[linux-l] "here"-Links und Benutzerfreundlichkeit (war: www.linuxwiki.de/LugBerlin - "nicht mehr editieren"?)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mo Jan 22 14:12:35 CET 2007


On Mon, Jan 22, 2007 at 12:28:12AM +0100, Jörg Schmidt wrote:
> > OpenOffice hat eine interne API, die Ja/Nein- und OK-Dialoge viel
> > leichter gestalten lässt als einen Dialog mit variablen Buttons,
> > richtig?
[...]
> Da ich aber recht gerne und gut StarBasic programmiere, hast Du Recht
> wenn ich das zum Maßstab machen würde, aber:
> in StarBasic ist es vielleicht 5mal soviel Code einen Dialog (zur
> Laufzeit) zu erstellen, der aussähe wie ein Standard Ja/Nein Dialog -
> bloß das heißt doch praktisch nichts wenn Du nicht relativ sondern
> absolut vergleichst: Absolut sind das vielleicht 10 Zeilen Code

10 Zeilen klingt ziemlich viel. Es kommt auch drauf an, was es für
Code ist.

Gäbe es eine MessageBox-Funktion, die zusätzlich zur Nachricht noch
2-3 Button-Namen und Bezeichnungen/Konstanten für die Icons erhält,
ist das noch in Ordnung. Das wären aber nur 2 Zeilen mehr (für jeden
Button eine).

Muss man hingegen ein Dialogfenster erstellen, und benötigt die 10
Zeilen, um dort Text, Buttons hineinzupacken und ihn aufzurufen,
dann ist das in der Tat eine Hürde. Dann sähe ich meine Kritik
komplett bestätigt.

5x so viel Code ist nicht tragisch, wenn's nur der Dialogtext ist.
Aber 10 Zeilen "echter" Code verglichen mit einem einzigen Funktions-
aufruf, das ist schon ein Unterschied. Und genau den vermute ich in
der API.

Solche kleinen subtilen Sachen sollte man IMHO nicht unterschätzen.
Ich hab es schon oft genug erlebt, dass es wirklich nur an solchen
"Kleinigkeiten" scheitert.

> > Aber im Detail haben die meisten User den Drang, alles
> > komplizierter zu
> > machen, als gut für sie ist.
> 
> Ja - an allererster Stelle haben die User den Drang alles zu machen wie
> sie wollen, ich nenne das immer gerne 'gegen das Programm arbeiten'.
> Einfach erklärt:
> Die meisten User fragen selten 'Wie kann ich dieses Ergebnis erreichen?'
> sondern fragen immer 'Ich will das so machen - wie schaffe ich das?'.

ACK. Dieses Phänomen kenne ich, und es beschränkt sich nicht nur auf
User. Bei Programmierern und Administratoren trifft man das genauso an.

Die Wahl von ungeeigneten Sprachen, ungeeigneten Paradigmen,
ungeeigneten Software-Komponenten, etc. sind die Folge.

> Das "so machen" hat 2 Facetten, einmal: sie haben sich bereits auf ein
> Programm versteift, und komme was wolle dieses Programm muß es sein
> oder: sie aben zwar das ansich richtige Programm aber wollen damit auf
> eine Weise arbeiten die vollkommen blödsinnig ist.

Ich tippe auf eine Kombination von beidem: Man bekam eine blödsinnige
Arbeitsweise durch ein schlechtes Programm antrainiert. Ein gutes
Programm kann dann nicht mehr viel retten, wenn derjenige sich damit
nicht intensiver befassen möchte. Vorführungen etc. können da helfen,
Augen zu öffnen. Aber das ist zu großer Aufwand, als dass man damit
Normal-User erreichen könnte, das gebe ich zu.

> Eine andere Sache sind dann noch die Globalfragen im Sinne:
> 'Soll ich meine Diplomarbeit lieber mit Latex oder OOo schreiben?'
> Diese Frage ist für sich allein (und so wird sie meist gestellt, denn
> Randbedingungen werden nicht genannt) so sinnfrei wie:
> 'Ich richte meine Küche neu ein, ist es besser wenn ich mir einen
> Toaster oder eine Kaffeemaschine kaufe?'

ACK.


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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