[linux-l] echt was los...

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
So Feb 11 13:42:43 CET 2007


On Sun, Feb 11, 2007 at 08:08:25PM +1100, Peter Ross wrote:
> Und gelegentlich macht schon Linux Unix kaputt;-) Z.B. wenn Leute mehr 
> Richtung MS schielen, und sich von da "Anregung" holen, die 
> Unix-Prinzipien die sich manchmal bewusst davon unterscheiden, 
> zuwiderlaufen. Und damit dieses "verschlimmbessern".
> 
> Diese Tendenz wird sich sicher mit mehr Leuten, die vorher MS benutzt 
> haben, verstaerken.

"MS benutzt" im Sinne von: Windows-spezifische Software geschrieben,
richtig? Die reinen User kannst du nicht meinen.

Das Problem hast du woanders aber auch: Erklär z.B. einem reinen Java-
Programmierer das Konzept der seiteneffektfreien Programmierens. In
C++ gibt's wenigstens Sprachmittel ("const"), die dafür sorgen, dass
einem der Compiler dabei unter die Arme greift.

Oder neulich in der deutschen Python-Newsgroup: Jemand wollte eine
Software mit Plugin-System entwickeln. Zentraler Bestandteil ist eine
registry()-Funktion, in der sich aber alles für jeden registrieren kann.
Statt auf dieses steinalte Muster zu verzichten und etwas Reflection zu
benutzen (was ist Python *wesentlich* sauberer ist und all seine Sicher-
heitsprobleme mit erschlagen hätte), suchte er krampfhaft einen Weg, wie
die registry()-Funktion herausfinden kann, von wem sie aufgerufen wurde.
... was dann keine saubere Reflection mehr war, sondern zu einem sehr
üblen und unsicheren Hack mit der Reflection führte.

Will sagen, das Problem hast du nicht nur bei Unix<->Windiows. Das
Übertragen von ungeeigneten Konzepten von einer Programmier-Welt in
die andere ist ein Phänmen, dass du bei Betriebssystemen, Platformen
(GUI, Web, Konsole, Kommandozeile), Prorgrammiersprachen, u.s.w. hast.

Ich finde es grundsätzlich sehr wichtig, Konzepte der einen Welt in
eine andere zu übertragen. Diese Form der Inspiration gehört zu den
fruchtbarsten, die wir m.E.n. hatten. Man darf das aber nicht blind
machen, sondern muss das "richtige" abkupfern. Und da liegt die
Schwierigkeit.

Dieses Problem kann man meiner Meinung nach aber nur durch Erfahrung
lösen, d.h. nicht durch Eingrenzung auf nur ein einziges System, sondern
durch möglichst intensives Studium möglichst vieler Systeme.


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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