[linux-l] GPLv3 erschienen

Jörg Schmidt joesch04 at web.de
Sa Jul 14 17:49:40 CEST 2007


Hallo,

olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:
> > Der eigentliche Punkt ist ja, dass sich solche Hardware verkaufen
> > lässt. Also, eigentlich würde ich das als potentiellen Betrug
> > verstehen und daher eigentlich verbieten, wenn ich jetzt ein Staat
> > wäre. Weiss nicht, ob das Aufgabe der GPL ist...
>
> Der eigentliche Punkt ist, dass sich proprietäre Software verkaufen
> lässt.

Inwiefern ist das der eigentliche Punkt? Es steht da das sich
properitäre Software verkaufen lässt, es steht nicht da das sich FOSS
/als/ properitäre Software verkaufen lässt - inwiefern könnte hier also
ein Problem liegen?

> Sollte der Staat das nicht verbieten? Ist es Aufgabe der GPL?
>
> Freilich sollte der Staat es verbieten.

Verstehe ich jetzt nicht - der Staat soll etwas bei properitärer
Software verbieten was für freie Software erwünscht ist?

Ich zitiere hier einmal ein Dokument von Stallman in deutscher
Übersetzung, es gibt genügend weitere Dokumente der Freien Software
Bewegung mit gleichem Tenor:

"Viele Leute glauben, dass es im Sinne des GNU-Projektes wäre, dass man
kein Geld für den Vertrieb von Kopien von Software verlangen dürfe, oder
dass man so wenig wie möglich verlangen solle -- gerade genug, um die
Kosten zu decken.

Tatsächlich aber ermutigen wir Leute, die Freie Software
weitervertreiben, sogar, so viel Geld zu verlangen wie sie wollen bzw.
können. [...]

Da Freie Software keine Frage des Preises ist, ist ein geringer Preis
nicht freier oder näher dran, frei zu sein. Deswegen, wenn Sie Kopien
Freier Software vertreiben, können Sie genauso gut einen beachtlichen
Preis verlangen und damit Geld verdienen. Freie Software zu vertreiben
ist etwas Gutes und legitimes; wenn Sie es tun, dürfen Sie damit also
auch Profit machen. [...]

[Nur!] Solange Sie also nicht die Unterschiede sorgfältig ausarbeiten,
so wie es dieser Artikel tut, schlagen wir vor, dass es besser ist, den
Ausdruck »Software verkaufen« zu vermeiden und stattdessen eine andere
Wortwahl zu bevorzugen. Zum Beispiel könnten Sie sagen »Freie Software
für Geld vertreiben« -- das ist unmissverständlich. [...]" [1]

Ich glaube dieser Text lässt an Deutlichkeit nichts vermissen.


Sollte ich im Übrigen hiermit auf der falschen Fährte sein und es ginge
statt um: '*verkaufen* properitärer Software' um 'verkaufen
*properitärer* Software', kann ich nur sagen:
solcherart staatliche Verbote haben nichts mit Freiheit oder Wettbewerb
zu tun und sind (nach meiner Überzeugung) für den Wettstreit properitäre
Software vs. FOSS auch gänzlich entbehrlich, denn FOSS ist selbst stark
genung sich der properitären Konkurrenz erfolgreich stellen zu können.



Gruß
Jörg

[1]
http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html

[2]
http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html






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