[linux-l] Open Source bezahlen

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Jan 30 04:26:16 CET 2007


On Fri, Jan 26, 2007 at 02:20:40AM +0100, olafBuddenhagen at gmx.net wrote:
> On Wed, Jan 24, 2007 at 08:15:55PM +0100, Volker Grabsch wrote:
> > On Wed, Jan 24, 2007 at 02:58:31PM +0100, olafBuddenhagen at gmx.net
> > wrote:
> 
> > > Es ging um den Fall, dass mehrere Interessenten gemeinsam für eine
> > > Änderung bieten. Wenn einer dann sagt, "aber nur wenn es bis ...
> > > fertig wird", wie will man das dann noch organisatorisch in den
> > > Griff bekommen?
> > 
> > Indem es vom Entwickler ausgehend organisiert wird. Support und
> > Programmierung/Anpassung. Hast du meine Mail gar nicht gelesen?
> 
> Ich verstehe nicht worauf Du hinaus willst.
[...]
> Freilich wird man, wenn man eine Verbesserungen an einem bekannten
> Programm will, nicht zufällige Programmierer in den Weiten des Internets
> suchen, sondern auf Leute zugehen, die sich sowieso mit dem Programm
> befassen.

Nein, mein Vorschlag war eben genau andersrum: Die Programmierer (egal
ob intern oder außenstehend) hören sich um, und suchen dann Interessenten
für ein bestimmtes neues Feature. Die Marktanalyse und Organisation des
ganzen wird also von Einzelpersonen bzw. kleinen Firmen geleistet.

Mag sein, dass das auch nicht perfekt ist, aber es ist IMHO dichter am
aktuellen / halbwegs funktionierenden Wirtschaftssystem, also kann man
sich da ja ruhig was abgucken. OpenSource ist ja kein Kommunismus (einige
behaupten sogar, es wäre eine sehr "reine" Form der Marktwirtschaft).

Dieses Vorhaben gelingt IMHO nicht ohne Denzentralisierung, und diese
kann seitens der Anwender IMHO einfach nicht erreicht werden.

> Aber das klärt nicht die Frage: Angenommen es gibt zehn Leute
> die solche Dienste an einem bestimmten Projekt anbieten, und hundert
> Anwender die eine bestimmte Verbesserung wollen -- wie bekommt man es
> hin, dass diese Leute gemeinsam das Geld einzahlen können, sich auf
> einen Anbieter einigen,

Die kleinen Firmen stehen in Konkurrenz zueinander. Daher würde ich
sagen: Der mit dem besten Angebot. Natürlich wäre es für alle von
Vorteil, sich dahingegend abzusprechen (gemeinsames Forum o.Ä.), aber
weil *genau das* auch im Interesse besagter Firmen ist, werden *diese*
eine Plattform schaffen. Und selbst wenn die Platform wirklich von
"außerhalb" eingesetzt werden müsste, wäre es immer noch sinnvoller,
in dieser Plattform die Programmierer zu bündeln anstelle der Anwender.

> sich einig werden wie Änderung konkret aussehn
> soll, und am Ende sichergestellt ist, dass das Geld nur fließt wenn das
> Ergebnis tatsächlich den Anforderungen entspricht?

Die Firma stellt jedem Anwender eine Rechnung, der Einfachheit halber
per E-Mail. Treuhandkonto muss ja nicht sein.

Bei meinem Ansatz bestünde für den Kunden also kein Risiko. Aber um
die klinen Firmen würde ich mir sorgen machen, denn es wird bestimmt
eine gewisse Quote von Leuten geben, die nicht zahlen (wie überall),
und bei Mini-Beträgen ist die Zahlungsmoral i.d.R. besonders schlecht.

> Das Support-basierte Modell was Du beschreibst, bei dem die
> Verbesserungen sozusagen nebenbei als Teil der Arbeit erledigt werden,
> kann durchaus funktionieren, und tut es Heute auch vielfach. (Wenn auch
> nur für Firmenkunden -- für Privatanwender kannst Du das vergessen.)
> Aber es ist halt ein völlig anderes Modell als das was hier eigentlich
> gefragt ist.

Das ist die Frage.

Obwohl man sicher argumentieren könnte, dass es solche Firmen schon
geben müsste, wenn sich das tatsächlich rechnen sollte. Aber es gibt
immer ein erstes Mal. Wenn es etwas nicht gibt, heißt das nicht
unbedingt, dass es schlecht ist, sondern kann auch genauso heißen,
dass es einfach noch keiner ernsthaft versucht hat.


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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