[linux-l] Windows naehert sich...

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mi Jan 31 09:38:38 CET 2007


On Wed, Jan 31, 2007 at 01:27:06AM +1100, Peter Ross wrote:
> On Tue, 30 Jan 2007, Benjamin Schieder wrote:
> 
> > "Where do you want to be lead today?"
> 
> Eher ein Computer, der das alles zugeklappt bewerkstelligt, unbemerkt in 
> einer Hifi-Anlage,

Unbemerkt? Zugeklappt?

Der PC hat gegenüber der Hifi-Anlage einen riesigen Vorteil, was
Benutzerfreundlichkeit angeht. Nein, ich meine nicht, dass man
umständlich darin herumklicken muss. Ich meine das Potential.

Die vielen Knöpfe und Drehschalter an der Hifi-Anlage, zu denen
jedes Modul seine eigenen beisteuert, sind wirklich nicht das Wahre.

> und den ich hervorziehe und aufklappe, um dann mal dran 
> e-Mail zu lesen, oder im Web zu surfen, wobei Audio- und Video-Output 
> selbstverstaendlich ueber HiFi und Fernseher dargestellt werden kann (z.B. 
> weil mir ein Freund gerade sein Urlaubsvideo zugesandt hat, oder halt der 
> Streaming-Content eines Online-Fernsehsenders)

E-Mails möchte ich nicht an einem Fernseher lesen, auch nicht an einem
HDTV-Dingens. Das geht ziemlich auf die Augen.

> Vielleicht der PC, der Personalcomputer, als Teil eines Heimnetzes voller 
> sinnvoller Module. Warum braucht mein PC oder der DVD-Recorder jeweils 
> eine Festplatte?

Ich glaube, du vergisst die Kleinigkeit, dass ein PC bereits modular
aufgebaut ist. Er ist quasi die uralte Verkörperung deiner Idee. Nur,
dass die Schnittstellen zwischen den Komponenten zu "low-level" sind.

Vielleicht wäre es sinnvoller, den PC nach und nach so zu erweitern,
dass die Komponenten highlevel-Protokolle sprechen, also intelligenter
werden?

Und die Verdrahtung könnte man *wirklich* baukastenartig gestalten.

> Module eher funktional - hier Monitor, da Speichermodul, hier 
> Empfangsmodul, da Soundmodul etc., und alles wireless miteinander 
> verbunden.

Angesichts der immer noch ungeklärten Frage des Elektro-Smog wirst du
mit Funktechnik keinen vom Hocker reißen. Vorallem dann nicht, wenn
sie völlig sinnlos eingesetzt wird.

Tastatur, Fernbedienung, Bildschirm, Lautsprecher, das sind die
einzigen, bei denen es sinnvoll wäre. Wozu die Speichermodule per
Funk ansteuern? Eine potentielle Sicherheitslücke mehr!

Dann doch lieber die Speichermodule *wirklich* wie Bausteine an/in
das Hauptmodul der Anlage stecken.

Doch selbst bei Tastatur, Bildschirm und Lautsprecher: Die brauchen
eh eine Stromversorgung (da will man nicht wirklich mit Batterien
arbeiten), also gibt es schonmal mind. ein Kabel. Statt die Energie
über's Kabel und die Daten über Funk zu übertragen, sollte man IMHO
lieber beides vereinigen. Ein Kabel vom Hauptmodul zum Bildschirm,
das sich um Energie und Daten kümmert.

Ich weiß, hier gibt es leider ein Isolationsproblem, aber das kann
man recht einfach lösen: Der Bildschirm kommt *direkt* ans Hauptmodul
ran, nur noch Lautsprecher, Tastatur und Fernbedienung sind "extern",
wobei die Fernbedienung kein Kabel braucht. Die Tastatur vielleicht
auch nicht, aus Sicherheitsgründen aber erstmal doch!

