[linux-l] OT: "Obdachlose und Internet"

Norman Steinbach steinbach.norman at web.de
Do Jan 4 08:35:15 CET 2007


Hallo Detlef,

Detlef Lechner wrote:
> Mir scheint der Artikel eher vom Wunsch getrieben zu sein, die Quote zu
> erhöhen, als die Ursachen der Obdachlosigkeit aufzudecken und zu
> beseitigen bzw. das Los der Obdachlosen zu erleichtern.
Ist das nicht bei jeglichen Massenmedienbeiträgen immer so? Zumindest
geht meine Beobachtung stark dorthin...

> Der Artikel ist so geschickt gemacht, daß Du Dich vor den Spiegel-Karren
> spannen läßt.
Hehe, oder ich spanne den Spiegel-Artikel vor meinen eigenen Karren ;-)

> Wenn Du das nicht willst, dann hilf weiter bei Mob e.V. Du kannst ihnen
> auch wirksam helfen, indem Du Dich beim beim Aufbau und Unterhalt eines
> kostenlosen Internetcafés für Obdachlose bei Mob e. V. engagierst.
Gibts dort schon in Ansätzen (ein 300er PC mit Win2k drauf), aber worum
es mir eben geht, ist den Leuten auch die Möglichkeit zu geben, einen
"eigenen" PC zu haben, denn dadurch bekommt die Computernutzung eine
völlig neue Dimension, wenn man diesbezüglich von Infrastrukturen
anderer, diese aus Sozialität bereitstellender unabhängig ist. Das
"Internetcafe" im "Cafe Bankrott" soll, wenn der Umbau desselben fertig
ist (neue Küche), auch um weitere Rechner ausgebaut werden, aber es
bleibt dabei, dass es deutlich suboptimal ist. z.B. muss man dort mit
dem M$IE im Internet surfen, weil die Admins es nicht auf die Reihe
kriegen, dem Firefox bzw. dem öffentlichen Rechner insgesamt den Zugriff
per "file:///"-Protokoll auf die im internen Netz liegenden Daten des
Servers zu verbieten. Daten Speichern ist gleich Fehlanzeige, gesurft
wird (unter Windows eigentlich sehr sinnvoll!) mit einem Gastaccount,
der nur temporär aber nicht permanent Daten auf die Festplatte schreiben
kann. So müssen die Leute, die diese Rechner benutzen, ihre Daten immer
irgendwo mehr oder weniger ungesichert im Internet ablegen. Zudem kennen
sich die wenigsten gut genug aus, um hierfür Schutzmechanismen wie
Kryptographie usw zu verwenden (abgesehen von der Tatsache, dass auf
diesen Rechnern keine dafür nötigen Zusatzprogramme geladen werden
können/dürfen)
Will sagen: Wenn schon "Obdachlose ans Netz", dann aber doch bitte
richtig, d.h. so, dass auch hier ein notwendiges Mindestmaß an
Privatsphäre gesichert ist - und das ist es eben nur, wenn man auf seine
Daten auch unabhängig von der Tatsache des Online-seins sowie
ortsunabhängig zugreifen kann.

Viele Grüße,

Norman



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