[linux-l] SiT - Svens intelligentes Terminal (war: acpid füllt nicht die Datei /proc/acpi/event)

Detlef Lechner Detlef.Lechner at gmx.net
Sa Jan 6 11:48:23 CET 2007


Am Freitag, den 05.01.2007, 22:23 +0100 schrieb Volker Grabsch:

[...]

> In meiner vorherigen Mail dachte ich eher an Privatkunden. Dort sind
> die Strukturen überschaubar und die Bedürfnisse relativ ähnlich.
> Außerdem kann man sehr leicht eine "Markt-Analyse" betreiben, indem
> man sein eigenes Umfeld einfach nur mit offenen Augen begutachtet. Es
> ist ja nicht so, dass die Leute ihre Probleme geheim halten würden.
> Darüber, dass der Computer immer mal wieder dieses oder jenes nicht
> richtig macht, dass der Drucker nicht läuft, u.s.w., davon hört man
> ja ständig.
> 
> Bei einer Firma oder Organisation hingegen kann der erste Eindruck sehr
> trügerisch sein. Wirklich dahinterzusteigen, warum es an welcher Stelle
> hakt, echte Ursachen zu finden, und nur den technischen unter ihnen mit
> Technik begegnen, das ist haarig.
> 
> Das können auch Externe machen. Aber nur dann, wenn sie sich einige
> Zeit dort umsehen, mit den Leuten reden, etc.
> Von außerhalb der Firma eine selbsterdachte Phantasie-Struktur
> aufzuzwingen und dann dann ein Lösung in der Ferne entwickeln, mit
> dem Ziel, sie allen Organisationen aufzuzwingen, klappt nicht so ganz.

Das ist wahr.

> Okay, SAP hat genau das geschafft. Aber ich bezweifle, dass große
> Firmen diesen Fehler wiederholen werden. Genausowenig glaube ich, dass
> irgendjemand noch einmal das Geschäftsmodell von Microsoft erfolgreich
> durchziehen kann. Das schafft heute keiner mehr. (genau genommen nicht
> einmal mehr Microsoft selbst ;-))

Ich bin kein guter Sparrings-Partner für Dich. Ich habe nur etwas
Einblick in die Problematik aus Anwendersicht in Enwicklungabteilungen
großer Industriefirmen.

> > > Ich meine Community-Internetseiten wie Reddit, YouTube, StudiVZ, etc.,
> > > in denen die Verbindungen zwischen Menschen erfasst werden (z.B. durch
> > > "Freundschaft schließen"-Funktionen, oder wer wen liest / gut bewertet).
> > 
> > Aha, StudiVZ sagt mir etwas. An dem hohen Preis, den Holtzbrink gezahlt
> > hat, siehst Du, daß Deine "eigentlichen Fragen (die selben wie bei allen
> > anderen Projekten): Wer will das? Wer macht das? Wer hält den Kopf hin?"
> > nicht die entscheidenden Fragen bei diesen "Social Networks" sind. Oder
> > wie erklärst Du den hohen Kaufpreis?
> 
> Davon wusste ich gar nichts.
> 
> Aber wenn jemand weder eine Lizenz noch ein Produkt kauft, sondern eine
> ganze Firma, dann hat das normalerweise nur eine einzige Ursache: Dass
> man von der Firma etwas haben will, was sie nicht getrennt veräußern
> kann: Ihren Namen, ihren Ruf, und vorallem: ihre Kundschaft.
> 
> Kundschaft ist mit dach wichtigste Gut. Ich denke daher, die große
> Beliebtheit und die Heerscharen von Usern des StudiVZ sind eigentliche,
> was weiterverkauft wurde.

Na ja, grob gesehen schon. Aber wie man das in Geld umsetzt, solltest Du
vielleicht einmal Dir näher ansehen. (Der Spiegel online hat sich auf
diese Firma unlängst eingeschossen.)

> > Bei YouTube war es offenbar ähnlich. Ich habe diesen Fall aber nicht verfolgt.
> 
> Ich denke, auch dort ging es vorallem um die User. (und damit verbunden
> um Namen und Ruf)
> 
> > > Dort ist es auch üblich, dass die Benutzer den Inhalt liefern, nicht
> > > der Anbieter.
> [...]
> > Ich stimme Dir zu. Es gab aber auch schon Geschäftemacher, die solche
> > Internet-Dienste zu sehr hohen Preisen angeboten haben.
> > Ich vermute, daß Deine GbR am ehesten auf diesem Gebiet für beide Seiten
> > günstige Geschäfte machen kann, wenn sie sehr viele
> > Vereine/Gruppen/Organisationen und ihre Bedürfnisse kennenlernt und
> > ihnen maßgeschneidert eine preiswerte Lösung anbieten kann.
> 
> So weit sind wir (leider) noch nicht. Das kommt vielleicht, wenn das
> Studium vorbei ist, und wir *richtig* Zeit und Geld reinstecken können.

Ob man den richtigen Riecher allein mit Zeit und Geld erwirbt? 

[...]

> Zurück zum Thema: Meiner Erfahrung nach vertragen sich "maßgeschneidert"
> und "preiswert" nicht sehr gut. Bei freier Software ist das zumindest
> noch möglich, falls es ein "fast geeignetes" Produkt gibt, und der Kunde
> nur noch für die Anpassungen oder Konfigurationen bezahlt, die jemand
> für ihn vornimmt. Dennoch gehört zu "maßgeschneidert" meistens auch die
> jahrelange Weiterentwicklung, das Eingehen auf Kundenwünsche, etc.
> Bei Privatleuten ist das nicht so kritisch, für große Organisationen
> aber essentiell.

Aber in der Balance zwischen "maßgeschneidert" und "preiswert" kann sich
Eure GbR vielleicht eine günstige Lösung erarbeiten. 

> [Details]

> [freie Software]

> BTW, gibt es einen Fachbegriff für diesen von mir beschriebenen
> Geschäftszweig "preiswerte Spezial-Software und -Dienstleistungen"?
> Ich bin mit diesem Begriff nicht glücklich. Er ist zu lang und klingt
> wie ein billiger Werbespruch.

Mir fällt keiner ein. Vielleicht stolperst Du einmal über einen, wenn Du
amerikanische Linux-Online-Magazine liest.

Gruß
Detlef

-- 
Debian 4.0 "etch" Linux 2.6.17-grml#1 SMP PREEMPT 2006-07-25 i686
Epiphany 2.14.3, Evolution 2.6.3, OO.o ODE 680_m4 Build-1
MD97600, WinXP MCE 2005




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