[linux-l] Re: Graphen und Didaktik
Rocco Rutte
pdmef at cs.tu-berlin.de
So Jan 7 18:54:14 CET 2007
Hi,
* Volker Grabsch [07-01-07 01:26:15 +0100] wrote:
>On Sat, Jan 06, 2007 at 04:23:58PM +0000, Rocco Rutte wrote:
>> * Volker Grabsch [07-01-06 15:56:14 +0100] wrote:
>> >Diesen Fehler erlebe ich übrigens recht häufig in der Mathematik und
>> >Informatik, dass man sich zu viel Mühe mit einer formalen Definition
>> >gibt, statt erstmal an Beispielen klar zu machen, worum es eigentlich
>> >geht.
>[...]
>> Dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass es sehr schwer ist
>> (didaktisch) gute Beispiele zu finden; das kann manchmal schwerer sein
>> als eine formale Definition zu nennen.
>In dem Fall ist es doch erst recht wichtig, diesen Aufwand zu treiben.
>Außerdem passt es doch super in das Hacker-Cliché: Lieber viel
>nachdenken und wenig schreiben als andersrum. So gesehen müsste
>es in der OpenSource-Welt viel mehr Beispiele zu den Libs geben.
Hmm. Und was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es ging um Mathematik
und Informatik als Wissenschaften, nicht um OpenSource.
Und ich für meinen Teil würde dabei nicht pauschal sagen, dass man immer
Beispiele braucht statt formaler Definitionen. Es hängt u.a. vom
Zielpublikum ab. Wenn ich zum Beispiel eine solide mathematische
Grundausbildung habe, dann ist für mich in der Physik die formale
Definition von Arbeit als Integral völlig ausreichend und schlüssig;
Beispiele würden da nur hinderlich sein (oder anders: warum Beispiele
wenn man es mit einer formalen Definition auch sofort versteht?).
>> Und IMHO kann man mit schlechten Beispielen mehr kaputt machen als mit
>> einer formalen Definition als erster Einstieg.
>Diese Kombinantion kenne ich gar nicht. Ich kenne das eher so, dass
>schlechter Text statt schlechter Beispiele vorliegt.
Ich habe schon oft erlebt, dass man durch ungünstige Beispiel
Betonblöcke im Kopf aufbaut, die man dann schwer los wird. Wenn man zum
Beispiel nur zusammenhängende Graphen vorstellt und der eine oder andere
es plötzlich mit einem nicht-zusammenhängendem zu tun hat, kommen die
ersten Kommentare ala "Das hat uns keiner gesagt". Wenn man dagegen eine
formale Definition hat (s.o.: Zielpublikum), dann kann das mehr als 1000
Worte sagen.
bye, Rocco
--
:wq!
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