eigentlich nicht? Wenn es zu kritisieren ist das bestimmte
> Personen zu wenig gefördert werden, sollte es genauso zu kritisieren
> sein wenn andere zuviel gefördert werden.
>
> > denn ich habe ein DDR-Abitur und
> > anschließend ein DDR-Hochschulstudium absolviert.
>
> ja, habe ich auch, allerdings in der anscheinend geistigen Niederung der
> 'Honneckerin-Ära' - zumindest haben aber die mir dort vermittelten
> Kenntnisse genügt um in der Bundesrepublik in der Kohl/Schröder-Ära ein
> weiteres Studium (in einer völlig neuen Fachrichtung) mit relativer
> Leichtigkeit zu bestehen
>
> > Der Schlamassel fing in der DDR meines Erachtens erst
> > mit der Honneckerin-Äre an.
>
> Welcher Schlamassel denn? Das die Menschheit der Ära eines Newton
> entwachsen ist und Spitzenleistungen heute nur noch durch
> Spezialisierung möglich sind mag man ja bedauern, nur 'Schlamassel' ist
> doch wohl für sich zwangsläufig ergebene Notwendigkeiten der modernen
> Organisation von Gesellschaft/Produktion/Wissenschaft ein etwas falsches
> Substantiv.
>
die einseitige politische Ausbildung!
Schulatlanten, in denen die BRB nicht mehr zu sehen war, nur weißer Fleck.

> > Die Lehrer wurden auch schlechter, d.h. ihre Ausbildung/Studium
> > ist qualitativ gesunken.
>
> Belege?
> Ja, ich frage das ernsthaft, denn die Ausbildung dieser Leute lag
> zwangsläufig in Händen der Leute die in der, durch Dich so hochgelobten
> 'Vor-Honneckerin-Ära' ausgebildet wurden. 

Ich habe überhaupt nichts hochgelobt, sondern nur angemerkt!

> Haben sich diese also 
> geweigert ihr Wissen adäquat weiterzugeben oder gab es Auflagen das sie
> das nicht tun durften?
>
Man merkt, das Du ziemlich jung und naiv bist, die politische Bildung 
stand im Vordergrund, wurde aber nur mit Halbwahrheiten gefüttert. 
Die westliche Welpolitik gab es nur in beschränktem Maße.
Es durfte in den 60/Anfang der 70er Jahren offiziell kein Westfernsehen 
gesehen werden.
Autos mit Antennen auf dem Dach spähten die nach Westen ausgerichteten 
Antennen aus und wurde eine gefunden mußte eine Strafgebühr bezahlt werden.
Den Erwachsenen wurde von den Betrieben und den Kindern von den Schulen aus 
verboten Westfernsehen zu konsumieren.
Reichts? Das sind nur 2 gravierende Beispiele.

> > Einige Bundesländer gehen ja auch wieder zur 12klasseigen
> > Schulbildung über.
>
> Wo gab es denn schonmal eine allgemeine zwölfjährige Schulbildung, oder
> was hat das Abitur mit dem Thema im Allgemeinen zu tun?

Mißverständnis!

In der DDR gab es ab dem Jahr 1962 nur die Abschlüssean der EOS/Erweiterte 
Oberschule: 10.Klasse (früher mal "Mittlere Reife" genannt, !".12. 
Klasse: "Abitur" oder bis in die 60er Jahre: ABF/Arbeiter und Bauern 
Fakultät: "Abitur" )

> In der DDR gab es sicher keine allgemeine zwölfjährige Schulbildung,
> auch nicht in der Vorhoneckerin-Ära, sonst müßten ja dort alle Abitur
> haben und in der 'Honneckerin-Ära' gab es im Detail zumindest 4 reguläre
> Wege zum Abitur, war also auch reichlich zergliedert.
>
Was sind das für 4 reguläre  Wege zum Abitur,die also auch reichlich 
zergliedert waren?
>
>
>
>
> Gruß
> Jörg
>
Gruß
Katja



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