[linux-l] Dateisysteme beschleunigen

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Do Feb 15 14:53:03 CET 2007


Hi Frank,

On Thu, 15 Feb 2007, Frank Lehmann wrote:

[write barriers]

> Aber sag mal, warum muss/kann man die denn dann manuell setzen? Bringt das
> also im Endeffekt gar nichts?

Doch schon, aber nicht immer.

Es ist zum einen eine Abwaegung zwischen Verlaesslichkeit und 
Geschwindigkeit (ohne write barriers kann die Platte besser optimieren, in 
welcher Reihenfolge zu schreiben ist).

Bsp [eine andere Massnahme, aber aehnlich ]
Wir haben gerade gluehende Platten auf einem DB-Server, und, da neue 
Hardware erst in zwei Wochen einsatzbereit ist, Bedarf an Tuning..

DBs sollten Write-Back haben, damit im Falle eines Ausfalles eine saubere 
DB uebrigbleibt. (DB wartet, bis wirklich geschrieben wurde)

Wir haben bis jetzt noch keinen Ausfall gehabt - und das Datenzentrum hat 
Notstromaggregate (wirklich getestet, bei einem grossen Stromausfall vor 
ein paar Wochen) und der Rechner selbst hat redundante Netzteile.

Also haben wir auf "write-through" gesetzt. Da ist schon ein gewisses 
Restrisiko dabei, aber das gehen wir, der Performance zuliebe, ein.

(auch haben wir ein DB-Backupserver, wenn alle Stricke reissen sollten).

Ausserdem ist es von der Hardware abhaengig.

Eine alte Platte kann gar keine write barriers - also ist das nutzlos.

Eine Platte (bzw. Controller) mit Batterie kann selbst bei Stromausfall 
noch alles schreiben, was im Cache ist ->write barrier nicht noetig.

Eine Platte, die gar keine physische Platte ist (z.B. ein Speicherplatz 
auf dem SAN-Server, evt. mit Multipath) ist wieder anders, wahrscheinlich 
machen da write barriers keinen Sinn.

Diese Gedanken lassen sich schwer automatisieren..

Irgendwozu muss es ja auch noch die Sysadmins geben;-)

Aber ehrlich, fuer den Heimanwender duerfte das alles relativ egal sein.

Gruss
Peter



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