[linux-l] Zensur light (light = erste Uebung fuer den Ernstfall)

Lothar Gregor maillists at gregor-berlin.de
Mo Jan 1 10:55:14 CET 2007


Volker Grabsch schrieb:
>
> Die Online-Petition macht diesen Punkt leider auch nicht wirklich klar.
> Das Problem liegt tiefer, nämlich darin, dass keine Mitschnitte der
> Sitzungen möglich werden sollen. Ein tiefliegendes Unverständnis der
> Technologie steht dahinter. Die Petition suggeriert, dass das Problem
> auch behoben wäre, wenn es die entsprechenden DRM-Player auch für Linux
> oder MacOS gäbe.
>
>   
Ich schließe mich der Meinung an. Der Punkt kann nicht sein, das es 
keinen entsprechenden DRM- Player für Linux gibt.
Wer Linux wählt, weiß das vorher und sollte es zumindest auch gewollt 
haben. Außerdem lassen die meisten Lizenzen
unter denen Linux veröffentlicht wird "Digital Restriction Management" 
auch nicht oder bald nicht mehr zu (GPL Ver. 3).
Ich habe mich jedenfalls bewusst gegen M$ Vista und für Linux entschieden.

Die weiche Lösung wäre u.U. dann noch die Benutzung eines Binärpaketes 
wie z.B. Realplayer.

Was ich natürlich grundsätzlich für Diskussionswürdig halte, ist die 
Politik der EU die dahinter steht. Auf der einen Seite
wird die Verwendung freier und offener Formate, wie z.B. dem Open 
Document Format, gefördert und gefordert auf der
anderen Seite werden dann eigene Inhalte nur in einem extrem 
restriktivem DRM- Format angeboten.

Die Frage die sich dann stellt ist, ob "die Oben" auch wissen, was "die 
Unten" machen. Ich möchte nicht ausschließen, das
die politische Leitungsebene gar nicht weiß, was da  z.B. ein Admin 
entschieden hat. Es macht glaube ich mehr Sinn, wenn
sich viele EU- Linux- Bürger an den Petitionsausschuss des EU- 
Parlamentes wenden, als eine Abstimmung auf einer
Internetseite die am Ende doch kein Verantwortlicher ließt. Dabei 
könnten die einzelnen europäischen Linux- User- Groups
mit entsprechenden Briefvorschlägen sicherlich eine gute Hilfestellung 
leisten. Wenn sich dann im Parlament erst mal
mehrere Zehntausend Briefe aus allen EU- Ländern stapeln, dann hat die 
Forderung plötzlich auch eine greifbare politische
Relevanz.

Bleibt am Ende noch eine Frage: Lohnt sich dieser Aufwand um 
Übertragungen von Sitzungen der EU live zu sehen?
Wer sieht sich so etwas an oder geht es einfach um das Prinzip und 
sollte es zur Grundsatzfrage erklärt werden?
Sein wir doch mal ehrlich, vielen Bürgern geht die EU doch am A... 
vorbei. (Leider eine weit verbreitete Fehleinschätzung)

MfG
Lothar



Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l