[linux-l] Freie Software per Gesetz?

Jörg Schmidt joesch04 at web.de
Mo Jul 23 03:05:39 CEST 2007


olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:
> Nein, ganz im Genteil. "Open Source" ist die Bewegung, die
> sich auf das
> Entwicklungsmodell konzentriert;
> wärend es bei freier Software völlig
> nebensächlich ist -- hier zählen einzig und allein die Nutzerrechte.

genau nicht, sondern die Beibehaltung, Vererbung, Viralität der
Nutzungsrechte - hiermit ist die Entwicklung(!) (eines Codes)
beschrieben bzw. das diese Entwicklung gesichert in eine bestimmte
Richtung läuft.
OSS würde darauf notfalls verzichten, denn da zählt der offene Code,
zählt auch als 'isoliertes' Ereignis, ggf. ohne Zukunftsgarantie, wenn
man z.B. an BSD denkt.

Ich weiß im Übrigen nicht warum diese Dinge nun so wichtig sind i.S. das
"Entwicklungsmodell" so provozierend wäre das sich freie Software davon
abgrenzen müsse. Eigentlich dürfte der Begriff für freie wie OS Software
ohne größeres Eigeninteresse sein, denn es ist nur ein Begriff den eher
der außenstehende Beobachter zur Charakterisierung des Geschehens
heranzieht.

> Es ist wahr, dass der überwiegende Teil der heute verfügbaren
> freien und
> "Open Source"-Software von freiwilligen Projekten entwickelt
> wird, oder
> zumindest aus solchen entstanden sind.

Verstehe ich in dem Zusammenhang überhaupt nicht, es ging mir nicht um
das Adjektiv "freiwillig", ich kenne auch kein
Softwareentwicklungsprojekt was unter Zwang verliefe.

> Deswegen aber von
> "klassisch" zu
> sprechen, finde ich sehr verwirrend;

keinesfalls deshalb, sondern weil so die historische Entwicklung lief,
das ist doch nicht zu bezweifeln. Früher war Software (ob frei oder
unfrei, aber es gab garkeine unfreie weil Hardwarehersteller Software
nur als Zugabe und nicht als Produkt betrachteten) das Werk von
Experten, es gab ja noch garkeine Programmierhochsprachen die für den
Durchschnitt hätten verständlich sein können, also waren Nutzer
zwangläufig auch Programmierexperten, es gab schlicht keine Nutzer im
heutigen Sinn, sondern es gab (vereinfacht gesagt) Rechenzentren wo ich
als Nutzer Lösungen in Auftrag gab, außer mit Ausdrucken auf
Endlospapier kam der normale Nutzer mit Computern nur wenig in
Berührung.
Das war die Zeit der Lochkartenstapel u.Ä., die ich damals nur rein als
Auftraggeber erlebte (ohne Computerkenntnis) - also ich ging zu den
Experten und sagte was ich berechnet haben wollte, sie schrieben ein
Programm, sie gaben Werte ein und ich erhielt lediglich das Ergebnis.

> den es zu erhalten gelte oder so.

Also das habe ich so weder gesagt, noch gemeint, insofern ich es der
freien Software nicht vorschreiben kann. Der Punkt ist das ich nicht
bestimmen will das wir (vergleichweise) nur Festnetzttelefone nutzen, es
mich aber irritiert wenn man Handys benutzt und trotzdem so tut als
seien das noch Festnetztelefone.
Vielleicht sollte die freie Softwarebewegung nur einmal deutlich sagen,
das Wurzeln, Wurzeln waren, man aber heute Anderes im Sinn hat (falls
das so wäre), dann wäre für mich alles verständlich, allerdings entsteht
dieser Eindruck eher nicht.

> Dass freie Software tendenziell eine bessere Code-Qualität und damit
> höhere Sicherheit bietet, ist ein sehr willkommener Effekt; aber nicht
> etwas, wodurch freie Software sich definiert.

Unbestritten.
Aber es ist genauso unbestritten ein Argument mit dem freie Software für
ihre kommerzielle Verwendung wirbt. Es kann ja wohl nun kaum sein das
man das tut, aber wenn es konkret wird den kommerziellen Partner sagt,
'April, April - das war natürlich nur Werbung oder könnt ihr uns
beweisen das es in unseren Lizenzen steht'.




Gruß
Jörg




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