Es wäre schon viel gewonnen, wenn die Verdrahtung *wirklich* nur noch
aus 4 Kabeln bestünde:
    Steckdose -> Hauptmodul
    Hauptmodul -> Lautsprecher1
    Hauptmodul -> Lautsprecher2
    Hauptmodul -> Tastatur

Auch das ist aber keine Weltneuheit, sondern im PC durch USB und
ähnliches längst vorhanden.

> Ist das mal ein lohnenden OpenSource-(und Open-Protocol)-Projekt?

Ich denke nicht, dass die Software das Problem darstellt. Protokolle
sind auch da, wie du selbst sagst.

> Das Empfangsmodul fuer den Fernseher schickt das Signal nach Dekodierung 
> auch in diesem Format.
> 
> Oder halt ans als Stream zum Speichermodul.

Da wäre ich aber sehr stark dafür, dass diese Verbindungen nicht direkt
geschehen. Sonst hast du 'zig einzelne Geräte, die alle ihre völlig eigene
Bedienung haben.

Dann doch lieber ein Hauptmodul, das die Benutzerführung übernimmt. Dann
kann man sämtliche Usability-Probleme wenigstens zentral fixen. Und da
die Schnittstellen klar sind, ist es auch nicht nötig, dass ein Empfänger
wissen muss, wie ein User am bequemsten sein Programm auswählt.

> Dies ist nur eine nachmitternaechtliche Phantasie, vielleicht sieht die 
> Zukunft auch ganz anders aus, wer weiss.
> 
> Aber bei aller Abneigung gegen "proprietaere" Systeme, und 
> Microsoft-Bashing allerorten.. (und gelegentlich Steve-Jobs-Hymnen)..

Wie wollte man solch ein System hochziehen? Das geht doch nicht, wenn
*einer* anfängt, sowas zu produzieren. Selbst, wenn er dabei offene
Standards benutzt, würde das erstmal nur dazu führen, dass Microsoft
(oder ein anderer) das Ding billiger nachbaut und Marktdominanz
erreicht, indem dessen Komponenten völlig andere Protokolle sprechen.

Selbst wenn dein Komponentensystem bereits an eine kritische Masse von
Benutzern verkauft wurde: Dann bietet Microsoft eben zuerst kompatible
Module an, und macht sie Stück für Stück inkompatbel zum Rest.
Vergleichbare Szenarien gab es ja bereits auf Software-Ebene.

Aber vielleicht klappt's wie in großen heterogenen Software-Systemen:
Adaptoren. Ein Treiber ist nicht mehr ein Stück Software für den
Rechner, sondern eine Hardwarekomponente.

Eine Seite: USB oder irgendeine andere einheitliche schnelle Schnittstelle.
Andere Seite: Grafikkarte.
Oder Soundkarte.
Oder SCART-Anschluss.
Oder was auch immer.

Die Grafiktreiber von X und vom Kernel wandern in den Grafik-Adapter.
Die Soundtreiber in einen Sound-Adapter.
Und so weiter.

Kleine Geräte, auf denen ein abgespeckter Kernel oder ähnliches läuft.

So kann sich das System erstmal entwickeln und mit Standardkomponenten
interagieren. Würde sich das Teil wirklich verkaufen, hätten Hersteller
vielleicht einen Anreiz, ihre Produkte auch ohne Adapter lauffähig zu
haben. Oder wenigstens ihren eigenen mitzuliefern. Hauptsache, die
Adaptoren werden irgendwann von den einzelnen Herstellern bereit-
gestellt bzw. abgeschafft. Und nicht von zentral von einer großen Firma.

> mein Laptop mit Gnome sieht zwar ganz nett aus (inklusive des durch das 
> Terminal scheinende Bild), aber besonders innovativ in Sachen 
> Endnutzer-Nutzbarkeit ist mir Linux und Co. noch nie vorgekommen.

Hol dir einen Mac. ;-)


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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