[linux-l] echt was los...

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Sa Feb 24 18:54:36 CET 2007


On Mon, Feb 12, 2007 at 02:42:18PM +0100, Norman Steinbach wrote:
> Hi Volker,
> 
> Volker Grabsch wrote:
> >> Wie groß ist der Unterschied von Mac-OS zu
> >> anderen Unixen, lässt sich um sowas nachzuprogrammieren evtl. einiges
> >> aus den Standard-(GPL)-Distributionen abkupfern?
> > Nun, "unter der Haube" gibt's eher weniger abzukupfern. Da könnten
> > aber die Linuxe und BSDs voneinander lernen, IMHO.
> Ich kenne mich leider nicht genügend aus, um dies zu wissen, daher meine
> Frage:

> In wieweit unterscheiden sich denn die "nicht-grafischen"
> Bestandteile des "Betriebssystems" MacOS (nicht nur der Kernel, im Sinne
> von "Distribution" wäre es bei Linux) von denen anderer Unix-/Linux-Systeme?

Sie unterscheiden sich nicht mehr großartig. Früher war's einfach "was
völlig anderes", genauso "anders" wie DOS oder Windows. Heutzutage
basiert MacOS aber auf Darwin, das ist ein BSD-Klon. Der Kernel ist
also ein "Unix-Kernel".

Dementsprechend laufen plötzlich viele BSD-Werkzeuge drauf (BSD ist
eine Art Parallelwelt zu GNU/Linux, genauso wie Solaris), und kompatibel
zu den GNU-Sachen ist es auch. Man spricht hier vom sog. "POSIX-Standard."
Das heißt nicht, dass man Programme eines POSIX-Systems direkt auf einem
anderen starten kann. Aber der Portierungs-Aufwand ist gering, meist
kann man die selben Quellen hernehmen und braucht sie nur auf dem
anderen System neu zu compilieren.

Der Korrektheit halber noch zwei Ergänzungen:

MacOS weicht in einem Detail von POSIX bewusst ab, und das ist äußerst
nervig: Es unterscheidet zwischen Groß- und Kleinschreibung nicht. Du
kannst also unter Linux ein Tar-Archiv mit zwei Dateien "Makefile" und
"makefile" packen, aber beim Entpacken unter MacOS kriegst du Probleme.

Windows kann man mit "Cygwin" ebenfalls dazu bringen, POSIX-Kompatible
Software laufen zu lassen. Das geht natürlich nur in gewissen Grenzen.
Die Cygwin-Programme leben in einer anderen Welt. Zum Beispiel die
"Laufwerke", die es in POSIX-Systemen ja nicht gibt, sind als virtuelle
Unter-verzeichnisse von /cygwin realisiert. Und einen init-Mechanismus
gibt's natürlich auch nicht.

> > Was gibt es denn sonst großartig abzukupfern?
> Weißnicht - gleichen FreeBSD und MacOS sich "innendrin" so sehr (alles
> bis auf die GUI-Umgebung)?

Zumindest so sehr, dass es in den meisten Details für einen Linuxer
wesentlich interessanter ist, sich ein BSD-System anzuschauen.

(Man könnte auch sagen, bitte nicht schlagen!, dass MacOS ebenfalls
ein BSD ist.  *duck&cover*)


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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