[linux-l] echt was los...

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Mo Feb 12 08:49:50 CET 2007


Hallo Norman,

On Sun, 11 Feb 2007, Norman Steinbach wrote:

> ... gibt es bereits ein Projekt (ich meine
> NICHT Ubuntu!), was ein Mac-OS-like Linux-Betriebssystem
> nachzuprogrammieren verfolgt? Wie groß ist der Unterschied von Mac-OS zu
> anderen Unixen, lässt sich um sowas nachzuprogrammieren evtl. einiges
> aus den Standard-(GPL)-Distributionen abkupfern? Aber wahrscheinlich
> würde so ein Projekt weil zu Groß nur in einem weiteren
> X-Windows-Aufsatz enden, der in der Bedienung MacOS ähnelt. Da MacOS ein
> Unix ist, müsste sich aber doch sicherlich auch leicht ein Programm wie
> "Wine" für solche (hypothetischen) MacOS-Linux-GUIS schreiben lassen,
> was die APIs auf Linux-Standards übersetzt und somit Mac-Programme damit
> zum laufen bringt? Ich finde es halt schade, dass MacOS nicht frei ist.
> Würden die ihr OS aber quelloffen vertreiben, wäre das wiederum eine
> große Gefahr - sie würden ihren Alleinstellungsanspruch wohl ganz
> schnell verlieren, erst recht da sie jetzt auch auf Intel-Plattform
> arbeiten.

Das OS selbst ist so "closed source" gar nicht, es gibt Darwin. Ein 
MachOS-Kernel mit BSD-Funktionalitaet, FreeBSD-basiertes Userland etc. 
sind eine relativ portable Plattform.

Nur: Aqua, die Oberflaeche, ist nicht frei..

Ich kann mir schon vorstellen, dass man auch den Windowmanager (das 
Aequivalent zum XServer, nachprogrammieren kann, aber dann brauchst Du 
wieder Graphikkartenunterstuetzung etc. 

Solange Apple das auf eigener Hardware tut, haben sie eben die Kontrolle, 
was unterstuetzt werden muss.. 

Insofern hast Du mit einem "echten" Mac halt den Vorteil, dass die 
Auswahl optimal unterstuetzter Hardware bereits getan ist;-)

Ich sehe in "apple wine" (Apfelwein?) nicht viel Sinn. 

Eher darin, sich Gutes einer fremden GUI abzuschauen, und das zu nutzen.

Das Nextstep/Openstep/Cocoa/??-Framework (Faden verloren, weiss nicht wie 
es jetzt heisst) ist sicher mehr als einen Blick wert, wie zur  Sprache 
Objective-C mit Laufzeitbindung und die objektorientierte Programmierung 
im OS.

> Ich habs verlassen, weil ich ihm überhaupt nicht mehr vertraut habe.
> Aber: Sollte ich Software wie SELinux vertauen?

Eine sehr gute Frage..

Ich habe hier in Melbourne Kontakt zu Russell Coker, der nicht 
unwesentlich dazu beigetragen hat, und habe daher so einige Male mit ihm 
drueber reden koennen.

Mein "Misstrauen" beruht nicht so sehr auf dem Verdacht von geheimen Code 
oder so.

Es ist mehr die Komplexitaet, die mich abschreckt, und evt. mangelnde Zeit 
der Beschaeftigung damit.

Ich habe bei mir schon selbst einen "Microsoft-Effekt" erlebt: 
Irgendetwas (entschuldige, ich kann es nicht mehr rekapitulieren) 
funktionierte mit eingeschaltetem SELinux bei Red Hat Enterprise 4.0 
nicht, es war unerklaerlich.. Loesung: Ausschalten.

Ich mag nach wie vor den FreeBSD-Ansatz von jail, chflags und 
Secureleveln. Die sind im Kernel relativ uebersichtlich verankert, 
durchschaubar und geben mir erheblich mehr Sicherheit als traditionelle 
Unix-Sicherheit. Die konsequente Teilung von Basissystem, Ports, das 
Filesystemlayout (/usr, /var etc.) helfen dabei sehr.

Gruss
Peter


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