[linux-l] GPL wirklich strenger als LGPL?

Norm@nSteinbach norm at nsteinbach.de
Fr Jul 13 20:51:26 CEST 2007


Hallo Volker & der Rest,

Volker Grabsch wrote:
> Schlussfolgerung:
> Wenn ich einen Wrapper schreibe, kann ich damit praktisch jeden GPL-
> Code auf eine Weise nutzen, die einem eigentlich nur die LGPL ermöglichen
> soll. Die LGPL vereinfacht zwar die Nutzung einer Bibliothek, weil man sie
> direkt einlinken kann. Aber sie ermöglicht nichts, was man nicht prinzipiell
> auch mit GPL-Code kann!
Ich bin zwar nur auf der Anwenderseite betroffen, aber diese 
Schlussfolgerung klingt grausam: Microsoft und andere 
Proprietärcode-Produzenten könnten sich dementsprechend, überspitzt 
formuliert, jederseit einfach über die GPL hinwegsetzen, ohne Klagen 
wegen GPL-Violations zu provozieren. Zugleich am Ende möglicherweise 
auch noch das Prinzip des "GPL-Wrappers" patentieren, der GPL-Software 
kommerziell nutzbar macht...(ich weiß, Prinzipien sind nicht 
patentierbar, aber was heutzutage alles eine Patentgenehmigung erteilt 
bekommt, wer weiß...)

> Kann man daher wirklich sagen, dass die GPL stärker als die LGPL ist?
Mir kommt das von Dir beschriebene Szenario eher wie ein grundlegender 
Design-Flaw der GPL vor, wo mal wieder bei der juristischen Ausarbetiung 
nicht alle technischen Möglichkeiten berücksichtigt hat (gibt da ja in 
unserer Legislative auch einige Beispiele für). Wenn dem wirklich so 
ist, würde es mich nicht wundern, bald von einer GPL v4 zu hören (bzw. 
ich würde es mir wünschen, um die Existenz freier Software nicht aufs 
Spiel zu setzen).


Etwas verschreckte Grüße ob dieser Aussicht,

Norm at n



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