[linux-l] Spiegel-Artikel "Obdachlose und Internet"

Norman Steinbach steinbach.norman at web.de
Di Jan 2 19:41:41 CET 2007


Hallo liebe Linux-Liste,

unter
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,455523,00.html

wurde ein Artikel veröffentlicht, der etwas über Obdachlose und
Internet, bzw. Initiativen, die beides miteinander verbinden zu suchen,
enthält.
Zugleich enthält er aber auch massive Fehlinformationen, so z.B. eine
meiner Lieblingsstellen: "...sich die Trias aus Hardware, Software und
DSL-Anschluss nicht leisten zu können..." - und dies ist einfach
Bullshit! Will sagen: Weder "Software" noch DSL-Anschluss sind nötig,
oft ist auch z.B. ein Freifunk- oder sonstiger WLAN-Zugang möglich bzw.
das "Teilen" der Verbindung mit einem WLAN-besitzenden Nachbarn - oder
bei Mobilgeräten eben das aufsuchen der Nähe eines offenen Hotspots.
Zugleich ist das mit der Software natürlich so ziemlich die
allermieseste kapitalistische Gemeinheit, denn es wird mit keinem Wort
erwähnt, dass Software nicht zwangsläufig Geld kosten muss, wenn es
nicht hochangepasste Spezialsoftware sein soll. Folglich bleibt nurnoch
die Hardware. Hier sind für Obdachlose natürlich klarerweise Notebooks
vorzuziehen, evtl. auch noch PDAs...

Daher schwebt mir vor, eine Gegen-Stellungnahme zu dem Spiegel-Artikel
im strassen|feger zu veröffentlichen (über dessen Redaktionsverteiler
wurde ich darauf aufmerksam), und würde dies am liebsten mit einer
gezielten Aktion verbinden. Mir schwebt so etwas vor wie: Eine Firma X
spendet Y Notebooks (mit Y = möglichst zweistellig - es sollen ja
möglichst viele Leute was davon haben und "drankommen), was natürlich im
strassenfeger mit Bild veröffentlicht wird, und dann wäre es am
idealsten, eine "Linux-Installations-Party" zu machen mit anschließender
Möglichkeit zur Teilnahme an einer vertiefenden Linux-, Computer- und
Internet-Einführung. Für Win-Soft gabs das schonmal ohne Hardware für
die Teilnehmer - aber wer kann oder will sich das auch leisten, vor
allem weil es eben Alternativen gibt. Für die "Schulung" (sofern man es
mit diesem starken ausdruck belegen muss) wäre es natürlich genial, wenn
sich jemand aus der BeLUG dafür bereit erklären könnte (ist aber bisher
nur eine Idee, also noch nix akutes/konkretes), hieran mitzuarbeiten,
natürlich in Zusammenarbeit mit Leuten von "Mob e.V.", oder zur not auch
mit mir ;-)

Allerdings wäre da zuerst die Hürde zu meistern: Wie kann man an
spenden-Laptops herankommen? Ich glaube, dies nennt sich "Fundraising" -
aber gibt es eine Möglichkeit da dranzukommen (natürlich in möglichst
hoher Anzahl an gespendeten einzelgeräten), evtl. sogar so, dass sich
andere Firmen da dranhängen und man so etwas regelmäßiger anbieten
könnte (praktisch das Motto von "Schulen ans Netz" auf Penner übertragen
und dann aber *richtig*, d.h. komplett mit freier Software umgesetzt),
außer einen entsprechenden Artikel zu veröffentlichen und dann auf
Anfragen zu hoffen? Eine Art "Progressives Marketing" oder so
vielleicht, das den Firmen zeigt, dass sie davon auch Publicity haben...

Achja, und nur zur Richtigstellung: Dies ist keine offizielle Anfrage
von Mob e.V., ich bin da nichtmal "Mitglied", ich arbeite nur
gelegentlich in der Redaktion mit...

Danke für jegliche Anregungen diesbezüglich & viele Grüße,

Norman



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